2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Viel Redebedarf: TuS-Trainer Oliver Richter hält es beim Egon-Borchert-Masters nicht mehr hinter der Bande.  ©MZV
Viel Redebedarf: TuS-Trainer Oliver Richter hält es beim Egon-Borchert-Masters nicht mehr hinter der Bande. ©MZV

Wenig Sport und schockierte Trainer in Kremmen

MIT GALERIE: Wismut Gera gewinnt das Egon-Borchert-Masters vor dem Oranienburger FC. Ob der vielen Nickligkeiten, Diskussionen und unfairen Aktionen bleibt das Ergebnis fast zweitrangig.

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Hans Oertwig: "Die Verantwortlichen, die das Turnier organisieren, haben nicht verdient, was da abgelaufen ist." Der Trainer des Oranienburger FC Eintracht zeigte sich "fassungslos" über das Geschehen beim Egon-Borchert-Masters in Kremmen. "Was hier geknüppelt worden ist, geht gar nicht."

Der Coach des Brandenburgligisten, welcher sich erst im Endspiel den Gästen aus Gera geschlagen geben musste, war ob der Härte auf dem Parkett schockiert. "Ich ringe nach Worten, der Respekt untereinander ist verloren gegangen." Für Hans Oertwig waren "die Schiedsrichter total überfordert. Sie sollen daran denken, nicht Spiele zu entscheiden, sondern sie zu leiten."

Von Beginn an war Feuer drin unter dem Dach der Stadtparkhalle. Doch die anfangs intensiven Begegnungen schaukelten sich im Verlauf des Turniers zu oftmals unschönen Duellen hoch, die von Nickligkeiten, Diskussionen und unfairen Aktionen geprägt waren. Deshalb waren sich die beteiligten Trainer nach dem Masters einig, "wenig Hallenfußball gesehen" zu haben.

Torsten Thiel, Coach des Berliner Landesligisten Blau-Weiss Hohen Neuendorf, bezeichnete das durch den FC Kremmen ausgerichtete Turnier als "das mit Abstand unfairste" in der laufenden Winterserie. Es sei nicht gelungen, das Grätschen zu unterbinden. Die unrühmliche Bilanz: Steven Koop vom FC 98 Hennigsdorf musste schon nach der Vorrunde mit Schmerzen am Ellenbogen ins Krankenhaus. Ähnlich hatte es auch OFC-Spieler Eric Grüning erwischt. Auch dessen Ellenbogen war nach dem Turnier dick bandagiert. Für Pascal Wolter vom TuS Sachsenhausen endete das Masters mit einer dicken Nase. Er hatte im Halbfinale gegen Wismut Gera einen Schlag abbekommen, spielte nach einer Behandlung aber das Turnier zu Ende. Wolters Trainer, Oliver Richter, ging noch am Abend von einem Nasenbeinbruch seines Schützlings aus. "Woche für Woche haben wir schwere Verletzungen", ärgerte sich Richter. "Ich war das erste Mal in Kremmen dabei und bin furchtbar enttäuscht."

Das Kremmener Masters entschied letztlich der abstiegsgefährdete Süd-Oberligist BSG Wismut Gera, der von seinen zahlreichen mitgereisten Fans lautstark gefeiert wurde. "Ich würde nicht alles schlecht reden wollen", sagte Andy Lippold, Co-Trainer des Siegers. "Für die Organisation gibt es ein Riesenkompliment."

Aufrufe: 025.1.2016, 11:32 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor