2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Imad Kassem-Saad und der SV Weil feierten einen 2:0-Auswärtserfolg im Einbollen. | Foto: Daniel Fleig
Imad Kassem-Saad und der SV Weil feierten einen 2:0-Auswärtserfolg im Einbollen. | Foto: Daniel Fleig

Weil gewinnt Favoritenduell +++ Lörrach-Brombach furios

Torloses Farbenspiel: Zehn Elzacher können nicht gegen acht Herbolzheimer gewinnen

Verlinkte Inhalte

Das Krisengerede widerlegt: Der SV Weil hat das Favoritenduell beim FC Denzlingen mit 2:0 für sich entschieden und den Kontakt zum Tabellenführer hergestellt. Einen furiosen Auftritt legte der FV Lörrach-Brombach hin, der beim FC Freiburg-St. Georgen mit 5:0 gewann.

SV Biengen - FC Schönau 6:2
Auch am Tag danach war der Zorn bei Joachim Boos noch nicht verraucht. „Unsere Leistung war eine Katastrophe. Da ist es auch egal, wer der Gegner ist“, sagte der Schönauer Trainer. Die Chance war groß gewesen, mit dem SV Biengen einen direkten Konkurrenten abzuhängen oder wenigstens auf Distanz zu halten. Und nach dem ersten Saisonsieg (2:1 gegen Elzach-Yach) war auch der Speicher an Selbstvertrauen frisch aufgetankt. Doch was Boos von seinem Team im Spiel beim zuvor sieglosen Tabellenletzten und Mitaufsteiger vorgesetzt bekam, vermieste ihm die Laune. „Keine Laufbereitschaft, nur Fehlpässe, wenig Wille.“ Die fehlende Bereitschaft, sich zur Wehr zu setzen, „in so einem wichtigen Spiel“, schien ihm besonders zuzusetzen: „Zu Beginn hatten wir Möglichkeiten. Aber nach dem 1:0 gingen gleich die Köpfe runter“, sagte Boos. Die Folge waren insgesamt drei Tore in 21 Minuten. Auch, dass die Schönauer die Möglichkeit bekamen, sogar noch einmal ins Spiel zurückzukommen, brachte letztlich nichts. Ismail Demirci verwandelte einen Foulelfmeter, und Marius Behringer vollendete auf Querpass von Matthias Steinebrunner zum Anschluss (59.). Doch nur drei Minuten später schenkten die Gäste den Sieg vorentscheidend her. „Beim 4:2 haben wir uns ganz schlecht angestellt: eine einzige Fehleranhäufung“, klagte Boos. Letztlich wurde es eine Packung für die Schönauer, die in acht Spielen 29 Gegentore kassiert haben. „Der Wahnsinn“, sagte Boos. Und die Partien gegen Denzlingen, Weil, Herbolzheim, und St. Georgen kommen erst noch.

Schönau: Held; Johannes Walleser (66. Marc Steinebrunner), Markanic, Jonas Kiefer, Marius Behringer; Zielinski (79. Lukas Walleser), Demirci, Yannik Lais, Matthias Steinebrunner; Pfeifer, Söntgerath (46. Tim Behringer). Tore: 1:0 Boz (23.), 2:0 Anton (29./Foulelfmeter), 3:0 Geiger (44.), 3:1 Demirci (45+2./Foulelfmeter), 3:2 Marius Behringer (59.), 4:2 Woschnik (62.), 5:2, 6:2 beide Krusenotto (76., 86.). Schiedsrichter: Salwik (Salem). Zuschauer: 150.


FC Emmendingen - FSV Rot-Weiß Stegen 0:3
Tore: 0:1 Ganter (16.), 0:2 Fischer (38.), 0:3 Fischer (56.). Schiedsrichter: Niggemeier (Unterkirnach). Zuschauer: 200. - Die imposante Heimbilanz des FC Emmendingen ist dahin. Nachdem die Mannschaft von Trainer Dino Saggiomo in zuvor drei Partien im Elzstadion bei 16:0 Toren stolze neun Punkte eingefahren hatte, gab es beim 0:3 gegen Stegen nun ein böses Erwachen. Die deutlich im Aufwind befindlichen Dreisamtäler konnten dagegen ihren vierten Dreier in Folge bejubeln.


