Wieder haben die Beecker das Nachsehen

Doch dann ertönte im mehr oder weniger direkten Gegenzug der Pfiff des Schiedsrichters. Dustin Sikorski entschied auf Foulelfmeter. Marvin Ajani, der sich ein Bruderduell mit Patrick Ajani lieferte, tankte sich durch das Mittelfeld. Der rechte Verteidiger von Fortuna Düsseldorf II zog mit Tempo in die Gefahrenzone und legte sich den Ball an Johannes Walbaum vorbei – und Walbaum foulte. Kemal Rüzgal hämmerte anschließend das Leder unhaltbar für Patrick Nettekoven in den Giebel (80.). Es war die Entscheidung.

„Wenn Düsseldorf das 3:1 nicht machen möchte, müssen wir zwingend das 2:2 machen.“ Friedel Henßen, Teamchef des Aufsteigers, war nach dem Abpfiff bedient. In der Schlussphase probierten es die Beecker vor 313 Zuschauern im Waldstadion mit allen Mitteln, den Punkt noch zu retten. Zunächst zwang Stefan Thelen den Gästeschlussmann Michael Kampmann mit einem Distanzschuss zu einer Glanztat (85.), dann scheiterte David Azin nach einem tollen Lupfer-Anspiel von Wirtz innerhalb der Gefahrenzone (91.).

Der Liganeuling hätte für seine bis dato beste Darbietung einen Zähler verdient gehabt. Über weite Strecken der Partie stand die Mannschaft, die erneut in einem 5-4-1 auflief, sicher. Patrick Ajani gewann viele Zweikämpfe, Marko Karamarko pushte das Team als linker Verteidiger enorm und das Duo auf der Sechs, Thelen und Azin, machte nicht nur in der Rückwärtsbewegung viel richtig.

Bereits im Heimspiel gegen Velbert waren phasenweise viele gute Ansätze in der Offensive zu erkennen, aber oft fehlte das Quäntchen Glück. So auch in der 12. Minute, ein Muster-Angriff der Gastgeber. Karamarko eroberte das Spielgerät auf seiner linken Bahn und nahm Tempo auf. Statt überhastet nach vorne zu preschen, suchte er seine Mitspieler. Über zwei Stationen wurde der Flügel auf Fabio Ribeiro verlagert, der Azin in die Spitze schickte – einen Ticken zu lang.

Eine Entwicklung ist zu erkennen, aber in der Endabrechnung zählen nicht die spielerischen Fortschritte, sondern die Ergebnisse und da sieht es weiter mau aus. In den entscheidenden Situationen ist der FCW „noch zu grün“, wie Henßen befindet. „Vor dem 0:1 marschiert Marvin Ajani 40 Meter durch das Mittelfeld und keiner zieht das Foul. Da sind wir nicht clever genug.“

Während beim ersten Gegentreffer Thomas Lambertz mit dem Unparteiischen wegen eines nicht geahndeten Foulspiel haderte, verpassten gleich mehrere Akteure der Heimelf, Ajani zu stoppen. Erat Togrul war nach dem Solo der Anspielpartner und netzte ein (44.).

Die U 23 von Fortuna besaß das nötige Fortune, das man braucht, um knappe Spiele zu entscheiden. Zwar vergaben die Schützlinge von Taskin Aksoy in der letzten Viertelstunde fast schon haarsträubend Hochkaräter, aber es reichte für die Punkte, die Wegberg-Beeck weiterhin vermisst.

FC Wegberg-Beeck - Fortuna Düsseldorf II 1:2
Spieltext

Schiedsrichter: Dustin Sikorski (VfL Repelen) - Zuschauer: 313
Tore: 0:1 Tugrul Erat (44.), 1:1 Enzo Wirtz (78.), 1:2 Kemal Rüzgar (80. Foulelfmeter)