Weil lässt in Lörrach zwei Punkte

Die Weiler Verantwortlichen, insbesondere Coach Kurt Schwald, hatten nach Abpfiff zu knabbern an den 90 Minuten, in denen der vorherige Tabellenführer beste Tormöglichkeiten liegen ließ. „Mit den ausgelassenen Großchancen hätten wir ohne weiteres gewinnen können. Deswegen sind wir mit dem Punkt wohl etwas weniger zufrieden als der Gegner“, mutmaßte der SVW-Coach, dem das Drumherum imponierte: „Das Schönste waren das Wetter und die Kulisse.“

Ralf Moser, Schwalds Pendant auf der Lörracher Bank, war ebenfalls nicht gänzlich zufrieden: „Wenn du so lange führst, wie wir in der zweiten Hälfte, willst du das Ding am Ende natürlich auch heimholen“, sagte Moser. „Wir wollten mit Leidenschaft und Spaß Fußball spielen, das ist uns teilweise gut gelungen, manchmal sind wir gerade im Mittelfeld aber etwas zu verhalten aufgetreten.“

Fayira Keita besorgt hochverdiente Weiler Führung

Nachdem sich die blauen Pyroschwaden aus der Weiler Kurve verzogen hatten, dauerte es keine fünf Minuten, schon hätte Almin Mislimovic auf Pass des umtriebigen Fayira Keita das 1:0 markieren können. Sein Schuss landete jedoch knapp neben dem Lörracher Gehäuse.

Die Weiler störten früh im Aufbau, was den im Vergleich zu anderen Heimspielen sehr defensiv ausgerichteten Lörrachern sichtbar missfiel. „Wir wollten uns erst einmal auf die Defensive konzentrieren und sicher stehen“, erklärte Frank Malzacher, der Standby-Spieler des FVLB, der aber pünktlich zum Derby in die Startelf zurückgekehrt war.

Nachdem Patrik Kierzek und Imad Kassem-Saad weitere Großchancen liegen ließen, Weil traf im Laufe des Spiels Pfosten und Latte, besorgte Keita die hochverdiente Führung für die Gäste (32.): Seinen wuchtigen Kopfball nach Kierzeks Hereingabe fälschte Tobias Bernstein unhaltbar für Keeper Maximilian Imgraben ab. Keita, der in Kürze Vater wird, war von seinen Teamkollegen im Anschluss nicht einzufangen, so schnell sprintete er auf seine Frau zu, die das Spiel beobachtete. Der FVLB brauchte mehrere Minuten, um das 0:1 zu verdauen, war aber bei seiner ersten Torgelegenheit hellwach: Eine kurz ausgeführte Ecke landete bei Kapitän Sergej Triller, der trocken zum 1:1 einnetzte. Hier, wie auch im Rest der Partie zeigten sich die Gastgeber effizient. Sie nutzten ihre wenigen Chancen.

Nachdem nur eine Minute später Rico Wehrle den Weiler Keeper Christoph Düster im nahen hohen Eck erwischte, hatten sich die Verhältnisse urplötzlich umgekehrt. „Das hat uns kurzzeitig geschockt“, erklärte SVW-Mittelfeldmann Imad Kassem-Saad. Doch im Stil einer Spitzenmannschaft arbeitete sich Weil zurück. Erst konnte Imgraben einen Kierzek-Abschluss aus nächster Nähe noch entschärfen, doch beim Kunstschuss des starken Sevket Acer war auch der gute Lörracher Keeper machtlos (72). Zwar prallte Acers Schuss via Innenpfosten wieder aus dem Tor: Schiedsrichter Luigi Satrianos schnelle Entscheidung auf Tor und fehlende Lörracher Proteste lassen aber darauf schließen, dass es korrekt war. Verdient war es allemal.

FV Lörrach-Brombach – SV Weil 2:2 (2:1)
FVLB: Imgraben; Zielinski (69. Erdogan), Triller, Bernstein, Thiel; Nickel; Glaser, Malzacher (78. Rabe); Wehrle, Semenschuk (87. Mayer), Streule. SVW: Düster; Weber, Ophoven (84. Wengenmayr), Braun, Krizoua (88. Zikolli); Acar, Kluge; Keita, Kassem-Saad (60. Arjenit Gashi), Mislimovic; Kierzek. Tore: 0:1 Keita (32.), 1:1 Triller (42.), 2:1 Wehrle (43.), 2:2 Acer (72.). Schiedsrichter: Satriano (Zell). Zuschauer: 2000.