2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Heiko Herrlich (li.) und Christian Wörns treffen am Samstag mit ihren Teams aufeinander. F.:Leifer/Wörns
Heiko Herrlich (li.) und Christian Wörns treffen am Samstag mit ihren Teams aufeinander. F.:Leifer/Wörns

Wenn's im Freundschaftsspiel um Punkte geht

Ihre Wege kreuzten sich dank des Fußballs oft: Heiko Herrlich und Christian Wörns sind Freunde geworden +++ Am Samstag treffen sie im Duell Jahn Regensburg vs. FC Augsburg II aufeinander

Wenn sich am Samstag ab 14 Uhr der SSV Jahn Regensburg und der FC Augsburg II in der Continental Arena gegenüberstehen, geht es in erster Linie um drei Punkte. Der Jahn braucht Zählbares für die Meisterschaft, der FCA kämpft um den Klassenerhalt. Soweit, so normal. Aber diese Partie birgt eben auch aus einem anderen Grund Brisanz. Denn mit Heiko Herrlich und Christian Wörns treffen sich zwei Trainer, die viele Gemeinsamkeiten auf ihren bisherigen Wegen durch die Fußballwelt aufweisen. Beide sind in Mannheim geboren, beide spielten zusammen in Nachwuchs-Auswahlen sowie in Leverkusen und Dortmund.
"Es ist eine Freundschaft entstanden", betont Christian Wörns. Die beiden Ex-Nationalspieler sind sich ja auch in den vergangenen Jahren oft über den Weg gelaufen. Es gibt viele Parallelen zwischen Heiko Herrlich und Christian Wörns, die beide erst im Winter ihr Engagement bei ihren neuen Klubs angetreten haben. Beide ehemaligen Profis sind in Mannheim geboren. Herrlich wuchs in Freiburg auf und so spielten beide schon im Nachwuchsalter mit Auswahlteams gegeneinander. Herrlich für Südbaden, Wörns für Nordbaden. Häufiger trafen sich beide in der U13, U14 und U15, spielten in der U17 mit Freiburg (Herrlich) und Mannheim (Wörns) gegeneinander um die Deutsche Meisterschaft und gehörten beide auch dem Kreis der U21-Nationalmannschaft an. Die Söhne Mannheims liefen sich dann im Profibereich wieder über den Weg. Von 1991 bis 1993 spielten sie in der Bundesliga gemeinsam für Bayer 04 Leverkusen. "Da haben wir uns sogar ein Zimmer geteilt", erinnert sich Wörns. Von 1999 bis 2004 kickte das Tandem gemeinsam beim BVB. Unter Bundestrainer Berti Vogts wurden sie zusammen in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Zuletzt standen Herrlich und Wörns am 5. September 2015 beim Abschiedsspiel von Dede im Dortmunder Westfalenstadion auf dem Platz. Aber auch nach der aktiven Laufbahn gab es gemeinsame Stationen, wenn auch zeitversetzt. Wörns coachte beim VfL Bochum die U15, Herrlich die Profis in der 2. Liga. Herrlich war Trainer bei der SpVgg Unterhaching, Wörns agierte bei den Münchner Vorstädtern als Co-Trainer.

Lob von Herrlich: »Christian macht einen richtig guten Job.«

Am Samstag geht`s also gegeneinander. Für Heiko Herrlich wird es zum ersten Mal ernst beim Jahn. In der Vorbereitung gab es ein 1:2 gegen Waldhof Mannheim, ein 1:1 beim FSV Zwickau, ein 1:4 gegen den österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck und einen 1:0-Erfolg gegen Kickers Offenbach. Gegen die Schwaben streben die Gastgeber einen Heimsieg an, aber das wird schwer: "Ich habe Augsburg II zweimal beobachtet, einmal gegen Unterföhring und zuletzt beim Sieg gegen Ingolstadt II, der auch noch höher hätte ausfallen können. Die Mannschaft ist gut organisiert, Christian macht da einen richtig guten Job", lobt Herrlich seinen Freund. Sein Team müsse daher geduldig sein und: "Wir dürfen uns nicht von der Tabelle blenden lassen und wir dürfen vor allem nicht ins offene Messer laufen." Der hat einige personelle Probleme zu verkraften. So hat sich im letzten Test Daniel Schöpf die Mittelhand gebrochen, fällt länger aus. Auch Robin Urban hat sich da am Knie verletzt, muss passen. Ohnehin fehlen ja noch die Langzeitverletzten Sebastian Nachreiner, Thomas Paulus und Martin Tiefenbrunner. "Mit Augsburg II wartet auf uns gleich eine schwere Aufgabe", stuft Herrlich den Gegner als gefährlich ein.

Auftaktsieg gegen Ingolstadt: »Das war ein Signal nach draußen.«

Sein Debüt in der Regionalliga Bayern hätte er sich schöner nicht ausmalen können. Christian Wörns feierte mit dem FC Augsburg II gleich einen Einstand nach Maß feiern und besiegte den FC Ingolstadt 04 II mit 4:1. "Das war ein Signal nach draußen", warnt Wörns die Konkurrenz. Nun geht es gegen den Rangzweiten aus Regensburg: "Der Jahn hat zehn Punkte mehr als Ingolstadt II, da ist also noch mehr Qualität vorhanden und das werden wir sicher zu spüren bekommen." Erfolgreich können die Gäste nur sein, wenn "wir alles rausholen, was in der Mannschaft steckt". Allerdings plagen den Coach einige Personalsorgen. Vier Kräfte fallen aus und weil es bei den Profis auch eng ist, sind Erik Thommy und Tim Rieder mit nach Liverpool zum Europa-League-Spiel geflogen. Ob die beiden Samstag in Regensburg einsatzbereit sind, ist fraglich.


Aufrufe: 025.2.2016, 09:40 Uhr
Dirk Meier Autor