2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
24 Spieler standen zu Saisonbeginn im Kader der TSG Thannhausen, zuletzt waren es nur noch neun.  Foto: Ernst Mayer
24 Spieler standen zu Saisonbeginn im Kader der TSG Thannhausen, zuletzt waren es nur noch neun. Foto: Ernst Mayer

Wer füllt künftig die Stutzen?

Vom Kader der Hinrunde bleiben der TSG Thannhausen nur neun Spieler +++ Abteilungsleiter Oliver Baumann erklärt, wie es weitergehen und wie ein alter Bekannter helfen soll

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Mit 24 Fußballern im Kader ist Süd-Bezirksligist TSG Thannhausen in die Saison gestartet. Seit Beginn der Winterpause bröckelte das Gefüge aber mächtig. Und mittlerweile sind von den zwei Dutzend Kickern nur noch neun Aufrechte übrig. Abteilungsleiter Oliver Baumann sagt, wie es trotzdem weitergehen soll – in dieser Saison und in Zukunft. Es ist wieder einmal ein neuer Anfang nötig. Mit Jürgen Conzelmann steht ein alter Bekannter bereit, um beim erneuten Neustart zu helfen.

Doch zunächst muss die aktuelle Saison zu Ende gespielt werden. Dazu hat man die Reserve abgemeldet und will mit diesen Spielern und den verbliebenen Bezirksligakickern die Runde zu Ende bringen. Sportlich plant man für die Kreisliga. Zehn Punkte Abstand auf den Relegationsrang lassen keinen Raum für Illusionen: „Wir haben deshalb auch darauf verzichtet, noch Spieler zu verpflichten“, sagt Baumann. Die geflossenen Ablösesummen sehe man als Investition in die Zukunft.

Die zahlreichen Abgänge kann Baumann nur schwer nachvollziehen: „Es war von vornherein klar, dass wir einen Umbruch vollziehen und es eine schwierige Saison werden würde. Dass nun so viele in der Winterpause wechseln, ist für mich enttäuschend“, sagt Baumann. Viele Verletzungen hätten zu schlechten Ergebnissen geführt. Daraus folgten nachlassende Motivation und schlechter Trainingsbesuch. Und nun sind zahlreiche Spieler, die den Grundstock einer neuen Mannschaft bilden sollten, weg.

Die, die geblieben sind, sollen auch im nächsten Jahr den Kern der Kreisliga-Truppe bilden. Eine zweite Mannschaft soll wieder gemeldet werden. Und das wichtigste Kriterium: Möglichst alle Kicker sollen aus Thannhausen kommen, sagt Oliver Baumann: „Mit dieser Philosophie haben wir schon jetzt gearbeitet. Nur ziehen wir sie nun noch radikaler durch.“

Unterstützung soll dabei von Jürgen Conzelmann kommen. Der Unternehmer war in den „goldenen Zeiten“ der TSG-Fußballer Sponsor und Mitglied im Sportausschuss, ehe er sich nach Streitigkeiten über die künftige Ausrichtung der Abteilung zurückzog. Nun soll er der Abteilung als Berater zur Seite stehen, Kontakte herstellen und neue Helfer und Sponsoren für die Vereinsarbeit finden helfen. „Wir haben uns im Herbst kennengelernt und festgestellt, dass sich unsere Ideen decken“, sagt Baumann.

Ziel ist es, in allen Altersgruppen der Jugend und im Erwachsenenbereich Mannschaften zu stellen, in denen möglichst nur Thannhauser spielen – unabhängig vom sportlichen Erfolg. Dazu arbeitet Conzelmann ein Konzept aus, das dem Hauptverein vorgelegt werden soll. Der Unternehmer stellt klar: „Ich werde kein offizielles Amt bei der TSG übernehmen, und es wird hier auch kein zweites Ichenhausen geben.“ Er habe 2008 schon einmal ein Konzept zur Zukunft der TSG vorgelegt, dieses wurde aber abgeschmettert. Diese „unerledigte Aufgabe“ will er nun erledigen, indem er Baumann unterstützt: „Wir wollen zumindest alles versuchen, um die TSG wieder auf einen guten Weg zu bringen“, sagt Conzelmann.

Intern sollen sich neue Strukturen entwickeln, sportlich gehen vorerst die Ambitionen bei den Erwachsenen nicht über Kreisliga und Kreisklasse hinaus. Die Zeit der großen Träume ist vorbei, da sind sich Baumann und Conzelmann einig. „Wir machen kein Harakiri, sondern arbeiten damit, was an Spielern aus Thannhausen kommt“, sagt Conzelmann. Er hoffe, dass alte Bekannte seinem Beispiel folgen und zurückkehren. Und noch einen Wunsch hegt er: „Ich bitte die anderen Vereine, nicht mit dem Finger auf die TSG zu zeigen.“ Es sei zwar nicht alles richtig gemacht worden, doch die TSG sei ein sehr guter Ausbilder für andere Vereine gewesen.

Aufrufe: 017.2.2016, 13:41 Uhr
Günzburger Zeitung / Adrian BauerAutor