2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Gibt die Richtung vor: Christian Krzyzanowski führt mit dem VfR Neuburg die Kreisliga Ost an. Am Sonntag steht das Spitzenspiel beim Tabellenzweiten TSV Hollenbach an.  Foto: Xaver Habermeier
Gibt die Richtung vor: Christian Krzyzanowski führt mit dem VfR Neuburg die Kreisliga Ost an. Am Sonntag steht das Spitzenspiel beim Tabellenzweiten TSV Hollenbach an. Foto: Xaver Habermeier

»Wir gehen unseren Weg konsequent weiter«

Christian Krzyzanowski baut beim VfR Neuburg auf viele junge Spieler +++ Er erklärt warum diese Leistungsschwankungen unterlegen sind und was er vom Spitzenspiel in Hollenbach erwartet

Zwei Mannschaften eilen in der Kreisliga Ost voraus. Was beim ambitionierten VfR Neuburg kaum überraschend ist, kommt beim TSV Hollenbach, der die vergangene Saison als Elfter abschloss, unerwartet. Zuletzt schwächelten beide Teams etwas, führen die Liga aber weiterhin klar an. Am Sonntag kommt es zum direkten Duell. Die Neuburger Rundschau hat sich mit VfR-Trainer Christian Krzyzanowski über das Spiel und die Situation bei den Lila-Weißen unterhalten.

Christian Krzyzanowski, mit dem TSV Hollenbach und dem VfR Neuburg treffen die beiden Topteams der Liga aufeinander. War vor der Saison zu erwarten, dass beide sich vom Rest der Liga absetzen?

Krzyzanowski: Ich habe die Liga vor der Saison nicht so gut gekannt. Daher konnte ich nicht richtig abschätzen, wer mit uns vorne steht. Aber das bisherige Abschneiden des TSV Hollenbach ist mit Sicherheit eine Überraschung. Ich glaube, dass es auch lange so bleiben wird und wir uns nicht absetzen können.

Zuletzt haben beide Teams etwas geschwächelt. Der VfR verlor zwei der jüngsten drei Partien. Sehen Sie Gründe dafür?

Krzyzanowski: Die Ausfälle von Alexander Egen und Stefan Huber, der bereits Landesliga gespielt hat, haben mit Sicherheit eine Rolle gespielt. Für mich sind die Probleme verständlich. Bei der 0:1-Niederlage gegen Untermaxfeld standen bei uns neun Spieler in der Startelf, die gerade einmal im ersten oder zweiten Seniorenjahr sind. Dass die jungen Spieler mal einen kleinen Einbruch erleben, hatten wir einkalkuliert.

Genaugenommen betrug der Altersdurchschnitt gegen die TSG 21,09 Jahre. Woran liegt es, dass eine junge Mannschaft solchen Schwankungen unterlegen ist?

Krzyzanowski: Man muss den jungen Spielern Zeit geben, sich zu entwickeln. Dass sie Fehler machen, ist normal. Aber auch die Älteren machen Fehler. Darin liegt im Moment eher unser Problem. Die Jungen spielten zum Teil über ihrem Limit und die Älteren, Alex Egen ausgenommen, bringen momentan ihr Leistung nicht. Ich bin vor der Saison davon ausgegangen, dass wir eine gesunde Mischung im Kader haben und die Erfahrenen das Team führen. Bei uns hingegen führen die Jungen die Älteren.

Auswärts hat der VfR Neuburg im Gegensatz zu den Heimspielen bisher nicht überzeugt und in sechs Partien magere acht Punkte gesammelt. Woran liegen diese Leistungsunterschiede?

Krzyzanowski: Wir spielen gegen Teams, die auch zu Hause vorwiegend hinten drin stehen, kampfstark sind und erfahrene Akteure in ihren Reihen haben. Da fehlt unserer Mannschaft die Erfahrung. Ich bin mir aber sicher, dass Fortschritte nur eine Frage der Zeit sind.

Sie haben drei Jahre die JFG Neuburg trainiert. Ist es für Sie wichtig, junge Spieler entwickeln zu können?

Krzyzanowski: Auf jeden Fall. Der Einbau von Nachwuchsspielern ist zudem die Philosophie des Vereins. Daher hat man mich auch verpflichtet. Wir brauchen junge Spieler, die die Zukunft des VfR Neuburg sind. Diesen Weg werden wir konsequent weiterführen und weitere einbauen.

Ist der Aufstieg in die Bezirksliga nicht beinahe Pflicht?

Krzyzanowski: Wir haben in der Vorbereitung gegen den FC Ehekirchen gewonnen und gesehen, dass wir auch in der Bezirksliga mitspielen könnten. Aber ich wehre mich gegen den Begriff „Pflicht“. Wir wollen aufsteigen, sind Erster und haben eine intakte Truppe, in der 22 Leute im Schnitt im Training sind. Man kann den Erfolg aber nicht zu 100 Prozent planen.

Der Kader ist groß. Viel Wert wird daher auch auf die zweite Mannschaft gelegt. Wie wichtig ist, dass auch dieses Team aufsteigt?

Krzyzanowski: Der Aufstieg der „Zweiten“ ist für den Verein sehr wichtig. In der vergangenen Spielzeit landete sie abgeschlagen auf dem letzten Platz. Ich denke, da haben wir eine super Entwicklung gemacht.

Sie rotieren ganz gerne. Wie nehmen die Spieler es an, auch mal in der Reserve spielen zu müssen?

Krzyzanowski: Ja, ich muss rotieren. Es bringt einem Spieler nichts, wenn er bei mir 90 Minuten auf der Bank sitzt oder spät eingewechselt wird. Die Spieler aus der „Ersten“ gehen damit sehr gut um und fügen sich ein.

Zurück zum aktuellen Spiel. Wie schätzen Sie den TSV Hollenbach ein?

Krzyzanowski: Sie sind unangenehm zu spielen. Ich habe sie vergangene Woche in Thierhaupten beobachtet. Hollenbach hat eine sehr kampfstarke Mannschaft. Ich habe aber auch Schwächen gesehen, die wir ausnützen müssen.

Ist die Partie bereits richtungsweisend?

Krzyzanowski: Sicherlich. Wenn wir gewinnen, haben wir ein kleines Polster mit vier Punkten Vorsprung. Es wäre aber auch kein Beinbruch, wenn wir verlieren, da die Spielzeit noch lange ist.

Aufrufe: 022.11.2015, 09:47 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor