2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wird dem SVG in den nächsten Wochen nicht helfen können: Jannik Kern (Mitte) hat sich das Außenband gerissen.
Wird dem SVG in den nächsten Wochen nicht helfen können: Jannik Kern (Mitte) hat sich das Außenband gerissen.

Wie viele Glieder soll die Kette haben?

OBERLIGA +++ Gonsenheims Coach Keyhanfar feilt an der Taktik gegen Neunkirchen +++ Schott will Serie in Jägersburg fortsetzen

Mainz. Sieben Oberliga-Siege hatte der TSV Schott Mainz am Stück eingefahren, ehe vorige Woche der SV Gonsenheim kam und beim 3:3 verdientermaßen einen Zähler entführte. Den gilt es für die Wildpark-Elf nun daheim gegen Borussia Neunkirchen (Sonntag, 15 Uhr) zu veredeln. Die Saarländer stecken mitten im Abstiegskampf – und sind für SVG-Trainer Babak Keyhanfar „eine echte Wundertüte“.

Chefcoach Werner Mörsdorf, der im November Valentin Valtchev beerbt hatte, konnte mit der Mannschaft eine Vorbereitung nach seinen Vorstellungen durchziehen. „Sie haben eine hohe individuelle Qualität, und was man so hört, sind sie deutlich fitter als in der Hinrunde“, erzählt Keyhanfar. Stürmer Moussa Dansoko ist weg, dafür kam Erik Tuttobene aus Morlautern. So mancher potenzielle Leistungsträger sei wieder an Bord. Auch dass das Punktspiel gegen Karbach am Wochenende abgesagt worden war, erhöht das Wundertüten-Potenzial des einstigen Bundesligisten. Daher rätselt Keyhanfar auch noch, welche taktische Marschroute er seiner Elf verordnen soll. Wieder die Fünferkette? „Wir haben deutliche Stärken im Spiel gegen den Ball, wenn wir eine hohe Zweikampfpräsenz zeigen und dann schnellstmöglich den Weg zum Tor suchen“, bekennt der 31-Jährige. Andererseits ging es Keyhanfar in der Vorbereitung – und auch davor schon – sichtbar darum, den gepflegten, zielgerichteten Spielaufbau stärker ins Gonsenheimer Spiel einzubauen. Also vielleicht im 4-2-3-1? Maziar Namavizadeh stünde als Keilstürmer zur Verfügung, Nils Letz, beim TSV hinten rechts aufgeboten, ist Gelb-Rot-gesperrt. Wichtiger noch als das System wird die Einstellung sein. „Wir müssen es schaffen, die Leistung, die wir mit wenig Ballbesitz bei der Schott gezeigt haben, auch dann zu zeigen, wenn wir genauso viel Ballbesitz wie der Gegner haben, oder vielleicht noch mehr“, fordert Keyhanfar auch gegen die Borussia kernige Abwehrbereitschaft als Basis des Erfolgs. Sehr nützlich, dass der im Derby noch erkennbar grippegeschwächte Keeper Paul Simon wieder genesen ist. Bei Jannik Kern hat sich der befürchtete Außenbandriss bestätigt.

Großer Respekt vor dem 13-Tore-Mann

Die Siegesserie ist dahin, doch 13 ungeschlagene Spiele am Stück – auch darauf darf man sich bei Schott Mainz etwas einbilden. Ehe im April die direkten Duelle mit den Verfolgern gegen Völklingen (15.4.) und in Mechtersheim (29.4.) anstehen, will der Spitzenreiter weiter hamstern. Beim genau wie Neunkirchen im Abstiegskampf verstrickten FSV Jägersburg (Samstag, 15.30 Uhr) gilt es besonders auf 13-Tore-Mann Murat Adigüzel acht zu geben. Sechs ihrer acht Siege holten die Saarländer daheim. „Das wird auf einem vermutlich tiefen Rasenplatz alles andere als einfach“, warnt TSV-Trainer Sascha Meeth, „wir müssen nicht gewinnen, dafür sind wir zu geerdet – aber wir wollen es gern.“

Bitter, dass nach Linksverteidiger Nicklas Schlosser – Meeth rechnet nicht mit einer Rückkehr vor Ostern – auch Rechtsverteidiger Jan Just (Mittelohrentzündung) fehlt. Joker Khaled Abou-Daya steht wohl erst in drei Wochen parat, dafür kann Verteidiger Nenad Simic wieder mitwirken. Positiv: Die Grippewelle ist abgeebbt, das Team wirkte im Training deutlich frischer als noch vor dem Derby.



Aufrufe: 03.3.2017, 17:30 Uhr
Torben SchröderAutor