2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wildschweine haben den Sportplatz in Hettenhain verwüstet.	Foto: wita/Martin Fromme
Wildschweine haben den Sportplatz in Hettenhain verwüstet. Foto: wita/Martin Fromme

Wildschweine graben Sportplatz um

Beim 1. FC Hettenhain sorgt man sich um die Zukunft +++ Zur Platzsanierung kommen Kosten für einen schützenden Zaun

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Hettenhain. Wildschweine haben wiederholt den Fußballplatz des 1. FC Hettenhain aufgebuddelt. Zuletzt haben die Tiere nahezu den halben Rasenplatz umgegraben und dabei hohen Sachschaden angerichtet. Für den Verein, der als Pächter des Geländes die gesamte Anlage auf eigene Kosten betreibt, geht die Sache an die Substanz. ,,Sicher ist, dass dieser Schaden beinahe existenzbedrohend ist und nur mit öffentlicher Unterstützung nachhaltig gelöst werden kann", sagt Vorstandsmitglied Arno Diefenbach.

,,Existenzbedrohend"

Die Wildschweine kamen in der Nacht. Auf der Suche nach Essbarem habe die Rotte Anfang Februar auf etwa 200 Quadratmetern Fläche große Bereiche des Rasens bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern aufgerissen. Vorausgegangen waren bereits zwei kleinere Schäden, bei denen jeweils etwa 30 Quadratmeter betroffen gewesen seien. Die habe man noch einigermaßen beheben können, sagt Diefenbach. Jetzt hätten 25 Vereins- und Mannschaftsmitglieder den Platz notdürftig wieder eingeebnet und die Grasnabe verschlossen. Außerdem habe man einen Elektrozaun gestellt. Wie man am aufgewühlten Erdreich außerhalb des Zauns sehen könne, habe diese Maßnahme zunächst auch weitere Attacken verhindert.

2500 Euro Schaden

Eine Entschädigung bei Wildschäden gibt es nur für landwirtschaftlich genutzte Flächen. Der Jagdpächter habe seine Unterstützung durch intensivere Bejagung zugesagt und auch bereits einmal angesessen, berichtet Diefenbach. Am Ende werde wohl nur die Einzäunung des kompletten Sportplatzes helfen, fürchtet man beim FC Hettenhain. Die voraussichtliche Schadenshöhe, ohne Eigenleistung und Vorsorgemaßnahmen, dürfte sich auf 2500 Euro belaufen. Derzeit überlege man, wie die Bespielbarkeit hergestellt werden kann. Eine Instandsetzung mit Rollrasen könnte erst zur Wachstumszeit (frühestens im April) erfolgen.

Ausweichplatz bringt hohen Aufwand

Das nächste Spiel der ersten Mannschaft, die am Tabellenende der Kreisoberliga um den Klassenerhalt kämpft, ist am 21. Februar gegen Kiedrich angesetzt. Notfalls könnte man wohl auf den Kunstrasenplatz im Heimbachtal ausweichen, wo in den Wintermonaten ohnehin trainiert wird. Abgesehen davon, dass die Kiedricher auf Kunstrasen im Vorteil seien, weil sie daheim auch einen haben, wäre das ein ,,Riesenaufwand", meint Diefenbach, ,,vom Würstchen über den Ball bis zur Eckfahne müssten wir alles mitschleppen". Neben zusätzlichen Kosten müsste man auch Umsatzeinbußen befürchten. Dann lege der Verein mehrfach drauf, denn auf die Einnahmen aus der Bewirtung sei man angewiesen, um den Unterhalt des Sportgeländes zu finanzieren.

Ohne Ehrenamt kaum zu bewerkstelligen

12 000 Quadratmeter Sportplätze und 5000 Quadratmeter sonstige Flächen samt Vereinsheim gilt es zu unterhalten. Spieler und Vorstand schultern die Bewirtung, weitere Helfer aus den Reihen der 250 Mitglieder müssen mehrfach im Jahr bei Veranstaltungen und zur Instandhaltung ran.

Wie man den Zaun bezahlen solle, dessen Aufstellung durch eine Firma Diefenbach auf gut 20.000 Euro schätzt, wisse man derzeit nicht. Es gebe keine Rücklagen, man komme eben über die Runden. Jede Glühbirne für die Flutlichtanlage koste 300 Euro, allein für Dünger fielen 1500 bis 2000 Euro jährlich an, mindestens 2000 Euro für die Rasenbewässerung. Der städtische Zuschuss liege unter 2000 Euro. Die Stadt habe auch ihre Nöte, weiß man beim 1. FC Hettenhain. Trotzdem fragt sich Diefenbach: ,,Wie soll das weitergehen?"

Aufrufe: 012.2.2016, 17:00 Uhr
Susanne StoppelbeinAutor