Wacker erteilt Krieschow eine Lehrstunde

Wacker präsentierte sich von Beginn an wesentlich spritziger und aggressiver als die Hauptkonkurrenten der vergangenen Saison. Für Krieschows Trainer Holger Fandrich war das nicht verwunderlich: "Wir haben am Dienstagabend noch eine richtig harte Laufeinheit absolviert. Ich wollte sehen, ob sich die Jungs auch quälen können. Deswegen hat dieses Spiel für mich keine große Bedeutung. Ich habe der Mannschaft aber dennoch klar gesagt, dass ich mich nicht zum Obst machen und vier oder fünf Gegentore kassieren will."

Wacker-Coach Tino Kandlbinder ordnete die Partie dagegen ganz anders ein: Er schickte in den ersten 45 Minuten schon eine mögliche Stammformation für die Landesliga auf den Platz. Kandlbinder: "Wir wollten das Spiel als Maßstab nehmen um zu sehen, wie weit wir schon sind. Dafür, dass wir erst zwei Wochen im Training sind und auch noch zwei Wochen vor uns haben bis zum Punktspielstart, war das eine ordentliche Vorstellung. Insbesondere in der ersten Halbzeit, wo wir versucht haben, mit dem im Moment vorhandenen stärksten Material zu spielen. Wir haben den Gegner fast nicht zur Entfaltung kommen lassen und selbst ein paar ordentliche Spielzüge kreiert."

Einzig in der Chancenverwertung zeigten die Ströbitzer noch Verbesserungsbedarf. Zu viele gute Chancen wurden ausgelassen, vor allem in der ersten Halbzeit, als Krieschows neuer Torwart Christian Goletz ein ums andere Mal unsicher wirkte. Fandrich: "Man darf nicht vergessen, wo er her kommt (Rot-Weiß Merzdorf in der 1. Kreisklasse, Anm. der Redaktion). Im Training macht er einen guten Eindruck und hat gezeigt, dass er auf der Linie stark ist. Sonst hätten wir ihn auch nicht geholt. Im Spiel merkt man ihm aber noch die Aufregung an. Daran werden wir jetzt noch arbeiten." In der zweiten Hälfte überzeugte dafür der von Luckau gekommene Phillip Schwittek im Kasten mit starken Paraden. Aufgrund einer Knöchelverletzung musste der Keeper aber bereits nach 20 Minuten wieder das Feld verlassen.

Ein neues Gesicht gab es auch in den Reihen von Wacker: Markus Pawelke trug von Beginn an das Ströbitzer Trikot. Der rechte Verteidiger feierte zuletzt mit Blau-Weiß Vetschau den Aufstieg in die Landesklasse und war vorher beim Landesligisten SG Burg aktiv. "Ich hoffe, dass wir ihn ins Team reinholen können und er sich den letzten Ruck noch gibt. Nicht ohne Grund haben wir ihn heute mitspielen lassen. Markus sucht ein ambitioniertes Team, wo er sich wohlfühlt und will sich den Wechsel in Ruhe überlegen. Ich bin zuversichtlich, aber noch ist er nicht fest bei Wacker", so Trainer Kandlbinder. Einen guten Eindruck hinterließ auch Jacob Andanje Netzker auf Ströbitzer Seite. Der junge Nigerianer war über die linken Offensivseite gefährlich und bereite Dirk Jentsch mehrfach Probleme. Auch von ihm erwartet sich Kandlbinder noch einiges: "An ihm werden wir sicher noch viel Freude haben."