2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
David Jakob (rechts) und seine Teamgefährten von RWO Alzey konnten gegen den VfR Kandel keine Akzente setzen. Foto: pa/Axel Schmitz
David Jakob (rechts) und seine Teamgefährten von RWO Alzey konnten gegen den VfR Kandel keine Akzente setzen. Foto: pa/Axel Schmitz

Wer soll bei RWO Alzey die Tore schießen?

Nach dem 0:3 gegen den VfR Kandel herrscht große Ratlosigkeit

ALZEY. Vielleicht sollte RWO Alzey den Antrag stellen, künftig nur noch auswärts zu spielen. Dort sind die Erfolgsaussichten für den Fußball-Landesligisten deutlich besser als am Wartberg.

Gegen den VfR Kandel, der mit einem 3:0 gegen die Alzeyer einen weiteren Schritt Richtung Verbandsliga-Aufstieg machte, quittierte die Formation von Engelbert Klag die sechste Heimniederlage dieser Saison. Kevin Apfel (14.), Patrick Tolbert (39.) und Ralf Wegner (61.) stürzten mit ihren Toren RWO neuerlich in die Ratlosigkeit. Das war bereits Fontana Finthen am Donnerstag gelungen, als die Mainzer als Schlusslicht mit 1:0 am Wartberg triumphierten.

Allmählich schmilzt das Polster, das die Alzeyer in den vergangenen Monaten zwischen sich und die Abstiegszone gebracht hatten. Präsident Steffen Jung sprach sogar offen davon: „Wir stecken mitten im Abstiegskampf. Sieben Punkte aus den verbleibenden sechs Spielen brauchen wir noch.“ FC Speyer (H), SV Horchheim (H), SV Gommersheim (A), SVW Mainz (H), Wormatia Worms II (A) und Hassia Bingen (H) lauten die Gegner dieser Partien.

Über die Qualität dieser Rivalen braucht sich niemand Gedanken zu machen. Entscheidender ist die Frage, wer für die Alzeyer die Tore schießen soll. Nicht nur Engelbert Klag erkannte nun schon mehrfach, dass „wir im Spiel nach vorne viel zu harmlos sind“. Typen wie sie Kandel mitbrachte, die trocken und erfolgreich den Abschluss suchen, haben die Alzeyer nicht in ihren Reihen. „Das ist der entscheidende Unterschied zwischen ihnen und uns“, reflektierte Klag. Gegen den FC Speyer hofft er auf die Rückkehr von Andy Schröder. Ihn erwägt er mangels Alternativen wieder vorne einzusetzen.

Klag ist guter Dinge, bis zum Saisonende wenigstens neun Punkte einzufahren. Dieser Optimismus wird am Wartberg nach der emotionslosen Vorstellung der Alzeyer gegen Kandel nicht von vielen geteilt. Die Spieler wirkten oft so schwerfällig, als wären sie in unsichtbaren Kettenhemden unterwegs. Nicht einmal nach dem Platzverweis für Kandels Leutrim Osaj ging ein Ruck durchs Team. Das Erfolgserlebnis fehlt. Stattdessen quält die Sorge, dass zumindest daheim schon alleine ein Gegentreffer ausreicht, um wieder als Verlierer vom Platz zu gehen, reflektiert Klag.

Doch es gibt Stimmen, die Entscheidungen des Trainers für die Unsicherheit der Mannschaft verantwortlich machen. Gegen Kandel fiel Innenverteidiger Sven Gerber nach acht Minuten aus. Klag baute deshalb die Viererkette spontan um. Unter anderem beorderte er Manuel Winsi von der angestammten rechten Verteidigerposition auf die linke Seite. Solange nach 90 Minuten null Punkte zu Buche stehen, hat der Bolander ein Problem damit, überall Verständnis für derart komplexe Rochaden zu finden.

RWO Alzey:

Bochinsky, M. Winsi, Gerber (8. Wesner), Dreger, Wissmann (78. Kinsvater), Loechelt (67. Wolter), Ehrhardt, Jakob, S. Winsi, Serratore, Emrich.

Aufrufe: 022.4.2014, 07:00 Uhr
Claus RosenbergAutor