2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines

Walter Filser: "Der Olympianer schlechthin"

Nachruf

Verlinkte Inhalte

Trauer um Walter Filser: Der Laupheimer Unternehmer und langjährige Fußball-Funktionär ist am vergangenen Samstag nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. Filser hatte sich als Gründer und Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses sowie als Vorstandsmitglied des FV Olympia Laupheim weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Beide ihn schließlich prägenden Lebensaufgaben begann er in exakt demselben Jahr: 1963. Als damals 25-Jähriger übernahm der Kfz-Meister Walter Filser die Laupheimer Aral-Tankstelle, die zur Autowerkstatt von Walter Uhl in der Kapellenstraße (neben dem Gasthaus "Kreuz") gehörte. Aus einem offenen Fenster in besagter Gaststätte vernahm Filser eines Tages eine lautstarke Olympia-Sitzung - er mischte sich direkt ein, trat dem Verein am 24. August 1963 bei und übernahm als Mitglied im Spielausschuss Verantwortung. Und während Walter Filser aus der Autowerkstatt einen florierenden Mercedes-Vertragspartner auf einem heute großen und modernen Betriebsgelände im Gewerbegebiet an der Ulmer Straße machte, gab er mehr und mehr auch beim FV Olympia Laupheim die Richtung vor.

Im Lauf seiner insgesamt 53-jährigen Mitgliedschaft wirkte er 20 Jahre lang in verschiedenen Ausschussgremien und weitere 20 Jahre - bis 2009 - als stellvertretender Vorsitzender mit. Auch wenn er selbst nie die Fußballschuhe schnürte, war sein Sachverstand stets gefragt. Sein Wort hatte Gewicht, ohne laut zu sein. Leise, aber effektiv habe Walter Filser unter insgesamt sechs Vorsitzenden "gedient", sagte der damalige Vorsitzende Heinz Schwarzkopf bei der Verleihung des Sportpreises der Stadt im Jahr 2012.

Aber auch als Gönner des Vereins war Filser unverzichtbar, wobei er immer auch die Jugend im Blick gehabt hat. So setzte er sich in seiner langjährigen Funktion als Verantwortlicher für die vereinseigenen Liegenschaften für den Bau des Kleinspielfelds für die Nachwuchskicker ein. Hierzu engagierte er, zur Rekultivierung der ehemaligen Müllkippe hinter der Gegengeraden im Olympia-Stadion, einen Bauer von der Schwäbischen Alb mit einem Steinbrecher. Maßgeblich trug Walter Filser auch zur Installation der Flutlichtanlage auf dem Vorplatz bei, deren Masten damals aus Dampfrohren von Schnellzuglokomotiven zusammengeschweißt waren. Verbindend wirkte Filser auch im Jahr 2004, als er entscheidend mithalf, nach dem Zusammenbruch des damaligen Hauptsponsors die drohende Insolvenz des FV Olympia Laupheim abzuwenden.

Auch auf beruflicher Ebene scheute Walter Filser zusätzliche Aufgaben nicht: Über Jahrzehnte war er Mitglied des Schiedsgerichts in der Landesversicherungsanstalt und des Vertragswerkstätten-Ausschusses bei Daimler sowie Prüfungsmeister der Kfz-Innung. Mit dem Eintritt seiner Tochter Sonja und seines Schwiegersohnes Josef Feger in die Geschäftsführung im Jahr 1995 stellte er frühzeitig die Weichen für die Zukunft seines Betriebs, 2015 vervollständigte sein Enkel Florian Feger die Geschäftsleitung.

Zu diesem Zeitpunkt zollte Walter Filsers Krankheit längst ihren Tribut. Die Teilnahmen am Vereinsgeschehen des FV Olympia Laupheim wurden seltener, rissen aber bis zum Beginn der laufenden Saison nicht ganz ab. "Walter Filser war der Olympianer schlechthin, der Verein war seine Berufung", sagt der heutige Vorsitzende und langjährige Wegbegleiter Ernst Aubele. "Wann immer man eine Sorge gehabt hat, konnte man zu ihm kommen. Er wird dem Verein und auch mir persönlich sehr fehlen." Reiner Schick

Trauergottesdienst ist am Donnerstag, 28. April, um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Petrus und Paulus, anschließend Beisetzung auf dem Neuen Friedhof.

Aufrufe: 027.4.2016, 06:04 Uhr
szAutor