2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Hatte alle Hände voll zu tun: FSV-Abwehrchef Patrick Toepfer (l.) im Zweikampf mit dem Premnitzer Björn Stuhlmacher  ©Lukas Grybowski
Hatte alle Hände voll zu tun: FSV-Abwehrchef Patrick Toepfer (l.) im Zweikampf mit dem Premnitzer Björn Stuhlmacher ©Lukas Grybowski

"Wir sind nicht die Bayern"

MIT GALERIE: Der TSV Chemie Premnitz lässt den Spitzenreiter FSV Bernau erneut stolpern

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Mit 40 Punkten aus der Hinrunde galt der FSV Bernau in der Landesliga bei den meisten Trainern als sicherer Aufstiegs-Kandidat. In der Rückrunde ist allerdings noch Sand im Getriebe. Einem Remis gegen Petershagen-Eggersdorf folgte eine Niederlage gegen Chemie Premnitz.

Trainer Christian Städing ist für seine wohlüberlegten, sachlichen Antworten bekannt. Auch nach dem Premnitz-Spiel ist er um Fassung bemüht. "Klar könnte man sagen: Es ist ja nichts Dramatisches passiert. Wir haben halt mal ein Spiel verloren, sind aber immer noch Tabellenführer. Aber die Art und Weise, wie das passiert ist, war nicht in Ordnung", stellt er fest. "Man hat gegen Premnitz von Anfang an nicht das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen will. Kampfgeist und Zweikampfverhalten waren nicht gut. Ich hatte das Gefühl, dass einige dachten, es geht auch mit 50 Prozent der Leistung."

Premnitz spielte gegen den Klassenprimus so, wie es die meisten Mannschaften der Liga tun: hinten drin stehen und das Glück über lange Bälle nach vorne versuchen. "Vor allem haben die sich aber einfach mehr reingehängt als wir", findet Städing.

Das wird kurz vor der Pause belohnt. Die Premnitzer spitzeln einen Ball schon fast aus dem Seitenaus in den Strafraum. Einen ersten Schuss kann FSV-Schlussmann Eric Niendorf nur abprallen lassen, den Nachschuss verwertet der Premnitzer Benjamin Huxol zum 1:0 für die Gastgeber (41.).

Das 2:0 nach der Pause fällt unter die Kategorie "Glückstreffer". Der Ball des Premnitzers Lukas Block wird abgefälscht: 2:0 (53.).

Dass beim FSV an diesem Tag so gar nichts lief, wird in der 70. Minute deutlich. Justin Pehl wird im Premnitzer Strafraum gefoult, Schiedsrichter Anton Zaak zeigt sofort auf den Punkt. Und ausgerechnet der sichere Torschütze Lenny Canalis-Wandel schießt diesmal nur schwach. Sein Schüsschen ist sichere Beute für Premnitz' Keeper. "Hätten wir den verwandelt, wäre es vielleicht noch einmal anders gekommen", so Christian Ständig. Statt dessen sind es die Premnitzer, die noch einmal nachlegen. Patrick Töpfer verliert einen Zweikampf, daraus resultiert ein Premnitzer Konter, Daniel Pfefferkorn macht mit dem 3:0 alles klar.

Das 3:1 nach einem erneuten Strafstoß, den Nikola Vujicic diesmal sicher verwandelt, ist nur noch Ergebniskorrektur.

Christian Städing will das Premnitz-Spiel nicht überbewerten. "Wir sind nicht der FC Bayern München. Wir dürfen auch nicht so überheblich sein zu sagen: Wir werden in der Rückrunde jedes Spiel gewinnen. Die anderen Teams sind ja auch gut. Die 40 Punkte, die wir in der Hinrunde geschafft haben, werden wir in der Rückrunde nicht erreichen, da ist schon alles 100prozentig toll gelaufen, das kriegt man so schnell nicht nochmal hin", tritt er auf die Euphorie-Bremse.

"Ich hoffe, dass diese Niederlage ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt war. Wir werden es thematisieren und auswerten." Immerhin fehlte mit dem verletzten Ümit Ejder ein wichtiger Schlüsselspieler. Und auch der gelb-gesperrte Christian Amuri wurde in der Abwehrreihe schmerzlich vermisst. "Ich hoffe, dass die beiden am nächsten Sonnabend gegen Schwedt wieder an Bord sind", so der Coach.

Klar sei: Die nächsten vier bis fünf Wochen seien entscheidend für die Mission Aufstieg. "Hinfallen ist nicht schlimm, aber man muss aufstehen und weiterlaufen", macht er deutlich. Und er betont auch eins: "Wenn wir weiter so auftreten, wie wir gegen Premnitz aufgetreten sind, steigen wir nicht auf."

Aufrufe: 07.3.2017, 09:40 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor