2024-05-22T11:15:19.621Z

Testspiel
Auf ins Gefecht: Über 41 Grad wurden zeitweise auf dem Rasen von Neuruppin gemessen, wo der MSV gegen Werder Bremen antrat. Foto: Schütz
Auf ins Gefecht: Über 41 Grad wurden zeitweise auf dem Rasen von Neuruppin gemessen, wo der MSV gegen Werder Bremen antrat. Foto: Schütz

Werder gewinnt die Hitzeschlacht von Neuruppin

JETZT MIT VIDEO UND NOCH MEHR BILDERN: Der MSV bleibt gegen die Bundesliga-Elf aus Bremen chancenlos - verkauft sich vor 2216 Zuschauern aber ordentlich

Tom Techen hatte die Sensation für den MSV Neuruppin auf dem Fuß. Werder-Schlussmann Eric Oelschlaegel war schon geschlagen, da hämmerte der Ball gegen den Pfosten. Es hätte überraschende Führung für die Fontanestädter werden können. Doch dann kam alles anders.

"Ball halten und viele Tore schießen". Das hatte Werder Trainer Viktor Skripnik seinem Team vor dem Spiel gegen den MSV Neuruppin eingebläut. Die erste Aktion gehörte allerdings den Hausherren: Wie eine Woche zuvor gegen den 1. FC Union Berlin (1:10/1:3) war es jedoch zunächst der MSV, der das erste Ausrufezeichen setzte, begleitet von einem kräftigen Raunen im weiten Rund. Youngster Tom Techen, von Markus Lemke auf dem rechten Flügel freigespielt, hämmerte das Leder aus spitzem Winkel an den rechten Pfosten (8.). "Oh man, den habe ich schon drin gesehen", ärgerte sich der 18-Jährige. Kräftigen Szenenapplaus gab es dennoch.



Dann jedoch zeigte erstmals Werders Torjäger Franco di Santo seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Der Argentinier traf nach super Vorarbeit von Marnon Busch zum 1:0 für den Bundesligisten (16.). Mit seinen Treffern in der 21. und 26. Minute schnürte di Santo dann seinen Hattrick. Stets ließen ihm die Neuruppiner im Strafraum einfach zu viel Platz.


Bei den tropischen Temperaturen verordnete Schiedsrichter Andy Stolz (Pritzwalker FHV), der nie Probleme mit der jederzeit überaus fairen Partie hatte - Beleg dafür: er kam ohne Karten aus - pro Halbzeit eine kurze Trinkpause.

Faire Partie: 90 Minuten lang herrschte sowohl beim Schiri-Gespann als auch bei den Teams gute Laune.

Mit dem 4:0 für Werder durch Abwehrschrank Assani Lukimya, der per Kopf einnetzte, endete die durchaus abwechslungsreiche erste Halbzeit. Mit Beginn der zweiten Halbzeit schickte Werder-Coach Viktor Skripnik eine komplett neue Elf auf den Rasen.

Mütze ab: Bremens Coach Viktor Skripnik zollt der Hitze Tribut.

Auch der MSV wechselte kurz nach Wiederbeginn. Im Tor kam beispielsweise Daniel Fraufarth für Johannes Wilke und musste gleich bei seiner ersten Aktion den Ball aus dem Netz fischen. Mateo Pavlovic köpfte zu genau neben den Pfosten (0:5/47.). Fortan nutzten die Stars aus der Bundesliga die immer größer werdenden Räume beim Sechstligisten.


Natürlich: Torsten "Fringster" Frings musste am Rande etliche Autogramme geben.

"Zum Ende hin wurde es brutal schwer für uns, so wie erwartet. Aber ich denke, wir haben uns dennoch toll verkauft", so Kapitän Marcel Weckwerth, der in vorderster Front einen undankbaren Job gegen die abgezockten Werder-Hühnen hatte. "Die sind gefühlt acht Meter groß und richtige Kanten. Da siehst du kaum Land", so seine Erinnerungen an die Duelle mit den bereits erwähnten Lukimya und Pavlovic.


Zusammengerasselt: Bremens Lukas Fröde und Neuruppins Marcus Lemke (hinten) müssen nach einer Kollision behandelt werden. Der Werder-Profi brach sich dabei das Nasenbein. Es blieb die einzige Verletzung des Tages.

Vor allem Levent Aycicek, Fin Bartels und natürlich Werder-Zugang Anthony Ujah wirbelten die MSV-Defensive gehörig durcheinander. Ujah machte es dann auch Sturmkonkurrent di Santo gleich und traf dreimal.

Aber auch der MSV sorgte bei ein, zwei Konterszenen für Gefahr vor dem Werder-Tor. "Uns hat jedoch immer eine Fußspitze gefehlt", so Weckwerth, der damit die Szene von Markus Lemke ansprach, der in der 68. Minute im letzten Moment geblockt wurde. Zuvor hatte Lukas Japs, noch ein junger Wilder im generell jungen MSV-Kader, drei Werderaner auf der linken Seite stehen lassen.

Sorgte auf rechts für Bewegung: Neuruppins Skupke im Duell mit Ulisses Garcia


Als Werder in der 83 Minute durch Ujah zum 0:9 traf, hofften die Neuruppiner, in den verbleibenden Minuten ihr Ziel von einer Niederlage unter zehn Gegentoren noch verwirklichen zu können. Doch ruckzuck legte Werder noch zwei Treffer bis zum Abpfiff nach.

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Aufrufe: 04.7.2015, 22:10 Uhr
Gunnar Reblin und Marc SchützAutor