2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Stephan Küsters will mit der Viktoria  Großes erreichen. -  Foto: Rainer Dahmen
Stephan Küsters will mit der Viktoria Großes erreichen. - Foto: Rainer Dahmen

"Warum sollten wir etwas ändern?"

Viktorias Sportlicher Leiter Stefan Küsters spricht mit unserem Reporter Oliver Löer über die Arbeit mit Trainer Tomasz Kaczmarek

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Herr Küsters, der Spielbetrieb in der Fußball-Regionalliga ruht. Freuen Sie sich als Sportlicher Leiter von Viktoria Köln, nun ein wenig abschalten zu können?

Wir haben schon ein anstrengendes erstes Halbjahr gehabt. Die Pause tut also allen gut. Es war wichtig, dass wir durch unseren 3:0 in Oberhausen noch einmal Punkte gutgemacht haben und den Rückstand auf die Spitze verringern konnten.

Der Abstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II beträgt sechs Punkte. Ist Platz drei zur Winterpause ein befriedigendes Zwischenresultat?

In einigen Bereichen haben wir sicherlich unsere Hausaufgaben ordentlich gemacht. Gegen die Top-Teams haben wir zum Beispiel durchweg überzeugen können. Weniger erfreulich sind die Ergebnisse gegen die sogenannten Kleinen.

Sie sagen es: Gegen starke Gegner hat Viktoria Köln überzeugt, gegen schwächere Teams häufig gepatzt. Warum?

Das ist eine gute Frage, die schwer zu beantworten ist. Nach den Niederlagen gegen Düsseldorf oder in Ahlen ist ja der Charakter der Truppe in Frage gestellt worden. In dieser Hinsicht muss ich für die Jungs eine Lanze brechen: Wenn sie keinen Charakter hätten, wären sie auch in den Top-Spielen untergegangen. Da hat die Mannschaft dem Druck aber immer standgehalten. Ich bin davon überzeugt, dass alle Spieler kapieren, worum es hier geht.

Nach dem 0:2 im November gegen RW Ahlen haben aber auch Sie und Sportvorstand Franz Wunderlich die Mentalität des Teams angezweifelt.

Da haben Sie recht. Mir sind nach der Partie sogar richtig die Sicherungen durchgebrannt, und ich habe den Jungs noch in der Kabine gesagt: So können wir uns einfach nicht präsentieren. Ich denke aber, dass dieses Spiel einen Wendepunkt dargestellt hat. Danach wurde es definitiv besser.

Ihre Stürmer haben bislang im Abschluss nicht überzeugt. Haben Sie eine Erklärung für dieses Problem?

Es ist offensichtlich, dass unsere beiden Angreifer Freddy Mombongo und Sven Kreyer nicht so gezündet haben wie erhofft. Dennoch haben wir von allen Teams am zweithäufigsten getroffen. Zudem legt gerade Sven Kreyer im Moment Extra-Schichten ein. Ich bin sicher, dass wir noch viel Freude an ihm haben werden.

Werden Sie im Angriff personell nachlegen?

Es ist kein Geheimnis, dass wir uns umschauen. Wenn wir jemanden holen, muss er uns aber auf der Stelle weiterhelfen und menschlich zu uns passen.

Der Vertrag von Trainer Tomasz Kaczmarek endet im Sommer. Glauben Sie an eine Fortsetzung der Zusammenarbeit?

Warum sollten wir etwas ändern wollen? Wir sind äußerst zufrieden mit seiner Arbeit und werden uns zeitnah über eine Verlängerung seines Vertrags unterhalten.

Und im Mai dürfen sich Viktorias Fans dann über die Meisterschaft und den Aufstieg in die Dritte Liga freuen?

Sagen wir es einmal so: Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass wir mit dieser Mannschaft noch viele Erfolge feiern werden. Die Meisterschaft wird sich meiner Meinung nach aber erst an den letzten Spieltagen entscheiden.

Aufrufe: 029.12.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor