2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mario Vila Boa (vorne) und der FC Wangen erkämpften sich gegen den VfL Sindelfingen (Matthias Bäuerle) ein 2:2. Foto: Baur/ Eibner-Pressefoto
Mario Vila Boa (vorne) und der FC Wangen erkämpften sich gegen den VfL Sindelfingen (Matthias Bäuerle) ein 2:2. Foto: Baur/ Eibner-Pressefoto
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Wangen bleibt trotz Abstiegsplatz optimistisch

FC muss sich in der Fußball-Verbandsliga nach schwacher erster Hälfte mit einem 2:2 begnügen

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Wangen / uc - Der FC Wangen ist in der Fußball-Verbandsliga nach dem schwer erkämpften 2:2 beim VfL Sindelfingen erstmals nach der Winterpause wieder auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Für Adrian Philipp, der den neben Kapitän Simon Wetzel so wichtigen Spielgestalter Okan Housein in der 79. Minute mit einer Gelb-Roten Karte verlor, besteht allerdings kein Grund zur Panik. "Abgerechnet wird zum Schluss", sagte der FC-Trainer überaus gefasst.

Das 4:0 des TSV Berg über den Tabellenletzten Laupheim war es, das den FC Wangen sieben Spieltage vor Schluss wieder nach unten zieht. Dabei besaßen die Gäste in Sindelfingen nach dem in der zweiten Minute erzielten Traumtor von Okan Housein allerbeste Möglichkeiten zum zweiten Sieg nach der Winterpause. "Was danach aus für mich unerklärlichen Gründen passierte, hatte selbst mit einfachstem Fußball nichts mehr zu tun", kritisierte Philipp. "Die erste Hälfte war von vorn bis hinten eine einzige Katastrophe."

Eigentor von Thomas Maas

Es verwunderte daher nicht, dass Sindelfingen, nach fünf Pleiten in Folge sowie dem frühen Rückstand völlig unten durch wirkend, plötzlich wieder Oberwasser bekam. "Wir haben den Gastgeber bis zur Pause regelrecht zu Toren eingeladen", grantelte Adrian Philipp. Der VfL traf unter unglücklicher Mithilfe von Thomas Maas zum 1:1 (17. Minute) und stellte knapp eine Viertelstunde vor dem Pausenpfiff durch Oliver Glotzmann sogar auf 2:1. "Es sah nicht gut aus", gestand der FCW-Coach.

Es gibt im Fußball – ob ganz oben oder aber ganz unten – eben Momente, wo kein Kicker weiß, wie ein Ball konstruktiv (schlicht simpel) zu behandeln ist. Dem FC Wangen gelang es dennoch, in Hälfte zwei ein grundsolides Fundament zu legen, um einen Punkt in Sindelfingen abzugreifen. Dafür sprach unmissverständlich der Ausgleich durch Elfmeterspezialist Fabian Eninger (59. Minute). Stürmer Mario Vila Boa hatte diesen Strafstoß ohne jegliche Diskussion herausgeholt.

Das bei sommerlichen Temperaturen emotional geprägte Spiel (Adrian Philipp: "Wenige Tage zuvor hatten wir in Wangen noch Mütze auf und Handschuhe an"), hätte durchaus noch einen ungünstigen Verlauf für den FCW nehmen können. Vor allem, als Okan Housein in der 79. Minute nach wiederholten Fouls die Gelb-Rote Karte sah und damit fehlen wird im nächsten Heimspiel gegen Mitaufsteiger Pfullingen.

"Sindelfingen besaß in der Tat beste Chancen zum Sieg", räumte Adrian Philipp fair ein. Doch Wangen verwaltete mit Glück und Geschick den Punkt – der in der Endabrechnung wertvoll sein könnte. Zumal der aktuelle Relegationskonkurrent Berg am nächsten Spieltag beim designierten Oberliga-Aufsteiger Freiberg ran muss, während der FC nach der Osterpause am 22. April auf den überraschend starken VfL Pfullingen trifft. Es ehrt den FC Wangen und seinen unermüdlich rackernden Trainer, der mit akribisch ausgetüftelten Video-Analysen nichts unversucht lässt, seinen Verein auf Kurs zu halten, den Klassenerhalt mit beiden Augen sehend im Blick zu halten. Adrian Philipp, im berühmten Jargon von Bundeskanzlerin Merkel selbstbewusst: "Wir schaffen das, müssen aber endlich mal wieder dreifach punkten." Das jüngste Remis lässt zumindest alle Optionen offen, die Verbandsligasaison 2016/17 erfolgreich abzuschließen.

VfL Sindelfingen – FC Wangen 2:2 (2:1) – Tore: 0:1 Housein (2.), 1:1 Maas (17./Eigentor), 2:1 Glotzmann (31.), 2:2 Eninger (59./FE) – SR: Höfer (Unterweissach) – Z: 150 – Bes. Vork.: Gelb-Rote Karte Housein (FCW, 79., wdh. Foul) – FCW: Barensteiner; Metzen, Eninger, Basar (46. Martinovic) , Birk (66. Nikolaidis); Vila Boa (83. Küchle), Housein, Lang, Rädler; Wetzel, Maas (77. Leyla).

Aufrufe: 09.4.2017, 15:36 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor