2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
Klare Vorstellungen: Goran Stojanovski hat für seine neue Mannschaft klare Pläne für die Vorbereitung zum Ziel "Klassenerhalt". Foto: privat
Klare Vorstellungen: Goran Stojanovski hat für seine neue Mannschaft klare Pläne für die Vorbereitung zum Ziel "Klassenerhalt". Foto: privat

"Werde bis zum Umfallen kämpfen"

SG Siddinghausen/Weines neuer Cheftrainer Goran Stojanovski im exklusiven Interview mit FuPa.net

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Anfang des Monats verkündete SG Siddinghausen/Weines Trainer Miguel Pardo seinen Rücktritt als Cheftrainer der Spielgemeinschaft. Als Nachfolger verpflichtete die Spielgemeinschaft mit Goran Stojanovski einen im Kreis Paderborn eher unbekannten Mann als neuen Chef an der Seitenlinie, der bis zum Sommer 2015 als Trainer beim SuS Oestereiden aktiv war und seine Mannschaft zu zwei Aufstiegen führen konnte. Im Interview mit FuPa.net sprach der 42-jährige gebürtige Mazedonier über die Entscheidung für die SG Siddinghausen/Weine, seine Pläne für die Vorbereitung, die Ziele für die Rückrunde, mögliche Neuzugänge und den anstehenden Silvestercup.

FuPa.net: Herr Stojanowski, Sie sind neuer Trainer der SG Siddinghausen/Weine und treten damit die Nachfolge von Miguel Pardo an, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. Wie ist der Kontakt mit der SG zustande gekommen?

Goran Stojanovski: Das Ganze kam recht spontan. Ende November hatte der Vorstand der SG Siddinghausen/Weine mit angerufen und wir haben uns sehr schnell, sehr gut verstanden. Haben uns dann zweimal getroffen und die Gespräche verliefen auch sehr positiv.

FuPa.net: Mussten Sie lange nachdenken, bis Sie sich dazu entschieden haben, den Job anzunehmen?

Stojanovski: Ich bin kein Typ, der viel und lange über so etwas nachdenkt. Ich habe nicht erst irgendwelche Leute angerufen und mich erkundigt, um was für einen Verein es sich bei der SG Siddinghausen/Weine handelt. Wie gesagt, die Gespräche verliefen sehr positiv und der Vorstand war mir sehr sympathisch. Wir waren schnell auf einer Wellenlänge, weshalb ich dann auch recht zeitnah zugesagt habe.

FuPa.net: Sie haben 1 ½ Jahre Pause gemacht. Wieso haben Sie sich diese lange Auszeit vom Fußball genommen?

Stojanovski: Ich habe zuhause zwei kleine Kinder, mit denen ich einfach ein wenig mehr Zeit verbringen wollte, zumal ich mein ganzes Leben lang mit Fußball verbracht habe. Die Kinder brauchen beide Elternteile und ich wollte jetzt eine Zeit lang mehr mit meinen Kindern verbringen. Die Kleinen sind jetzt zwar immer noch klein, aber ich bin auch wieder bereit für etwas Neues.

FuPa.net: Konnten Sie sich bereits ein Bild von Ihrer neuen Mannschaft machen?

Stojanovski: Ich wollte mir eigentlich das Spiel gegen den FSV Bad Wünnenberg/Leiberg anschauen. Leider sind beide Ansetzungen am Ende ausgefallen, weshalb wir unser erstes Pflichtspiel im neuen Jahr gegen den FSV bestreiten müssen. Ich kenne einige Spieler noch von früher, als ich mit dem SuS Oestereiden ein Testspiel gegen die SG absolviert habe. Seitdem hat sich im Kader jedoch ein wenig was getan. Mit dem Kapitän Marco Schlüter, Stürmer Philipp Helle und Mario Quante habe ich jedoch bereits gesprochen, als wir uns mit der Mannschaft für einen kleinen Spaßkick in der Halle getroffen haben. Die drei zählen zu den wichtigsten Spielern im Kader und werden sicherlich eine Schlüsselrolle einnehmen. Insgesamt macht die Mannschaft einen sympathischen Eindruck.

FuPa.net: Im Kreis Paderborn sind Sie ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt, obwohl sie besonders beim SuS Oestereiden im benachbarten Kreis Lippstadt einige Erfolge feiern durften. Was zeichnet Sie als Trainer aus?

Stojanovski: Ich würde sagen, dass ich in meiner Karriere viel Erfahrung gesammelt habe, dadurch das ich höherklassig gespielt habe. Ich habe in Mazedonien in der ersten Liga gespielt, bin dann nach Berlin und habe dort bei einigen höherklassigen Vereinen gespielt, wo ich mit guten Trainern zusammenarbeiten durfte, von denen ich viel gelernt habe und dadurch viel für mich mitnehmen konnte. Wichtig sind für mich Disziplin, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und ein starker Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft zu haben, was sich am Ende dann auch auf dem Platz auswirken soll. Ich spiele gerne auf Konter, muss mir jedoch zunächst ein genaueres Bild von der Mannschaft machen, damit ich weiß, ob wir das überhaupt umsetzen können. Ich hoffe, dass ich die Mannschaft so weit kriege, dass wir in der Lage sein werden, dem Gegner unser Spiel aufzudrücken. Dafür werden wir viel Arbeit investieren müssen.

