2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Stefan Micheler und Dennis Czifra wollen mit dem TSV Diedorf das Finalticket lösen, um am 25. Januar bei der Endrunde in der heimischen Schmuttertalhalle wieder dabei zu sein.  Foto: Oliver Reiser
Stefan Micheler und Dennis Czifra wollen mit dem TSV Diedorf das Finalticket lösen, um am 25. Januar bei der Endrunde in der heimischen Schmuttertalhalle wieder dabei zu sein. Foto: Oliver Reiser

Wer jubelt?

Bei der Augsburger Landkreismeisterschaft werden in Langweid, Diedorf, Dinkelscherben und Schwabmünchen Endrundentickets vergeben

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Der Rekordmeister ist bereits beim Finale am 25. Januar in Diedorf dabei. Am Dreikönigstag hat sich der TSV Bobingen die erste Fahrkarte zur Endrunde um die Augsburger Landkreismeisterschaft im Hallenfußball gesichert. Am Sonntag werden weitere vier der insgesamt acht Hauptrundenturniere ausgetragen. Ab 13 Uhr wird in Diedorf, Dinkelscherben und Langweid gespielt, ab 14 Uhr in Schwabmünchen. Zum ersten Mal wird dabei Futsal nach den Richtlinien der Fifa gekickt – ohne Bande, mit sprungreduziertem Ball und kleinen Handballtoren. Das Ganze im Modus „Jeder gegen jeden“.

Langweid

Da die Halle in Meitingen derzeit wegen Renovierungsarbeiten gesperrt ist, wurde der TSV Meitingen nach Langweid umquartiert. So kommt es hier zu einem Aufeinandertreffen zweier Top-Favoriten auf den Landkreis-Titel. Die Partie VfR Foret gegen den TSV Meitingen könnte man sich auch als vorweggenommenes Endspiel vorstellen. Doch Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic wiegelt ab: „Die Futsal-Spezialisten des VfR sind klarer Favorit. Da werden wir wohl eine Lehrstunde bekommen. Wir wollen uns gut präsentieren und gegen die Nachbarvereine gut ausschauen.“ Überhaupt steht beim Bezirksliga-Spitzenreiter der Spaß im Vordergrund. Die Teilnahme ist auf freiwilliger Basis. Trotzdem haben sich zahlreiche Kicker aus dem Eliteteam gemeldet. „Für uns ist die Landkreismeisterschaft eine Verpflichtung gegenüber dem Landkreis. Sonst hätten wir bei dem Modus Jeder gegen jeden gar nicht mitgespielt.“ Für Ali Dabestani, der sich auf Heimaturlaub im Iran befindet, steht Alexander Holler, der Coach der zweiten Mannschaft, an der Seitenlinie. „Vielleicht ist der VfR Foret nach der Teilnahme an der schwäbischen Meisterschaft im letzten Spiel dann etwas müde“, lässt sich Vrazic dennoch ein Hintertürchen in Richtung Diedorf offen.

Mit weitaus weniger Ambitionen fährt der Nachbar aus Thierhaupten zur Vorrunde nach Langweid. Zwar möchte sich der Ost-Kreisligist ordentlich verkaufen, dennoch sind für Christian Geib die Favoritenrollen klar verteilt. „Haushoher Favorit ist der VfR Foret, auch wenn der TSV Meitingen nach dieser fantastischen Hinrunde sicher ein Wörtchen mitzureden hat“, so der Teammanager der Lechrainer. Geib ist ein Befürworter des Futsals, wurde selbst mit dem TSV Neusäß als aktiver Spieler 2010 erster schwäbischer Meister. „Damals steckte das Ganze noch in den Kinderschuhen, hat aber wahnsinnig viel Spaß gemacht“, erzählt Geib. Doch damals wie heute sieht der ehemalige Torjäger die Schiedsrichter in der Pflicht. „Die haben einen extrem großen Einfluss auf die Partie und müssen ein gutes Fingerspitzengefühl mitbringen.“

Dinkelscherben

In Dinkelscherben wurde schon immer ohne Bande gespielt. Trotzdem hat sich Michael Finkel, der schon immer ein Freund des Hallenfußballs war, mit Futsal noch nicht angefreundet. „Man muss der Sache mal eine Chance geben“, sagt der Trainer des TSV Dinkelscherben. Auch der Modus jeder gegen jeden gefällt ihm nicht. „Da geht die Spannung verloren“, befürchtet Finkel, viele Spiele, in denen es um nichts mehr geht. Mit seiner Mannschaft geht er in diesem Winter zum ersten Mal aufs Parkett. „Als Bezirksligist sind wir natürlich Favorit“, sagt Finkel, der mit seiner Truppe lediglich auf Kreis- und A-Klassisten trifft. „Aber die Lage ist trotzdem schwer einzuschätzen. Vier, fünf gute Fußballer hat jeder.“ Für den SV Gablingen, der kurzfristig wegen akutem Spielermangel abgesagt hat, soll die zweite Mannschaft der Lila-Weißen einspringen.

