"Wir wollen in der Winterpause personell nachlegen"

Herr Keutel, Lübben ist in dieser Saison Zuhause noch ohne Punktverlust und Gegentor. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Auswärts haben wir auch nur vier Gegentore zugelassen. Wir haben uns hinten ganz gut gefunden. Da gehört nicht nur die Viererkette dazu, sondern es fängt beim Stürmer an. Man sieht, dass sich die Abwehrreihe über einen längeren Zeitraum eingespielt hat und es ist der einzige Verbund, in dem ich noch nie so richtig wechseln musste. Ansonsten hat uns jetzt Markus Müller zwei oder drei Wochen verletzt gefehlt, Arno Zelder fällt aus, Philipp Hoffmann ist wieder da. Im offensiven Bereich rotieren wir ganz anders und kommen nicht so in den Rhythmus. Da bin ich froh, dass wir den in der Defensiv gefunden haben und gut stehen. Vorne sind wir mit Romano Lindner oder Markus Müller aber auch immer für ein Tor gut.

Wollen Sie jetzt auch an der Spitze überwintern?

Ja klar. Wir fahren jetzt aber erstmal nach Senftenberg. Ich hoffe, dass da was geht und wir einen Punkt mitnehmen können. Danach freuen wir uns auf unser letztes Heimspiel und hoffen, dass wir gerade Zuhause mit einer positiven Bilanz in die Winterpause gehen können. Dann lassen wir uns überraschen, was die Rückrunde bringt.

Wird es noch personelle Änderungen in der Winterpause geben?

Man sieht, dass wir in der Breite schon gut aufgestellt sind und einiges kompensieren können, wenn mal zwei oder drei Mann ausfallen. Aber klar fehlen uns auf zwei bis drei Positionen noch welche, die man nicht so leicht ersetzen kann. Gerade auf der Sechser-Position oder beim Stürmer muss schon alles passen. Und die jungen Spieler will man in so einem brisanten Spiel wie zuletzt gegen Wacker Ströbitz nicht ins Zentrum stecken. Die bringt man mehr über Außen.

Herr Friedrich, haben Sie schon Neuverpflichtungen im Blick?

Wir wollen auf jeden Fall noch etwas machen. In der Winterpause ist es aber immer schwer. Wir sind in Gesprächen. Es sieht auch jeder, dass wir definitiv im Sturm noch was machen wollen und müssen. Mit Stefan Lein aus Sachsen bekommen wir jetzt ohnehin schon einen Neuzugang, der bereits seit dem Sommer da ist. Er war aber noch nicht spielberechtigt und wird uns ab nächster Woche helfen. Aber wir wollen definitiv personell noch nachlegen, wenn es realisierbar ist. Im Winter müssen die anderen Vereine auch mitspielen.

Trotz der finanziellen Probleme des Vereins, die Sie vor ein paar Wochen öffentlich gemacht haben?

Ja, wir wollen weiter den Weg gehen, dass wir auf junge Spieler setzen. Wir wollen nicht irgendeinen Kracher holen, sondern ein oder zwei Talente. Sie sollen dann hier zusammen mit den erfahrenen Spielern wachsen. Gute und erfahrene Leute wollen schon in dieser Liga richtig viel Geld haben. Diesen Weg wollen wir für die Zukunft erstmal ausschließen.

So kurz vor der Herbstmeisterschaft dürfte das Ziel sicher sein, auch in der Rückrunde oben zu bleiben?

Das Wacker-Spiel war eine Partie, wo wir vorher gesagt haben, dass die unsere weitere Richtung vorgegeben wird. Trotz der Dinge, die im Hintergrund waren. Ich muss aber auch ganz klar sagen, dass der Verein finanziell schon die Kurve bekommen hat. Es gab viele Leute, die uns unterstützt haben. Es war auch nicht so, dass der Verein kurz vor der Pleite stand. Wir gehen jetzt alle zusammen einen guten Weg. Und natürlich ist es das Ziel, auch oben zu bleiben.

Mit Oliver Keutel und Mike Friedrich sprach Sven Bock.