2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Weiße Pracht statt  grüner Rasen: So wie im Pampower Stadion sieht es nach den ergiebigen Schneefällen vom Dienstag auf vielen Sportplätzen der Region aus. hagen bischoff
Weiße Pracht statt grüner Rasen: So wie im Pampower Stadion sieht es nach den ergiebigen Schneefällen vom Dienstag auf vielen Sportplätzen der Region aus. hagen bischoff

Weiße Pracht bremst Fußballer aus

Ergiebige Schneefälle vom Wochenbeginn sorgen für zahlreiche Spielausfälle / In Boizenburg und Schwerin geht gar nichts

Die ersten winterlichen Vorboten wirbeln den Spielplan in den Fußball-Spielklassen des Landes an diesem Wochenende gehörig durcheinander. Die weiße Pracht hat die Regionen allerdings sehr unterschiedlich „erwischt“. Die Schneefälle haben insbesondere Teile Westmecklenburgs reichlich bedacht. Andernorts ist dagegen so gut wie gar nichts heruntergekommen, so dass dort auch keine Absagen drohen.

Der ersten Kategorie zuzuordnen ist unter anderem Boizenburg. Die Verbandsliga-Kicker der SG Aufbau hatten sich auf ihr Pokal-Achtelfinale gegen den Oberligisten Malchower SV gefreut, wollten den Schwung des Derbysieges aus der Vorwoche (2:1 beim Hagenower SV) mitnehmen und gegen den klassenhöheren Gegner eine Überraschung anpeilen. Dieses Vorhaben müssen sie verschieben. Eine Absage war unumgänglich (gilt auch für alle anderen für das Wochenende angesetzten Heimspiele der SG Aufbau). Die Entscheidung fiel nach einer weiteren Platzbegehung am gestrigen Vormittag: „Der Platz ist von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Darauf zu spielen, wäre eine reine Lotterie.“

Zu dem gleichen Schluss ist man in Schwerin gekommen. Dort sind alle städtischen Sportrasenflächen (Natur- und Kunstrasen) „auf Grund der witterungsbedingt schlechten Bodenverhältnisse und der zu erwartenden Eisbildung“ bis einschließlich 14. November von der Stadt gesperrt worden. Das betrifft damit auch die für den Sonntag angesetzte Landesliga-Partie der SG Dynamo gegen den SV Blau-Weiß Polz.

Ganz ähnlich sieht es am Schaalsee aus. Auch dem TSV Empor Zarrentin bleibt voraussichtlich nichts anderes übrig, als die Landesliga-Partie gegen die TSG Gadebusch abzusagen. Die Wahrscheinlichkeit liegt laut Empor-Geschäftsführer Andreas Lutz bei 90 Prozent: „Selbst auf unserem Kunstrasen geht nichts. Der Schnee, aber auch die Oberfläche darunter sind hart gefroren.“

Ein eher kleineres Fragezeichen steht noch hinter dem morgigen Verbandsliga-Spiel des Hagenower SV (9./12) beim TSV Bützow (1./27). Die Entscheidung fällt voraussichtlich morgen Mittag, wobei die Tendenz eindeutig in Richtung „spielen“ geht. „Der Platz ist abgetrocknet, und wenn wir jetzt keinen Schneeregen oder ähnliches mehr kriegen, sieht es gut aus.“ Die Frage ist dann noch, ob auf dem Hauptplatz am Wall gespielt wird, oder ob man auf den Platz am Vierburgweg ausweicht. Das ändert nichts an der Rollenverteilung in diesem Aufsteigerduell. „Das zählt zweifellos zu den ,ganz leichten’ Spielen. Wir haben realistisch gesehen keine Chance – das wollen wir nutzen“, sagt HSV-Trainer Silvio Lange. In diesem Vergleich mit dem noch ungeschlagenen Tabellenführer erwarte niemand Wunderdinge von der Mannschaft. Von einer intensiven Vorbereitung konnte keine Rede sein. Das Dienstag-Training fiel der Unbespielbarkeit der heimischen Plätze zum Opfer. Lange hofft, dass man gerade in puncto Offensive besser aufgestellt sein wird als zuletzt im Derby, um so nach vorne konstruktiv wieder mehr bewegen zu können.

Völlig problemlos stellte sich die Situation dagegen gestern im Grabower Waldstadion dar. „Der Platz wird seifig sein, keine Frage, ist aber definitiv gut bespielbar“, legte sich Platzwart Dierk Schütz fest. Und sollte doch noch etwas Unerwartetes eintreten, gäbe es ja auch noch den sehr guten Kunstrasenplatz in Ludwigslust. Dem vorgesehenen Vergleich der SG 03 (3./22) mit der TSG Warin (7./15) dürfte somit nichts im Wege stehen. Die Wariner präsentieren sich bisher nicht so stabil, wie das in der vergangenen Saison der Fall war. Aber dass sie über eine spielstarke Mannschaft verfügen, steht außer Frage. Der Tabellendritte will die Aufgabe hoch konzentriert angehen und sich mit dem fünften Sieg in Folge oben festsetzen. Außerdem geht es darum, sich im letzten Heimspiel des Jahres mit einer guten Vorstellung von den Fans zu verabschieden.

Frank Luplow, Trainer des LSV Schwarz-Weiß Eldena (13./6), ist mit Blick auf die bevorstehende Aufgabe gegen den SV Plate (11./10) zwiegespalten: „Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nichts gegen einen Ausfall einzuwenden. Es sieht personell extrem eng aus.“ Aber der Ligaalltag ist nun einmal kein Wunschkonzert und die Platzverhältnisse „An der Molkerei“ lassen eher eine Austragung als eine Absage erwarten. Für Luplow steht eines außer Frage: „Wir müssen Gas geben. Das ist ein ganz wichtiges Spiel. Wir werden das offensiv angehen.“ So ist jedenfalls der Plan. Ob der Kader das aber überhaupt hergibt, wird sich erst heute Abend beim Training zeigen.

Aufrufe: 010.11.2016, 19:00 Uhr
Thomas WillmannAutor