Obwohl die Pipinsrieder spielerisch deutlich überlegen waren, haben Sie mit Ihrer Mannschaft gewonnen. Wie war da möglich?
Maier: Wir wussten, dass die Pipinsrieder qualitativ besser besetzt sind und wir spielerisch nicht mithalten können. Deshalb war klar, dass wir in der Abwehr sicher stehen und die Zweikämpfe annehmen müssen. Um ein Tor zu erzielen, hieß die Vorgabe, abzuwarten und auf Konter zu spielen. Dieses Vorhaben ist aufgegangen. Hinzu kam, dass jeder Spieler alles gegeben und jeder für den anderen gekämpft hat.
Lange Zeit sah es nicht danach aus, als würde Ihre Mannschaft den Verbleib in der Bayernliga schaffen. Was ist heuer schiefgelaufen?
Maier: Wir sind zu Beginn der Saison nicht so richtig in die Gänge gekommen und holten nur sieben Punkte in den ersten elf Partien. Dann kamen zwei Trainerwechsel innerhalb kurzer Zeit, was natürlich zusätzlich für Unruhe sorgte. Vor der Winterpause lief es dann unter Trainer Esad Kahric deutlich besser. Wir hatten einen Lauf und holten viele Punkte.
Was passierte danach?
Maier: Unsere Stammspieler Thomas Stumpf und Sebastian Perner standen nicht mehr zur Verfügung. Das hat uns geschwächt. Ferner waren einige Spieler verletzt und konnten die Vorbereitung nicht mitmachen. Die Folge war eine lange Serie ohne Sieg.
Wann ist dann der Knoten geplatzt?
Maier: Ein Schlüsselspiel war der 2:1-Sieg im Heimspiel am 3. Mai gegen Raisting nach einer starken Leistung. Auch eine Woche später beim 0:0 beim Aufstiegskandidaten Garching zeigte unsere Formkurve weiter nach oben. Und mit dem Sieg gegen Pipinsried haben wir bewiesen, dass wir auch Spitzenmannschaften Paroli bieten können.
Nach dem 2:0 am vergangenen Samstag merkte man, dass eine große Last von der Mannschaft abzufallen schien. Der Jubel und die Freude waren sehr intensiv.
Maier: Das kann man wohl sagen. Nach einer nervenaufreibenden Saison und dem enormen Druck in den vergangenen Wochen fiel wirklich eine Last von uns ab. Wir sind richtig platt. Eine zusätzliche Relegation gegen Teams aus der Landesliga wäre nochmals ein extrem schwer geworden. Jetzt können wir nach dem Spiel in Landshut für ein paar Wochen ausspannen und einen Schlussstrich unter eine sehr anstrengende Saison ziehen. Am 11. Juni beginnt bereits die Vorbereitung auf die neue Saison, die am 12. Juli losgeht.
Welchen Anteil am Klassenerhalt hat Trainer Kahric?
Maier: Er hat einen ganz großen Anteil daran, dass wir weiter für die Bayernliga planen können. Er ist ein sehr akribischer Arbeiter, studiert jeden Gegner genau und stellt uns hervorragend auf die gegnerischen Mannschaften ein. Ferner hat er immer einen Plan und mit dem, was er sagt, hat er immer recht.
Was muss sich ändern, damit sich eine Saison wie diese nicht wiederholt?
Maier: Das Gesicht und der Charakter der Mannschaft wird sich ändern, da einige Spieler aufhören bzw. wechseln. Wir brauchen zwei, drei Neue mit Qualität. Denn es wird nicht genügen, nur Talente aus der Region in das Team einzubauen.
Die Verantwortlichen des 1. FC Sonthofen planen, dass der Klub in ein paar in der Bayernliga vorne mitspielt und sogar den Sprung in die Regionalliga schafft. Was halten Sie von diesen Plänen?
Maier: Wichtig war erst einmal der Klassenerhalt in dieser Saison. Unser Vorstand arbeitet sehr professionell. Und auch das wirtschaftliche Umfeld mit entsprechenden Sponsoren in Sonthofen und Umgebung stimmt. Wichtig ist, dass wir uns in den nächsten Jahren in der Bayernliga etablieren und vielleicht an der Spitze mitschnuppern. Aber generell ist ein Aufstieg in einigen Jahren nicht unrealistisch.