2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Der Bautzener Martin Kolan macht sich vor dem Spiel die Kapitänsbinde um. Er wird auch in der kommenden Saison für Budissa spielen. Foto: Torsten Zettl
Der Bautzener Martin Kolan macht sich vor dem Spiel die Kapitänsbinde um. Er wird auch in der kommenden Saison für Budissa spielen. Foto: Torsten Zettl

"Wir müssen effektiver werden"

Budissas Kapitän Martin Kolan verlängert seinen Vertrag und ärgert sich über die vermeidbare 1:2-Niederlage in Nordhausen

Es bleibt spannend in der Fußball-Regionalliga Nordost, da Spitzenreiter FSV Zwickau in Auerbach nicht über ein Remis (2:2) hinauskam. Verfolger Berliner AK ist wieder bis auf drei Punkte an die Westsachsen herangerückt und hat zudem ein Spiel weniger bestritten. Wacker Nordhausen festigte seinen dritten Tabellenplatz durch einen 2:1 (2:1)-Heimsieg über die FSV Budissa Bautzen.

Vor 624 Besuchern gingen die Spreestädter durch Chris Reher in Führung (2.), aber Nils Pfingsten-Reddig (6., 9.) drehte das Spiel frühzeitig mit einem Doppelpack. Für Bautzen war es die dritte Niederlage in Folge. Nach Schlusslicht Rathenow hat Budissa die schlechteste Rückrundenbilanz im 18er Feld zu Buche stehen. Danach stellte sich Kapitän Martin Kolan (31) zu einem ausführlichen Interview.

Herr Kolan, war in Nordhausen nicht mehr möglich? Schließlich hatten die Gastgeber erst zwei Tage zuvor ein Pokalspiel in Jena bestritten.

Ja, es war deutlich mehr möglich, aber das hatte nichts damit zu tun, dass Nordhausen am Mittwoch gespielt hatte. Wir bekommen zwei vermeidbare Gegentreffer und waren danach trotz sehr guter Chancen nicht in der Lage, mehr als ein Tor zu erzielen. Ein Punkt war mindestens möglich und wäre aus meiner Sicht auch absolut verdient gewesen.

Der Verein hat bei Ihnen und Christoph Klippel die Option auf eine Vertragsverlängerung gezogen. War es eine beidseitige Option und gilt der Vertrag auch für die Oberliga?

Ja, es war eine beidseitige Option, die aber vom Verein gezogen wurde. Mein Vertrag gilt auch für die fünfte Liga.

Budissa spielt in dieser Saison ja eine sehr durchwachsene Rückrunde. Können Sie sich diesen sportlichen Einbruch irgendwie erklären?

Wir spielen nicht viel schlechter als in der Hinrunde. Es gibt bei uns aber zu viele Spiele, bei denen sich der betriebene Aufwand nicht im Ergebnis widerspiegelt. Allerdings muss man sagen, dass gerade die letzten Spiele gegen Germania Halberstadt, Optik Rathenow und den FSV Luckenwalde einfach enttäuschend verliefen.

Wie überraschend kam für Sie die Beurlaubung von Thomas Hentschel, der Sie 2013 aus Kamenz mitbrachte?

Zu dem Zeitpunkt kam es sicherlich überraschend, da es sich nicht zwingend angedeutet hatte. Aber wir hatten elf Spiele in Folge nicht mehr gewonnen und der Vorstand wollte sicher noch einmal einen neuen Impuls geben, um den Abwärtstrend zu stoppen. Natürlich ist so etwas niemals schön und fiel den Beteiligten aufgrund der großen Verdienste von Thomas Hentschel ganz sicher auch nicht leicht.

Chefcoach Reimund Linkert ist nur drei Jahre älter. Sie haben mit ihm noch zusammen gespielt. Ist das ein Problem?

Es geht doch einzig und allein um die Qualität eines Trainers und nicht um sein Alter oder wie viele Spieler noch mit ihm gespielt haben. Reimund macht das bisher sehr gut. Er arbeitet akribisch und gibt uns eine klare Spielidee mit auf den Weg. Der Rest liegt jetzt bei der Mannschaft.

Wer wird der neue Co-Trainer?

Dazu kann ich nichts sagen, weil ich es wirklich nicht weiß. Aber unser Vizepräsident Gernot Kliesch hatte ja kürzlich in einem SZ-Gespräch angekündigt, dass es für die neue Saison wieder einen Co-Trainer geben wird. Es bleibt also spannend.

Was muss sich für 2016/17 ändern?

Man muss sicherlich erst einmal abwarten, wie die Mannschaft im nächsten Jahr aussieht. Aber wir müssen nächstes Jahr einfach effektiver werden. Der Aufwand, den wir in fast jedem Spiel betreiben, muss am Ende auch in die entsprechenden Punkte umgemünzt werden. Dazu müssen wir in der Offensive variabler werden. Soll auch heißen, dass wir nicht von einem einzigen Spieler abhängig sein dürfen, wenn es darum geht, Tore zu schießen.

Aufrufe: 02.5.2016, 08:29 Uhr
SZ / Jürgen SchwarzAutor