2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
Zu heißblütige Anhänger: "Fan"-Aggressivität könnte WGB Weilburg teuer zu stehen kommen. Symbolfoto
Zu heißblütige Anhänger: "Fan"-Aggressivität könnte WGB Weilburg teuer zu stehen kommen. Symbolfoto

WGB zum Kopfschütteln

Weilburg schießt sich ein gewaltiges Eigentor und macht seinem schlechten Ruf traurige Ehre +++ Ein KOMMENTAR zum mutmaßlich von Weilburger Sympathisanten provozierten Spielabbruch bei der HaFuLa-Reserve

WALDBRUNN/WEILBURG. Gleich drei Eigentore in einem Spiel: Dieses einmalige Kunststück in der Bundesliga-Geschichte brachte im Dezember 2009 Hannover 96 fertig und verlor damit eine Partie in Gladbach, die ohne dieses selbstschädigende Verhalten 3:2 für die 96er ausgegangen wäre. Gefühlt hat sich Abstiegskandidat WGB Weilburg am 15. Spieltag der Kreisoberliga Limburg/Weilburg durch den mutmaßlich von eigenen "Fans" provozierten Spielabbruch (82. Spielminute) beim Gruppenliga-Unterbau der SG Hausen/Fussingen/Lahr wohl mindestens genauso viele Eigentore geschossen. Denn der bis kurz vor Schluss in 2:1-Führung liegenden WGB droht mehr als nur eine Spielwertung …

So gilt der Verein ohnehin nicht wenigen als das „schwarze Schaf“ in der Limburg-Weilburger Fußballfamilie, stand schon häufiger wegen ähnlicher Vergehen vor dem Sportgericht und hätte in der Vorsaison deshalb beinahe den Aufstieg verpasst. Hinzu kommt der Gewaltausbruch im Zuge der späten Niederlage vor nicht einmal vier Wochen in Würges, als die Weilburger einem vorzeitigen Abbruch dank des Schlusspfiffs nur knapp entgingen.

Imagewandel "ad absurdum" geführt

In einem vergleichbaren Fall in Wiesbaden hatte das Sportgericht im Fußballkreis der Landeshauptstadt zuletzt drakonische Strafen gegen den betroffenen Klub ausgesprochen. Doch ganz gleich, zu welchem Urteil die hiesige Sportgerichtsbarkeit auch gelangt, der angestrebte Imagewandel jedenfalls, den die Vereinsführung zu Saisonbeginn noch offensiv verkündete und der jüngst gestandene Kicker wie Marvin Kretschmann zur „Jugendvereinigung“ lockte, wird durch solche Aktionen schon im Keim erstickt.

Es bleibt zu hoffen, dass der erneute Vorfall einen tiefergehenden Selbstreinigungsprozess auslöst. Ohne ihn geht es für Weil-Gencler-Birligi vermutlich nicht nur direkt zurück in die A-Klasse, auch Kandidaten für mehr Freundschaftsspiele in der Vorbereitung werden sich auf diese Weise nur schwerlich finden lassen.

Aufrufe: 011.11.2015, 06:00 Uhr
Sérgio PrestaAutor