Wangen verliert auch in Ilshofen

"Ich bin und ich bleibe ganz ruhig", sagt FCW-Chefcoach Florian Meffert. "Als Trainer betrachte ich mich ohnehin als den Einzigen, der ganz nah dran ist an der Mannschaft." Die Niederlage am Samstag beim Tabellensechsten der Vorsaison habe demonstrativ vor Augen geführt, "dass wir vom nötigen Tempo her noch ein gutes Stück entfernt sind von den Ansprüchen, die schon eine Verbandsliga stellt". Bis auf Überraschungs-Neuling Calcio Leinfelden-Echterdingen sämtliche Aufsteiger aktuell im Tabellenkeller fest verankert zu sehen, kommt für Meffert keinesfalls überraschend: "Es bedarf eines rundum aktiven Lernprozesses, die allgemeine Aufstiegseuphorie den Realitäten anzupassen."

Nun, in Ilshofen, bei 223 Kilometern Entfernung fern der Allgäuer Heimat und schon im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs ansässig bei rund 6300 Einwohnern, blieb der nach wie vor auf den ersten Saisonsieg wartende FC Wangen wiederum vieles schuldig. "Vor allem in der ersten Hälfte und einer besseren zweiten stimmte das Pressing vielfach nicht, standen wir zu hoch und zu weit weg. Ilshofen erwies sich als sehr schlau", gestand Wangens Coach.

Schon stand es nach 51 Minuten 2:0 für den Gastgeber, der seine Freiräume rigoros nutzte. "Die haben ein ums andere Mal genial durch die Gasse gespielt", gesteht Meffert. "Wie gesagt, fehlt uns in allen Belangen die Geschwindigkeit." Beste Chancen, durch Yannick Huber (1:2/83.), Thomas Maas, Alexandros Nikolaidis oder Okan Housein vielleicht doch noch in die Nähe des Ausgleichs zu kommen, beschloss Tamas Herbaly mit dem 3:1 in der Nachspielzeit. "Wir hätten großes Glück benötigt, um vielleicht noch einen Punkt zu ergattern", räumt Meffert ein. "Gleichwohl wir uns den aus meiner Sicht nicht immer sicher wirkenden Keeper der Gastgeber (Jürgen Groß, d. Red.) ganz gut ausgeguckt hatten. Schade, aber es soll im Moment wohl trotz des Treffers von Yannick noch nicht sein."

Ein dosiertes Training – Zugang und Defensiv-Ass Armin Küchle (SG Kißlegg) ist endlich da – steht bis zum Spiel gegen Backnang auf dem Programm. "Eine unglaublich mutige Mannschaft, die uns alles abverlangen dürfte", deklariert Meffert den Mittwochsgegner zu einer "echten Hausnummer." Die hätten trotz des jüngsten 1:2 gegen Meisterschaftsmitfavorit Essingen eine ganze Menge zu bieten. "Ganz im Gegensatz zu uns haben sie immerhin schon einen Sieg auf dem Konto (5:1 in Schwäbisch Hall. d. Red.)." Und düpierten in der letzten gemeinsamen Saison 2014/15 den FCW mit 5:0 und 4:1. Alle Achtung!

Abwarten und Tee trinken heißt es für den FC Wangen, auch während der englischen Woche mit dem Abschluss beim heißen Derby in Berg (Samstag, 15.30 Uhr). Ein deftiger Leberkäs sowie ein süffiges Weißbier (gerne alkoholfrei) könnten sich diesbezüglich als erfolgreich erweisen. Für Wangen!

TSV Ilshofen – FC Wangen 3:1 (1:0) – Tore: 1:0 Kurz (27.), 2:0 Weber (51.), 2:1 Huber (83.), 3:1 Herbaly (90.+1) – SR: Hellwig (Böblingen) – Zuschauer: 100 – FCW: Barensteiner; Martinovic (65. Knapp), Fähnrich (46. Lang), Rist, Rädler; Housein, Wetzel; Vila Boa, Maas, Leyla (46. Huber), Nikolaidis (75. Bulut).