2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Frank Vieten
F: Frank Vieten

"Wir müssen defensiver denken"

Interview mit Nievenheims Trainer Marko Niestroy vor dem Oberliga-Start

Der VdS Nievenheim steht vor seiner Oberliga-Premiere. Trainer Marko Niestroj kann es kaum abwarten, sieht aber auf vielen Ebenen noch Steigerungsbedarf.
Herr Niestroj, am Sonntag startet die Oberliga-Saison mit einem Heimspiel gegen TuRU Düsseldorf. Wie erleichtert sind Sie, dass es endlich losgeht?

MarkoNiestroj Wir brennen alle und wollen einfach nur, dass das Spiel angepfiffen wird. Ich kann es nur immer wiederholen: Dieses Jahr wird für uns ein einziges Abenteuer. Was gibt es schöneres?

Vor allem körperlich erwartet Sie eine völlig neue Belastung. Wie fit ist die Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison?

NIestrojWir sind auf den Punkt fit. In der Vorbereitung haben wir wirklich sechs Wochen lang Vollgas gegeben. Ein, zwei Leute haben vielleicht noch Trainingsrückstand, aber beim Rest mache ich mir keine Sorgen. Wenn wir schon vom Spieltempo nicht mithalten können, müssen wir das über die Fitness und den Kampf kompensieren können. Zumindest das müssen wir den Gegnern entgegenwerfen können.

Wo sehen Sie noch das größte Steigerungspotenzial?

NiestrojUnser größtes Problem liegt im Kopf. Wir haben seit Jahren immer nur offensiv gespielt. Das war schon zu meiner Zeit als Spieler hier so und das habe ich auch in der letzten Saison in der Landesliga fortgesetzt. Jetzt müssen wir aber umdenken, das haben wir in den sechs Wochen leider noch immer nicht ganz verinnerlicht. Du musst immer deine Ordnung halten und absichern, du musst auch in der 70. Minute noch die Schweinewege nach hinten machen.

Wie soll das Spiel des VdS in Zukunft denn idealerweise aussehen?

NiestrojIch will auf keinen Fall, dass wir aufhören, Fußball zu spielen. Die Offensive war immer unsere Stärke, der wollen wir uns nicht berauben. Auch wenn wir da sicherlich nicht auf Augenhöhe mit allen Gegnern sein werden. Aber wir müssen defensiver denken, das haben wir in der Landesliga nicht immer gemacht.

Die Neuzugänge passen fast alle in das gleiche Schema: Jung, gut ausgebildet und aus dem direkten Umfeld.

niestrojDarauf haben wir großen Wert gelegt. Die Verjüngung musste einfach sein, wenn man sich unsere bisherige Kaderstruktur anguckt. Aber alle Jungs haben eine super Ausbildung genossen, Nils Dubbert, Jimmy Mbiyavanga und Pascal Tonou haben sogar A-Jugend-Bundesliga gespielt. Dazu kommt, dass jetzt eigentlich alle Spieler in meiner Mannschaft mit dem Fahrrad zum Training fahren können. Ich finde es nicht schön, wenn nach dem Training sofort alle weg sind. Wenn sich alle so mit dem Verein identifizieren wie hier, hilft das enorm dabei, eine Einheit zu formen.

Sie selber werden vom ersten Moment an gegen den Abstieg spielen. Welcher Mannschaft trauen Sie den Aufstieg in die Regionalliga zu?

niestrojDa gibt es mehrere. Wuppertal hat einen Etat von einer Million Euro, wir keine 40 000. Mehr muss man dazu ja nicht sagen. Velbert hat in der Vorbereitung gegen die Profis von Borussia Mönchengladbach gewonnen und ist extrem stark. Hönnepel wäre ja eigentlich schon in der Regionalliga und hat sich nicht verschlechtert und Jahn Hiesfeld habe ich mit den vielen Verstärkungen auch auf der Rechnung.

Bei der Planung von Heimspielen gegen Wuppertal stoßen viele Vereine an ihre Grenzen. Ist so ein Spiel an der Südstraße zu stemmen?

NiestrojStand heute kriegen wir es bewältigt. Der Vorstand hat sich sehr positiv geäußert, wir können zum Beispiel den anliegenden Schützenplatz nutzen. Es wäre ein absolutes Highlight, mal 1000 Zuschauer und einen Verein wie Wuppertal zu Gast haben. Wir wollen das Spiel auf keinen Fall abgeben.

CHRISTOS PASVANTIS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Aufrufe: 08.8.2014, 12:55 Uhr
Neuß-Grevenbroicher ZeitungAutor