2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Für den FC Schönberg seit  Juli 2014 am Ball: Anton Müller. Seit dieser Saison  ist er Kapitän des Regionalliga-Teams. Taken
Für den FC Schönberg seit Juli 2014 am Ball: Anton Müller. Seit dieser Saison ist er Kapitän des Regionalliga-Teams. Taken

,,Wir verlieren nicht die Nerven"

Schönberg hängt durch, aber Kapitän Anton Müller sieht noch lange nicht schwarz

Auch wenn es in einem Fußballspiel hitzig zugeht, lässt sich Schönbergs Kapitän Anton Müller selten aus der Ruhe bringen. Groß zu lamentieren, das ist nicht die Sache des 32-Jährigen. Anpacken und etwas bewegen dagegen schon. Einen kühlen Kopf bewahren auch. Und der ist in der jetzigen Situation beim Fußball-Viertligisten gefragter denn je.

Drei Niederlagen in Folge, 1:10 Tore und ein Kader, von dem gerade einmal 14 Feldspieler fit genug sind, um morgen Abend ab 19 Uhr beim Liga-Siebten SV Babelsberg 03 anzutreten – es gibt wesentlich bessere Umstände für ein Fußball-Team vor einem Viertligaspiel. „Aber wir werden immer noch elf Spieler auf dem Platz haben, die gewinnen wollen“, sagt Anton Müller.

Müller, Jahrgang 1983, ist schon lange im Fußballgeschäft. Geboren in Berlin kickte er erst für die Füchse, dann für TeBe, spielte danach bei Hansa Rostock und für den Chemnitzer FC. Die nächste Station hieß Babelsberg 03. „Eine wunderbare Zeit. Tolles Stadion, tolle Atmosphäre, tolle Leute“, schwärmt er noch heute. Mit Babelsberg schaffte der Mittelfeldspieler den Drittliga-Aufstieg und hielt die Klasse – und Kontakt zu einigen Spielern. „Heute Abend freue ich mich auf ein Wiedersehen mit einigen von ihnen, sagt Müller. Nach der Station Babelsberg ging es für ihn zum Halleschen FC, dann nach Schönberg. „Hier gab es für mich die Möglichkeit, beim Hauptsponsor Palmberg eine Lehre zum Fachinformatiker zu absolvieren und Fußball zu spielen“, so Müller, der mit Frau und zwei Töchtern in Rostock lebt.

Programmieren, das ist sein Job. Sein Team auf Sieg zu programmieren, das kann er nicht. „Aber gemeinsam mit den anderen erfahrenen Spielern des Teams mit den jungen Leuten zu sprechen, wie eine schwierige Situation wie unsere derzeit zu bewältigen ist, das kann ich schon“. Und was wäre ein Rezept für den FC Schönberg? „Nicht die Nerven zu verlieren. Und das werden wir auch nicht“, unterstreicht der Kapitän. Im vergangenen Jahr habe es in der Hinserie auch eine Phase von acht sieglosen Spielen in Folge gegeben. „Am Ende hat es trotzdem zum Klassenerhalt gereicht.“

In der Tat, der FC Schönberg schaffte in der Spielzeit 1015/16 als Aufsteiger den Ligaverbleib, profitierte dabei auch davon, dass mit Cottbus nur ein einziger Ostverein aus Liga drei abstieg und mit Zwickau auch der Regionalliga-Meister einen Platz in der Nordost-Staffel freimachte. Auch in diesem Jahr hängt die Zahl der Abstieger vom Faktor Drittliga-Absteiger ab.

Doch das spielt derzeit noch keine Rolle. Viel wichtiger ist ein Blick in die Krankenakte. Und darin taucht jetzt auch Joaquim Makangu auf, der mit einer chronischen Knochenausreizung bis zum Jahresendes fehlen wird. „Das ist bitter“, sagt Schönbergs Trainer Axel Rietentiet. Doch eine gute Nachricht hat er auch: Vom FC Augsburg II wechselte jetzt der 21-jährige Orkan Tugbay zum FC 95. In der Bayernliga absolvierte der Mittelfeldspieler für die Augsburger Reserve insgesamt 50 Regionalliga-Spiele. „Für heute ist er schon spielberechtigt“, freut sich Coach Rietentiet, einen Ersatz für Maximilian Rausch gefunden zu haben, der heute am Kreuzband operiert wird.

Aufrufe: 029.9.2016, 20:15 Uhr
Hans TakenAutor