2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Auch wenn Thilo Wilkens in dieser Szene ein Luftloch produziert, so konnten die Polzer Blau-Weißen in der Hinrunde doch alle drei Derbys im heimischen Waldstadion für sich entscheiden (hier  beim 1:0 über die SG 03 Ludwigslust/Grabow).thomas Willmann
Auch wenn Thilo Wilkens in dieser Szene ein Luftloch produziert, so konnten die Polzer Blau-Weißen in der Hinrunde doch alle drei Derbys im heimischen Waldstadion für sich entscheiden (hier beim 1:0 über die SG 03 Ludwigslust/Grabow).thomas Willmann

Waldstadion ist Polzer Komfortzone

SV Blau-Weiß bleibt in der Hinrunde zu Hause ungeschlagen und überwintert auf viertem Tabellenplatz

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Die Teilnahme am Hallenmasters des VfL Breese-Langendorf in Dannenberg ist für die Landesliga-Fußballer des SV Blau-Weiß Polz schon traditionell der erste „Pflichttermin“ des Jahres.

Am Sonnabend reichte es für die Blau-Weißen im Zehnerfeld zu einem guten dritten Platz. Im Überkreuzvergleich musste man sich dem starken Team von FT Braunschweig unglücklich mit 4:5 im Neunmeterschießen geschlagen geben. Im kleinen Finale setzten sich die Polzer dann mit 3:1 gegen die befreundeten Kicker von Breese-Langendorf durch. Am 28. Januar steht in Hitzacker noch ein weiteres Hallenturnier auf dem Programm, bevor die Mannschaft am 17. Februar mit dem offiziellen Trainingsauftakt in die Rückrunden-Vorbereitung einsteigt.

Die erste Halbserie der Saison 2016/2017 ist in der Vereinschronik als eine sehr ordentliche einzuordnen. Dank des abschließenden 1:0-Sieges im Nachholspiel bei Dynamo Schwerin überwintert der SV Blau-Weiß Polz zwischen den punktgleichen Mannschaften von SpVg Cambs-Leezen und SG 03 Ludwigslust/Grabow (alle 25 Punkte) auf dem vierten Tabellenplatz. „Wenn wir einen Strich darunter ziehen, so war es eine stabile Hinrundenleistung. Als Minimalziel für die Saison war der Landesliga-Verbleib formuliert. Aktuell ist es ein Platz unter den ersten Fünf. Entsprechend zufrieden sind wir“, zogen die Teamverantwortlichen ein positives Resümee.

Betrachtet man die Einzelstatistiken, so fällt sofort eine krasse Diskrepanz ins Auge. In der Heimbilanz werden die Polzer mit sechs Siegen und einem Unentschieden (Torverhältnis 26:5) auf Platz zwei geführt. Nur die Überflieger vom FC Schönberg II waren noch einen Tick besser, blieben gänzlich ohne Punktverlust. Wenn die Blau-Weißen allerdings ihre „Komfortzone“ Waldstadion verlassen haben, kehrte sich das Verhältnis zwar nicht um. Aber mit zwei Siegen und vier Niederlagen (Torverhältnis 3:9) findet man sich im Auswärtsranking nur auf dem zehnten Rang wieder. Und bei diesen vier Niederlagen schossen die Polzer nicht ein Tor. „Genau die Konsequenz, die uns im Waldstadion bei zum Teil deutlichen Siegen ausgezeichnet hat (7:1 gegen Eldena, 6:0 gegen Goldberg, 4:0 gegen Zarrentin, d.R.), hat uns auswärts gefehlt – obwohl in den meisten Fällen die Chancen da waren.“ Die nackten Zahlen würden den Spielverläufen allerdings nicht immer gerecht. Bei der SpVg Cambs/ Leezen (0:3) und in Lübz (0:4) habe man völlig verdient verloren. In Schönberg dagegen sei man dank guter Leistung nahe dran gewesen, dem Tabellenführer den ersten Punkt abzuknöpfen. Ein später Sonntagsschuss verhinderte das mögliche 0:0. Und beim 0:1 in Gadebusch habe man bis zum entscheidenden Gegentreffer die klar besseren Torchancen gehabt. Außerdem dürfe man nicht außer Acht lassen, dass zu den Auswärtsgegnern mit Schönberg II, Lübz und Cambs/Leezen das aktuelle Spitzentrio der Liga gezählt habe.

Abgesehen von der Tatsache, dass das Umkehrspiel auf fremden Plätzen nicht wunschgemäß funktionierte und man sich für die Rückrunde von der linken Seite noch mehr Impulse wünscht, gab es wenig Anlass zum Meckern. Die Handschrift von Trainer Steffen Willuweit war unverkennbar. Der „Heimkehrer“ setzt auf eine konzentrierte Defensivarbeit, die ganz vorne beginnt, mit dem frühen Anlaufen des Gegners. Ein idealtypischer Spieler für diese taktische Ausrichtung scheint Fabian Weidmann zu sein. Der 18-Jährige war mit neun Treffern nicht nur treffsicherster Polzer, er fiel daneben durch sein großes Laufpensum auf. Für zusätzliche Qualität und Stabilität in der Innenverteidigung stand Michael Krogmann.

Was der Mannschaft insgesamt gut getan hat, ist der weiter intensivierte Einbau von jungen Spielern aus dem erfolgreichen Nachwuchsjahrgang der Trainer Rene Weidmann und Peter Kies. „Gerade diesen Jungs scheinen die Auftritte im Waldstadion einen besonderen Push zu geben. Sie spüren vor heimischem Publikum keinen größeren Druck, sondern im Gegenteil das besondere Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wird.“

Personell wird sich in der Winterpause nach jetzigem Stand beim SV Blau-Weiß Polz rein gar nichts tun, es gibt weder Ab- noch Zugänge zu verzeichnen. Eine Lücke gilt es allerdings doch zu schließen. Thilo Wilkens wird nach der Operation am rechten Fußgelenk frühestens zum Saisonende hin wieder aktiv ins Geschehen eingreifen können. Man baut auch weiterhin auf die tolle Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft, die im Falle drohender Engpässe aushilft. Zu den Zielen für die Rückrunde zählt, die bärenstarke Heimbilanz auszubauen und auf dieser Grundlage die gute Position zu verteidigen. Am Thron des FC Schönberg II dürfte wohl kaum noch zu rütteln sein. Doch der Kampf um die Plätze dahinter ist völlig offen.

Testspiele des SV Blau-Weiß Polz

18. Februar, 13 Uhr: BW Polz – Eintracht Mechau

24. Februar, 19 Uhr: VfL Breese-Langendorf – BW Polz

4. März, 13 Uhr: FC Anker Wismar II – BW Polz

Aufrufe: 08.1.2017, 17:30 Uhr
Thomas WillmannAutor