2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der Verzweiflung nahe ist momentan Münchneraus Spielertrainer Giuseppe Cafariello. F: Becherer
Der Verzweiflung nahe ist momentan Münchneraus Spielertrainer Giuseppe Cafariello. F: Becherer

»Wir bleiben nach wie vor ruhig«

SV Landshut-Münchnerau hofft nach Katastrophenstart endlich auf ersten Punktgewinn +++ Abwehrchef Christian Inderst für sieben (!) Spiele gesperrt

Groß war die Freude beim SV Landshut-Münchnerau im Sommer, als man in der Relegation mit einem 4:2-Sieg über den SV Hintereben nach nur einem Jahr die Rückkehr in die Bezirksliga West realisieren konnte. Von Aufstiegseuphorie ist bei den Landshuter Vorstädtern jedoch schon lange nichts mehr zu spüren. Nach neun Spieltagen steht man noch immer ohne Punkt da und die aktuelle Situation gibt nicht gerade viel Anlass zum Optimismus. Dennoch geben die Klub-Verantwortlichen die Hoffnung auf die Trendwende noch lange nicht auf, wie Spielertrainer und Standardspezialist Giuseppe "Beppo" Cafariello (38) im FuPa-Interview verrät.

FuPa: Beppo, nach mittlerweile neun Spielen habt Ihr immer noch keinen Punkt auf dem Konto. Vorsichtig gesagt, könnt Ihr mit dem Start nicht wirklich zufrieden sein, oder?
Giuseppe Cafariello (38): Wir haben uns natürlich viel mehr erwartet, auch wenn wir gewusst haben, dass es eine schwierige Saison wird. Das Schöne bei uns ist aber, dass der Verein ruhig bleibt und mich und die Mannschaft weiter konzentriert arbeiten lässt. Es wird kein Druck aufgebaut und wir können weiterhin unser Konzept, den jungen eigenen Spielern in der "Ersten" die Chance zu geben, verfolgen. Nichtsdestotrotz herrscht nach so einem Start natürlich eine gewisse Unzufriedenheit in der Mannschaft.

Am vergangenen Wochenende stieg das Kellerduell gegen den bis dato ebenfalls noch sieglosen TSV Gangkofen. Wie enttäuscht wart Ihr nach dieser erneuten Niederlage? Zumindest ein Unentschieden wäre doch schon ein Erfolg gewesen...
Ein Unentschieden war für uns überhaupt kein Thema, wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Man muss aber so ehrlich sein, dass uns momentan einfach die Qualität fehlt. Wir arbeiten zwar im Training sehr gut, können das aber in den Spielen nicht umsetzen. Die anderen Teams haben einige ausgefuchste Akteure in ihren Reihen und das ist derzeit der kleine aber feine Unterschied.

Cafariello: »Keinen Grund, groß etwas zu ändern.«

Gerade in dieser schwierigen Phase schmerzt die lange Sperre von Christian Inderst wahrscheinlich umso mehr...
Wir konnten es erst gar nicht fassen, dass Christian nach seiner roten Karte am fünften Spieltag gegen Plattling für sage und schreibe sieben Spiele gesperrt wurde. Das war eine unglückliche Aktion und wirklich kein grobes Foul. Die schwere Verletzung des Plattlinger Spielers tut uns - allen voran Christian - natürlich unheimlich leid. Trotzdem finden wir die Entscheidung des Sportgerichts reichlich überzogen und haben deshalb auch Widerspruch eingelegt. Bis heute haben wir allerdings noch keine Rückmeldung erhalten. Daher gehen wir davon aus, dass Christian erst im Oktober wieder eingreifen kann, weshalb ich gerade in der Abwehr aktuell eigentlich keine Alternativen habe.

Du selbst hast 15 Jahre lang für die SpVgg Landshut in der Bayern- und Landesliga gespielt und warst dort eigentlich immer erfolgsverwöhnt. Wie schwierig ist da die momentane Situation für Dich persönlich?
Natürlich ist es für mich eine Umstellung, gegen den Abstieg zu spielen. Ich muss auch selber sagen, dass ich ein schlechter Verlierer bin. Dennoch kann ich die aktuelle Lage abschätzen und mache mir weiter ganz normal meine Gedanken über unsere Aufstellung und wie man den Gegner besiegen kann. Ich werde die Mannschaft weiterhin so einstellen, dass wir möglichst bald die Wende einleiten können.

Das anstehende Programm mit Spielen in Kelheim, gegen Niederaichbach und in Geiselhöring hört sich ganz schön happig an. Woraus schöpft Ihr die Hoffnung, in diesen Partien die ersten Punkte einzufahren?
Es gibt keinen Grund, groß etwas zu ändern. Wir werden im Training weiterhin Gas geben und versuchen, dort die Verunsicherung abzulegen und uns Selbstvertrauen zu erarbeiten. Wir können Fußball spielen, nur müssen wir es wieder auf den Platz bringen und irgendwann punkten. Sicher werden die nächsten Spiele nicht einfacher, aber vielleicht unterschätzen uns die Gegner ja im Hinterkopf ein bisschen. Auf jeden Fall wollen wir unbedingt die Liga halten und werden versuchen, ein Erfolgserlebnis zu erzwingen.
Aufrufe: 011.9.2014, 09:16 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor