Wenn bloß noch das Verrückte helfen kann

Im August 2014 begann die Saison mit Marc Schweiger als Trainer sowie der 0:5-Pleite beim MSV Duisburg U23 und dem 0:3 gegen den VfR Krefeld-Fischeln. Es folgten das beachtliche 1:1 beim Vorjahresmeister SV Hönnepel-Niedermörmter und das auf einem erbärmlichen Niveau stehenden Last-Minute-1:0 gegen den VfB Homberg.Der Trainerwechsel in der Winterpause von Schweiger zu El Halimi sollte in einer schon fast aussichtslosen Lage die Wende bringen.

Das 0:4 gegen Duisburg war noch eine Lehrstunde, doch in Krefeld-Fischeln folgte bereits ein deutlicher Schritt nach vorne (2:2). Das 0:2 gegen "Hö-Nie" war streckenweise sehenswert und in der Entstehung unglücklich - aber nichts im Vergleich zum Freitagabend. Da führten die in allen Belangen überlegene Baumberger beim VfB Homberg mit 3:0. Der fürs Selbstvertrauen und den weiteren Abstiegskampf im Grunde unverzichtbare Erfolg war hier zum Greifen nahe. Am Ende waren die Sportfreunde aber eher den Tränen nahe, denn sie ließen den Erfolg tatsächlich liegen - 3:3.

In der Addition ergibt sich daraus, dass den vier Punkten und 3:9 Toren vom Saisonbeginn nun zwei Zähler und 5:11 Treffer gegenüberstehen Demnach hat El Halimi als Schweiger-Nachfolger sogar eine schlechtere Gesamtbilanz vorzuweisen als der kurz nach der Winterpause beurlaubte Kollege. Die zweite bittere Wahrheit: Wer beim Schlusslicht der Oberliga - warum auch immer - einen deutlichen Vorsprung aus der Hand gibt, kann den Klassenerhalt normalerweise nie und nimmer schaffen. Salah El Halimi denkt trotzdem nicht im Geringsten daran, die Flinte jetzt ins Korn zu werfen und das Feld den anderen zu überlassen. "Natürlich ist Fußball ungerecht und manchmal unbarmherzig", sagt der SFB-Coach, "und es stimmt sicher, dass wir jetzt nicht mehr im Soll sind - was bei einem Sieg in Homberg der Fall gewesen wäre." Seine Schlussfolgerung aus dem dramatischen Ende: "Ein solches Spiel schweißt uns noch stärker zusammen. Ich bin mir sicher, dass wir gestärkt daraus hervorkommen." Das hört sich einigermaßen verrückt an. Aber etwas Verrücktes braucht Baumberg doch auch, wenn es mit dem Klassenerhalt irgendwie etwas werden soll. Mit normalem Ergebnissen ist das einfach nicht mehr zu schaffen.