SC Wyhl - VfR Hausen 1:2
Tore: 1:0 Jauch (19.), 1:1 Fischer (25.), 1:2 Heffaoui (82.). Schiedsrichter: Maier (Windschläg). Zuschauer: 150. – Der VfR Hausen feierte nach vier Niederlagen in Serie wieder einmal einen Dreier. Dabei begann für den SCW alles nach Plan, Jauch brachte die Ganter-Elf mit einem Distanzschuss in Führung. Nach dem Ausgleich tat sich in Halbzeit zwei nicht viel. Doch in der Schlussphase drückte Heffaoui nach einer Hereingabe von Waibl den Ball aus kurzer Distanz zum VfR-Sieg über die Linie. „Nach der guten Ausgangslage mit dem 1:0 haben wir in der Folge zu wenig Emotionen auf den Platz gebracht“, meinte SCW-Coach Christian Ganter.


FSV Rheinfelden - SV Au-Wittnau 0:0
Schiedsrichter: Leopold (Lauterbach). Zuschauer: 180. Es gibt Nullnummern der besseren Art. Das 0:0-Remis zwischen dem FSV Rheinfelden und SV Au-Wittnau im Europastadion zählte allerdings nicht in diese Kategorie.



TuS Efringen-Kirchen - SV 08 Laufenburg 0:4
Tore: 0:1 Kapidzija (2.), 0:2 Armenio (71.), 0:3 Knab (85.), 0:4 D’Accurso (88.). Schiedsrichter: Drews (Freiburg). Zuschauer: 250. – Mit einer technisch starken Vorstellung hat der SV Laufenburg beim TuS Efringen-Kirchen mit 4:0 für sich entschieden. Eine klare Sache wurde es allerdings erst in der Schlussphase.


FC Freiburg-St. Georgen - FV Lörrach-Brombach 0:5
Es war ja viel darüber spekuliert worden, wie sich die Saison für den FV Lörrach-Brombach nach den gehaltvollen Abgängen entwickeln würde. Nach einem Viertel der Saison lassen sich zumindest die Horrorszenarien nahezu ausschließen. Erst eine Niederlage steht nach dem achten Spieltag zu Buche, vier der letzten sechs Spiele wurden gewonnen, und das 5:0 beim FC Freiburg-St. Georgen war die vorläufige Krönung. Bei so viel Konstanz kann man schon mal grundsätzlich werden: „Wir haben eben auch unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Trainer Ralf Moser. Abgänge wie Wehrle oder Erdogan sind nicht ad hoc zu kompensieren, „doch den einen oder anderen Einzelkönner haben wir als Team ersetzen können“. Dem gemeinschaftlichen Spiel entsprang auch der Sieg im Freiburger Westen. „Man sieht, dass wir uns immer besser als Mannschaft finden. Das war eine klasse Leistung. Wir waren gleich präsent und sehr gut in den Zweikämpfen“, schwärmte der Coach des Vizemeisters. Daniel Briegels Führungstor (25.) folgten zwei wunderbare Freistoßtreffer à la Calhanoglu: Frank Malzacher und Patrik Kierzek schnippelten die Bälle perfekt zur frühen Vorentscheidung ins Netz, ehe Briegel zum zweiten Mal traf (43.) und Staunen bei den Gastgebern, immerhin letztjährig noch Verbandsligist, hervorrief. Dass die Freiburger danach einen Elfmeter ungenutzt ließen, kam dazu. „Wenn du einen Lauf hast...“, sagte Moser, der mit dem FVLB nur noch zwei Punkte hinter Tabellenführer Denzlingen rangiert. Nun gleich über den Aufstieg zu spekulieren, wäre allerdings ebenfalls verfrüht.