Einer der beiden A-Klassisten ist der SV Adelsried, bei dem Sebastian Kalkbrenner nach drei Jahren sein Traineramt zum Ende der Saison beendet. „Im Sommer ist es einfach Zeit für frischen Wind, auch wenn mir der Abschied nicht einfach fallen wird.“ so Kalkbrenner. „Bis auf diese Saison waren wir zum Winter immer auf einem Abstiegsplatz, konnten aber durch zwei fulminante Rückrunden immer das Beste rausholen. Das spricht auch für den Charakter der Mannschaft!“ Die Trainingsbeteiligung war mit einem Schnitt von 16 Mann für A-Klassen Verhältnisse überragend. Auch über das Umfeld beim SVA findet Kalkbrenner nur lobende Worte: „Das wird mir schon fehlen.“ Für die Zukunft lässt sich Kalkbrenner noch alle Wege offen. „Wir möchten jetzt eine erfolgreiche Rückrunde spielen und im Laufe dieser werde ich dann eine Entscheidung treffen.“ Dem Hallenturnier in Dinkelscherben sieht man beim SV Adelsried gelassen entgegen. „Für uns geht es wirklich nur um Spaß. Nachdem einige Jungs Lust hatten mitzuspielen, haben wir gemeldet“, sagt Abteilungsleiter Sreto Zupur. „Wir rechnen uns kaum Chancen auf ein Weiterkommen aus, das Rennen wird wohl Dinkelscherben aufgrund der höheren Spielklasse machen“, meint er. Dennoch wollen die A-Klassenkicker ein paar Mannschaften ärgern und können dabei auf eine Neuverpflichtung zurückgreifen. Boubacar Kante, Flüchtling aus Mali, schnürt am Sonntag das erste Mal die Schuhe für die erste Mannschaft des SVA. „Technisch ist der richtig gut, da er aber nur französisch spricht, lernen wir gerade alle fleißig französisch“, erzählt Zupur. Weniger erfolgreich war man bisher auf der Suche nach einem Nachfolger für Sebastian Kalkbrenner. Doch Sreto Zupur und sein Team haben bis zum Saisonende Zeit. „Noch haben wir niemanden in Aussicht, hätten aber gerne einen Spielertrainer, der die Mannschaft auch auf dem Feld führt.“

Diedorf

Zwei klare Favoriten auf den Turniersieg gibt es in der Diedorfer Schmuttertalhalle. Neben dem Kreisliga-Spitzenreiter TSV Diedorf zählt auch das Landesliga-Schlusslicht aus Gersthofen zu den ambitioniertesten Teams. „Von der Papierform her ist der TSV Gersthofen der Turnierfavorit“, sagt Diedorfs Trainer Jürgen Fuchs. Doch Fuchs lässt auch die eigenen Ambitionen durchblicken. „Eigentlich würden wir schon gerne selbst weiterkommen und die Endrunde in unserer eigenen Halle bestreiten.“ Doch aufgrund der guten Ausgangsposition im Freien setzt Fuchs seine Schützlinge keinesfalls unter Druck. „Das ist für uns hauptsächlich just for fun, ein bisschen unglücklich gewählt finde ich aber diesen Jeder-gegen-jeden-Modus.“ Zwar wurde der Spielplan so konzipiert, dass die vermeintlich stärksten Teams als letztes gegeneinander spielen, Fuchs Coach befürchtet aber einen Zuschauerschwund. „Wenn eine Mannschaft die ersten zwei Spiele verliert, dann haben die Fans vielleicht auch keine Lust mehr, sich die letzten Spiele anzuschauen, bei denen es um nichts mehr geht.“

Ganz schnell will der TSV Gersthofen die Favoritenrolle von sich weisen. „Wir haben die letzten Jahre immer mit unserer zweiten Mannschaft gespielt, werden dieses Jahr jetzt eine Mischung stellen“, erzählt Klaus Assum. „Doch wir wissen noch gar nicht, wer letztendlich mit dabei ist und sehen uns absolut nicht als Favoriten auf den Turniersieg.“ Für den Abteilungsleiter sei es enorm wichtig, dass sich keiner verletze, das Ziel Endrunde hätte man sehr wohl im Hinterkopf. „Natürlich wollen wir etwas reißen, die anderen Mannschaften können aber auch Fußball spielen. Deswegen ist für mich der TSV Diedorf klarer Favorit“, sagt Assum. Doch der TSV Gersthofen, mit der ersten und zweiten Mannschaft Tabellenletzter im Freien, verkaufte sich bei der Vorrunde zur schwäbischen Hallenmeisterschaft achtbar. „Gegen den Regionalligisten aus Illertissen haben wir gut mitgehalten, dann durch späte Tore knapp verloren“, erinnert sich der Gersthofer. Vielleicht gelingt so bei der Hallenlandkreismeisterschaft der dringend benötigte Schub für das arg gebeutelte Selbstvertrauen der Lechstädter.

Schwabmünchen

In Schwabmünchen gelten der Kreisligist SV Schwabegg und der Kreisklassenspitzenreiter TSV Schwabmünchen II als erste Anwärter auf den Turniersieg. Der neue Schwabegger Trainer Herbert Wiest lässt keinen Zweifel daran, dass er mit seinem Team den Turniersieg anpeilt: „Ich will gewinnen und die Qualifikation für die Endrunde schaffen.“ Premiere feiert Florian Wiest. Der 21-jährige Sohn des Trainers ist vom TSV Schwabmünchen nach Schwabegg gewechselt. Der TSV Schwabmünchen tritt mit seiner zweiten Mannschaft an. Spieler aus dem Bayernligakader werden nach Aussage von Spielleiter Manfred Bock nicht auflaufen. Anders als sein Trainer Klaus Köbler, der es begrüßt, dass nun Futsal gespielt wird, trauert Manfred Bock dem „alten“ Hallenfußball noch etwas hinterher: „Ich bin und werde auch kein Freund von Futsal. Aufgefallen ist mir, dass auch die Schiedsrichter noch so ihre Schwierigkeiten mit den neuen Regeln haben.“ Dem Schwabegger Trainer Herbert Wiest ist die Umstellung auf die neuen Regeln zu radikal: „Eine Mischung aus dem bisherigen Hallenfußball und Futsal wäre ideal.“ Gut findet er, dass ohne Bande gespielt wird. Gerne behalten hätte er dagegen die größeren Tore.

Aufrufe: 010.1.2015, 19:41 Uhr
Augsburger Landbote / Hohenberger, ReiserAutor