FuPa.net: Worauf legen Sie in der Vorbereitung den Fokus?

Stojanovski: Zunächst einmal wird es wichtig sein, dass wir eine gewisse Fitness reinkriegen. Dann gilt der Fokus natürlich erstmal dem Kennenlernen und der Stabilisation der Defensive. 54 Gegentore in 17 Spielen sind definitiv zu viele. Wir fangen heute Abend bereits locker mit der Vorbereitung an. Da kann ich die Mannschaft auch schon ein wenig besser kennenlernen. Sechs Testspiele stehen auf dem Plan, in denen wir verschiedene Systeme austesten werden und versuchen, die richtigen Mittel zu finden, die uns dann in der Rückrunde helfen sollen die nötigen Zähler zu holen. Die letzten Jahre hat die Mannschaft mit einer Viererkette gespielt. Ob es am Ende dabeibleibt, wird sich zeigen. Wichtig ist, dass wir die Zweikämpfe aggressiver angehen und deutlich gestaffelter agieren, als es zuletzt vielleicht der Fall gewesen ist. Uns stehen nur etwa sechs Wochen zur Verfügung, um die Defizite zu beseitigen.

FuPa.net: Mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze, steht Ihre Mannschaft derzeit auf dem dreizehnten Platz der Kreisliga A, Staffel 2. Für den Vorstand ist der Klassenerhalt das oberste Ziel für die Rückrunde. Wie optimistisch sind Sie, dass es am Ende reicht?

Stojanovski: Wie gesagt, wichtig wird sein, dass wir mental und körperlich fit sind. Dadurch, dass ich die meisten Mannschaften im Kreis Paderborn nicht so gut kenne, werde ich den Fokus auf unser Spiel legen und uns nicht zu sehr auf die Gegner einstellen wollen. Durch die Fusionierung ist die Paderborner Liga sehr stark und hat einige gefährliche Mannschaften in ihren Reihen. Ich bin dennoch optimistisch und werde bis zum Umfallen kämpfen, um mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen.

FuPa.net: Wollen Sie nochmal auf dem Transfermarkt tätig werden, um den Kader zu verstärken?

Stojanovski: Nein, wir werden nichts machen. Die Mannschaft bleibt so, wie sie ist. Natürlich könnte man den ein oder anderen Spieler holen, zu denen ich auch guten Kontakt habe und die uns sicherlich auch weiterhelfen könnten, aber ich weiß auch nicht, inwiefern das jetzt hilfreich und sinnvoll wäre. Ich habe das einmal gemacht und zur Rückrunde neue Spieler geholt. Am Ende hat sich das Ganze dann eher negativ auf die Moral der Mannschaft ausgewirkt. Die Mannschaft hat das Potential die Klasse zu halten. Davon ist der Vorstand überzeugt und auch die Spieler, mit denen ich bisher gesprochen habe, weshalb wir mit dem jetzigen Kader in die Rückrunde gehen werden.

FuPa.net: Mit dem alljährlichen Silvestercup steht das beliebteste Hallenturnier des Jahres im Kreis Paderborn in den Startlöchern. Sie sind mit Ihrer Mannschaft in diesem Jahr nicht vertreten. Werden Sie das Turnier dennoch verfolgen?

Stojanovski: Ich habe das Turnier früher verfolgt, würde es dieses Jahr auch gerne wieder tun, bin jedoch leider privat verhindert. Generell bin ich aber ein großer Freund des Hallenfußballs, auch wenn man ihn mit dem Fußball auf dem Großfeld nicht vergleichen kann.

FuPa.net: Haben Sie dennoch einen Favoriten?

Stojanovski: Ich denke, dass die höherklassigen Vereine wie Delbrück, Hövelhof und Paderborn II sicher zum Favoritenkreis zählen. Die DJK Mastbruch, um Trainer Roberto Busacca, den ich noch aus meiner Zeit bei Marsberg kenne, in der ich öfters gegen ihn spielen durfte, zählt für mich jedoch zu den Geheimfavoriten.

FuPa.net: Zu guter Letzt bleibt die Frage, ob Sie in Ihrem neuen Verein auch auf dem Platz aktiv werden, oder ausschließlich von der Seitenlinie aus agieren werden?

Stojanovski: Ich bleibe brav an der Seitenlinie. Es gibt zwar viele Trainer, die sich mit 42 Jahren noch auf den Platz stellen, aber ich habe meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio und damit bin ich auch ganz zufrieden (lacht). Das einzige, was ich machen werde ist, dass ich mir die Fußballschuhe beim Training anziehen werde und dort die ein oder andere Übung mitmachen werde. Die Jungs sind mir mittlerweile allerdings zu schnell, als dass ich mir das jedes Wochenende antun muss (lacht).

Aufrufe: 027.12.2016, 17:00 Uhr
Rafael BokunAutor