Wer jede Kleinigkeit nimmt

Am Ende mussten sich die Trainer um Chefcoach Salah El Halimi mit der Mannschaft an Kleinigkeiten orientieren, um den Mut für die restlichen acht Saisonspiele nicht zu verlieren. Punkt eins: Baumberg hatte vorher zuletzt am 2. November 2014 beim 4:0 über den SV Sonsbeck durch Marc Paul in der 78. Minute einen Heimspieltreffer erzielt.

Seitdem waren sechs komplette Auftritte ohne Treffer vor den eigenen Fans ins Land gestrichen. Baumberg drohte auf die Zehn-Stunden-Marke zuzusteuern, bis der Elfmeter-Treffer von Ivan Pusic zur 1:0-Führung (6.) gegen Hilden den Bann brach und die Uhr bei 558 Minuten anhielt. Punkt zwei: Der Optimismus bei Trainer El Halimi scheint beinahe grenzenlos zu sein: "Es sind noch acht Spiele und 24 Punkte zu vergeben." Dem ist nicht zu widersprechen.

Auf der anderen Seite ist wieder eine Möglichkeit weniger vorhanden, um das nahezu Unmögliche vielleicht doch möglich zu machen. Anders ausgedrückt: Der auf der Sportfreunden lastende Druck, der sich in Heimspielen besonders auswirken mag, wird in den kommenden Monaten bestimmt nicht geringer. Der eine Zähler aus den vergangenen drei Spielen ist sicher zu wenig. Und die sieben Punkte aus allen neun Aufgaben in der Rückrunde passen auch nicht in ein Unternehmen mit dem Titel Aufholjagd. Was bleibt den Baumbergern also bis zum Saisonschluss am 7. Juni bei der Düsseldorfer TuRU? Vermutlich kann nur noch etwas Außergewöhnliches den drohenden Abstieg in die Landesliga abwenden.

Das wäre zum Beispiel eine Serie von eigenen Erfolgen - die aber bereits am kommenden Sonntag (15 Uhr) beim Sechsten 1. FC Bocholt beginnen müsste. Geht nicht? Vielleicht hilft es den Beteiligten ja, sich an den 12. Oktober 2014 zu erinnern. Damals spielte Baumberg das Achtelfinale des Niederrheinpokals - in Bocholt. Damals gab es am Ende eines engen Kampfes einen knappen 1:0-Sieg. Torschütze war damals Innenverteidiger Patrick Becker, der schon in der zehnten Minute den Treffer des Tages erzielte. Natürlich darf es aus Baumberger Sicht auch sehr gerne jeder beliebige andere Spieler sein und selbst ein Eigentor der Bocholter wäre willkommen. Wer derart mit dem Rücken zur Wand steht, nimmt alles mit.