2024-05-08T14:46:11.570Z

Transfers

Wiederholter Umbruch in Gonzerath

Der neue Coach Thomas Reichert setzt auf Integration und Teamgeist

Wenn eine Mannschaft in jedem Jahr der oder ein Topfavorit auf den Aufstieg ist, ist das der SV Gonzerath. Trotz teilweise hochkarätiger Verstärkungen gelang es den jeweiligen Trainern nie, Konstanz und Durchschlagskraft in die Mannschaft zu bringen. Unter dem neuen Trainer Thomas Reichert, der selbst sieben Jahre das Trikot der Mannschaft vom Schackberg trug, sollen jetzt mehr Teamgeist und Kontinuität einziehen. Unsere Zeitung sprach mit Thomas Reichert.

Gonzerath. Mit Sven Kohlei, Sascha Fuhr, Manuel Bemsch und der „Monzelfeld-Fraktion“ verließen nicht weniger als acht Stammspieler den SVG. Es ist schon Tradition, dass es dementsprechend auch viele Neuzugänge gibt. Und hier hat sich die Vereinsführung um den Vorsitzenden Heiko Herlach wieder mächtig ins Zeug gelegt. Denn ebenso so viele Neue sind in kürzester Zeit zu integrieren. Mit Thomas Reichert gab es auch einen Wechsel auf der Trainerbank. Reichert stand in Longkamp zwei Jahre auf der Kommandobrücke und führte das Team im Mai in die B-Liga. Sein Wechsel allerdings war schon im Winter klar. „Im Winter habe ich Longkamp davon unterrichtet, dass ich aufhören werde. Ende März habe ich mich dann mit den Verantwortlichen in Gonzerath und Morbach getroffen. Die Wahl fiel auf das ambitioniertere Team. Das Sportliche hat mich an Gonzerath mehr gereizt“, erklärt Reichert, der auch eine erfolgreiche Morbacher Vergangenheit hat. In Gonzerath kennt er alle Spieler, hat mit acht Leuten früher bereits zusammengespielt. Trotz des Reizes, in Gonzerath sportlich wieder etwas zu bewegen und möglichst lange oben mitzuspielen, betont der Coach, dass „wir vonseiten des Vereins keinen Druck gekriegt haben. Wir wollen die vielen neuen Spieler bestens integrieren und oben mitspielen. Ob es für ganz oben reicht, ist natürlich nicht absehbar“, sagt der Morbacher. Reichert ist von seinem Team überzeugt. „Die Spieler harmonieren schon gut miteinander, die Neuen identifizieren sich auch mit dem Verein, es sind keine Söldner, wie manche behaupten. Mit allen macht es richtig Spaß.“ Die Testspiele waren anfangs überragend, dann sei das Team in ein kleines Loch gefallen nach einer hohen Trainingsintensität. Mit 15 Leuten durchschnittlich bei den Trainingseinheiten kann Reichert leben. „Alle Spieler bringen sich ein, gestalten das Training aktiv mit, die Taktikarbeit trägt bereits erste Früchte. Trotz der Niederlage im ersten Spiel gegen Türkgücü Wittlich, das Reichert für einen der ganz großen Titelfavoriten hält, nötigte der neue Coach seinem Team größten Respekt ab. „Es war ein Super-Spiel von beiden Seiten, ein Powerspiel mit stets offenem Visier. Spielerisch stand es sogar auf hohem Niveau, ein Abwehrschnitzer kostete uns das mögliche Unentschieden.“ Beim 5:3-Sieg in Traben-Trarbach hatte der SVG hinten keinen guten Tag. „Wir hatten Glück, dass wir nicht mit zwei Toren in Rückstand geraten sind. Zudem verschossen wir einen Elfmeter, haben es dann über die gute Offensive gedreht“, bilanziert Reichert. Mit dem SV Monzelfeld (das Spiel wurde bereits nach zehn Minuten mit 0:2 verloren) und der SG Laufeld hat sein Team weitere dicke Brocken vor der Brust. „Vor allem Laufeld scheint richtig stark zu sein. Die haben eine junge Mannschaft mit sehr viel Potenzial. Wir werden einen Teufel tun und sie unterschätzen.“ Über die Neuen ist Reichert richtig froh. Mit Eloy Campos kommt ein ehemaliger Torschützenkönig der Rheinlandliga mit viel Erfahrung ins Team. „Eloy hat keine Allüren, ist stets ein Vorbild, der immer das Maximale herausholen will.“ Mit Bruder Mitchel Campos sowie Lakhtar Saim, Dimitri Kunz und Johannes Marx kommen weitere Spieler vom Lokalnachbarn SV Morbach. Doch auch die Arrivierten um Kapitän Daniel Willems, David Mettler oder Max Simin sind in den Überlegungen des neuen Trainers nicht wegzudenken. „Vor allem Daniel ist das emotionale Zugpferd der Mannschaft. Ee ist Lenker und Ballverteiler und eminent wichtig für uns.“ Derzeit verletzt sind Martin Kläs, Mitchel Campos und Stefan Herlach, dagegen werden Eloy Campos und Johannes Braun nach Urlaubsfreuden wieder zurück sein. „Dann hoffe ich, dass wir zu einer richtigen Mannschaft reifen.“ (L.S.).

Aufrufe: 02.9.2015, 22:06 Uhr
Lutz SchinköthAutor