FVLB: Alexov; Pinke (63. Yannick Müller), Marvin Müller, Triller, Leisinger; Nickel, Thiel (71. Squillace); Briegel, Malzacher, Kierzek (57. Krieger); Mayer. Tore: 0:1 Briegel (24.), 0:2 Malzacher (27.), 0:3 Kierzek (49.), 0:4 Briegel (42.), 0:5 Kierzek (50.). Schiedsrichter: Tietze (Radolfzell). Zuschauer: 150. Gelb-Rot: Frankus (84.). Besonderes: Rauber verschießt Foulelfmeter (50./beide Freiburg).


SF Elzach-Yach - FV Herbolzheim 0:0
Die frühen Roten Karten gegen Herbolzheim taten dem Spiel alles andere als gut. Die Unruhe wurde größer, der Spielfluss nahm zusehends ab. Elzach war nur mit vereinzelten Fernschüssen halbwegs gefährlich, während der FVH sich überhaupt keine Chancen herausspielen könnte. Das torlose Remis entsprach den schwachen Leistungen beider Mannschaften.

Platzverweise: Gelb-Rot gegen Raphael Dick (53./SF Elzach-Yach), Gelb-Rot gegen Friedrich Braun (68./FV Herbolzheim), Rot gegen Sascha Schröder (28./FV Herbolzheim), Rot gegen Benjamin Spöri (28./FV Herbolzheim)


FC Denzlingen - SV Weil 1910 0:2
Bei aufkommendem Krisengerede gibt es im Fußball ein gutes Gegenrezept: Siege. Perfekterweise gelingen die bei einem direkten Konkurrenten – wie dem SV Weil am gestrigen Sonntag in Denzlingen. 2:0 gewannen die Weiler und haben nach zuvor zwei Niederlagen in Folge wieder zum Tabellenführer aufgeschlossen. Zwei Tore im letzten Spieldrittel brachten den Gästen an der früheren Wirkungsstätte von Trainer Maximilian Heidenreich den Bigpoint und die Aussicht auf eine stimmungsvolle Trainingswoche.

Für die Gastgeber aus der Nähe Freiburgs stellte sich am Ende vermutlich die Frage, was die Partie vor rund 300 Zuschauern wohl für einen Ausgang genommen hätte, wenn Erdem Bayram einen Elfmeter geschossen hätte (70.), der einen Torwart in Verlegenheit hätte bringen können. Der Weiler Keeper Christoph Düster musste in dieser Szene jedenfalls nicht zwingend ein Meister seines Fachs sein, um Bayrams unplatzierten Versuch zu entschärfen. Pech für Denzlingen, Glück für den SV Weil. Nur drei Minuten später lenkten die Weiler das Spiel dann in eine für sie positive Richtung: Fabian Kluge traf zur Weiler Führung (53.), und nachdem die Gäste um Startelf-Rückkehrer Imad Kassem-Saad und Yannick Weber noch ein paar brenzlige Situationen überstanden hatten, machte Angreifer Witalij Arsentjew mit seinem zweiten Tor im vierten Saisoneinsatz für die Weiler Landesligamannschaft die erste Niederlage des Verbandsligaabsteigers und Titelfavoriten perfekt und erhielt die Spannung in der Landesliga, Staffel II: Fünf Klubs im oberen Tabellenbereich trennen nach acht Spieltagen nur zwei Punkte.

SV Weil: Düster; Lauber (74. Cibukciu), Kluge, Braun, Groß; Ay-Güven, Obradovic, Kassem-Saad, Mislimovic (69. Hermann); Weber (86. Mundinger), Arsentjew. Tore: 0:1 Kluge (73.), 0:2 Arsentjew (88.). Schiedsrichter: Doering (Brigachtal). Zuschauer: 300. Besonderes: Christoph Düster hält Foulelfmeter von Bayram (70./FCD).

Aufrufe: 04.10.2015, 21:00 Uhr
Badische ZeitungAutor