2024-05-08T14:46:11.570Z

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Stabilisiert das Spiel des SC Melle mit Köpfchen: Veit Usslepp (am Ball, hier gegen BW Hollage im Einsatz). Foto: Heike Dierks
Stabilisiert das Spiel des SC Melle mit Köpfchen: Veit Usslepp (am Ball, hier gegen BW Hollage im Einsatz). Foto: Heike Dierks

"Wir werden Vollgas geben"

Landesliga: Auf den SC Melle wartet mit Oythe der erste echte Prüfstein des Jahres

Vier Siege in Folge - besser geht es nicht für den SC Melle. Veit Usslepp trägt zur neuen Stabilität beim Landesligisten bei. Der Rückkehrer spielte nach der Winterpause bereits in der Innenverteidigung, im defensiven Mittelfeld und als Linksaußen. Man darf gespannt sein, was Trainer Roland Twyrdy am Sonntag mit ihm vorhat. Mit Oythe wartet der erste Gradmesser.

Der Tabellenfünfte SCM empfängt auf dem Melos-Platz den Vierten, doch von einem Verfolgerduell will man in Melle nichts wissen. Zu groß ist der eigene Abstand zur Spitze und zu schief ist das Tabellenbild, was allein beim Blick auf diese Paarung deutlich wird: Der SCM (39 Punkte aus 24 Spielen) hat nur zwei Punkte weniger auf dem Konto als die Gäste aus Vechta, allerdings bereits vier Partien mehr absolviert. Während die Grönegauer betonen, weiterhin nur den Klassenerhalt vor Augen zu haben, könnten die formstarken Oyther noch in den Aufstiegskampf eingreifen.

Usslepp als Helfer gefragt

,,Die Partie gegen den spielstarken VfL ist ein Kracher für uns. Wir sind nicht favorisiert, werden aber auch keine Angst haben", sagt Usslepp. Im Hinspiel unterlag Melle klar mit 1:4. Doch seitdem haben sich die Grönegauer stetig weiterentwickelt und konnten zuletzt trotz vieler Ausfälle überzeugen.

Um gegen eins der Spitzenteams zu punkten, kommt es auf eine gute Ordnung beim Gastgeber an. Dafür will Usslepp sorgen. ,,Ich bin als Helfer geholt worden, damit wir die Saison so gut es geht über die Runden bringen." Seine Stärke ist die Flexibilität. ,,Ich kann die Vorgaben des Trainers schnell umsetzen und, von der Torwartposition abgesehen, eigentlich alles spielen. Aber nichts wirklich gut", fügt der Routinier schmunzelnd an.

Fest steht: Seit der 32-Jährige und Carsten Klamer, der seit Anfang 2015 ebenfalls spielberechtigt ist, mitwirken, hat der SCM in vier Begegnungen nur ein Gegentor kassiert. ,,Da spielen viele Faktoren eine Rolle, die Gruppendynamik ist ein wichtiger. Vielleicht können wir mit der Erfahrung von uns Älteren Drucksituationen derzeit besser überstehen. Das Team bleibt ruhiger und agiert mit mehr Selbstvertrauen." Er versuche, den Jüngeren im Training Tipps zu geben, und sieht viel Potenzial: ,,Die Jungs wollen und können etwas erreichen, man muss ihnen Zeit geben."

Usslepp fing in der Westerhausener Jugend mit dem Fußballspielen an. Nach einem Intermezzo als B-Jugendlicher bei Tura Melle kehrte er als Jungspund zu den TSV-Herren zurück, bevor er die Stationen Tura, Bad Rothenfelde, Sportfreunde Oesede, Bustedt und Rothenfelde durchlief. Nach zwei Jahren beim TSV Riemsloh schloss sich der Wandervogel dem SCM an. Zuletzt kickte er für ein Jahr bei Stift Quernheim, bevor er sich eine Fußballpause gönnte. Doch damit war Usslepp nicht lange glücklich. ,,Ich muss sportlich aktiv sein."

Der Maschinenbautechniker trainierte in den vergangenen Monaten bei der Zweiten des SCM mit. Als die Ende 2014 in die Winterpause ging, trainierte die Erste weiter. Deren Trainer Twyrdy fragte an, ob Usslepp beim Landesligisten aushelfen wolle. Er trainierte fortan mit und entschied sich, noch einmal richtig anzugreifen. ,,Die Vorbereitung war gefühlt die härteste, die ich absolviert habe", berichtet der 32-Jährige von altersbedingten Wehwehchen und längeren Regenerationszeiten.

Wie es für den zweifachen Vater ab Sommer weitergeht, ist noch offen. Vorerst kämpft er darum, sich in der Stammformation zu etablieren. Der Stratege verkündet für Sonntag: ,,Wir werden alle Vollgas geben und hoffen auf kräftige Unterstützung möglichst vieler Zuschauer."

Aufrufe: 05.3.2015, 16:31 Uhr
Meller KreisblattAutor