2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Durch einen 4:3-Sieg im Spitzenspiel vor 280 Zuschauern ist der TSV Lützelburg, der hier das 1:0 durch Tobias Leblang (Nummer 5) bejubelt, am bisherigen Tabellenführer VfL Westendorf, dessen Routinier Matthias Wiedemann den Ball aus dem Netz holt, vorbeigezogen.	Fotos: Oliver Reiser
Durch einen 4:3-Sieg im Spitzenspiel vor 280 Zuschauern ist der TSV Lützelburg, der hier das 1:0 durch Tobias Leblang (Nummer 5) bejubelt, am bisherigen Tabellenführer VfL Westendorf, dessen Routinier Matthias Wiedemann den Ball aus dem Netz holt, vorbeigezogen. Fotos: Oliver Reiser

Wachablösung an der Spitze

280 Zuschauer sehen ein spektakuläres Gipfeltreffen in der A-Klasse Nordwest, bei dem der TSV Lützelburg nach 4:1-Führung gegen Westendorf noch zittern muss

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Vor einigen Jahren kickten sie gemeinsam für den SC Biberbach. „Unter ihm als Spielertrainer habe ich meine zwei schönsten Fußball-Jahre erlebt“, blickte Andreas Lipp auf die Zeiten zurück, die er zusammen mit Karl Baumann verbrachte. Im Spitzenspiel der Fußball-A-Klasse Nordwest ruhte die Freundschaft für 90 Minuten. Am Ende hatte der erst 27-jährige Trainer des TSV Lützelburg mit seiner Mannschaft einen 4:3-Sieg gegen den von Baumann gecoachten VfL Westendorf gefeiert und damit für eine Wachablösung an der Tabellenspitze gesorgt.
Es war ein turbulentes und torreiches Spitzenspiel, das diesem Attribut vor 280 Zuschauern voll gerecht wurde. Als Kenan Ergenler, der vor Beginn dieser Saison vom Landesligisten TSV Gersthofen kam, in der 64. Minute einen von Daniel Sonner an Florian Kamissek verursachten Foulelfmeter zum 4:1 verwandelte, hätte sich Andreas Lipp wohl nicht träumen lassen, dass der Nachmittag noch so stressig enden würde. Der TSV Lützelburg führte bereits nach 21 Minuten scheinbar beruhigend mit 2:0. Beim ersten Treffer hatte sich Kapitän Tobias Leblang in die Luft geschraubt und die Ecke von Ergenler genau in den Winkel geköpft (12.), beim zweiten legte Stefan Oblinger für Florian Kamissek ab, der platziert von der Strafraumgrenze einschoss. Die Grün-Gelben, die nach sechs Minuten eine Schrecksekunde überstehen mussten, als ein völlig unkontrollierter Schlag von Sebastian Schnell auf der Querlatte gelandet war, gaben weiterhin Vollgas. Markus Hanisch war bereits am Torwart vorbei, scheiterte dann aber doch an Alexander Kraus. Ein Treffer von „Oldie“ Markus Mayer wurde nicht anerkannt und Kamissek zielte über den Kasten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel dann das 2:1 durch Sebastian Schnell (32.). Und dieser Treffer weckte die zunächst etwas schläfrigen Westendorfer, die viel Wackler in der Abwehr hatten, so richtig auf. Fabrizio Moscato musste vor Peter Reißner retten (37.), Karl Baumann scheiterte ein weiteres Mal an der Querlatte (43.) und Matthias Wiedemann mit einem Freistoß an TSV-Torhüter Timo Lettrari (43.). Andreas Lipp bat seine Schützlinge in der Pause an die Taktik-Tafel. Möglicherweise grübelten die Gastgeber noch an den neuen Verhaltensmaßnahmen, denn Sebastian Schnell hatte erneut den Ausgleich auf dem Fuß (50.). „Wir schlafen in den Zweikämpfen“, ärgerte sich Lipp. Das hat wohl der eingewechselte Fabian Karg gehört. Er setzte sich auf der rechten Seite durch und Stefan Oblinger verwertete seine Maßvorlage zum 3:1 (52.). Jetzt spielte nur noch der TSV Lützelburg. Der bisherige Spitzenreiter schien dem Untergang entgegenzusteuern. Das 4:1 war die logische Konsequenz, das 5:1 möglich, als Martin Uhl die Querlatte anvisierte (72.). Doch der VfL Westendorf gab sich noch nicht geschlagen. Während Lützelburg weiterhin Chancen am Fließband vergab, kamen die Gäste durch ein Eigentor von Fabrizio Moscato (74.) und einen Treffer durch Matthias Wiedemann (81.) nochmals auf 4:3 heran. Dass es in den letzten Minuten dann so richtig hektisch wurde, dazu trug auch Schiedsrichter Harald Förg bei, der bis dahin in rauem aber herzlichem Kasernenhofton alles im Griff gehabt hatte. Er verlor den Überblick und zeigte Maximilian Storzer die Gelb-Rote Karte, obwohl der Westendorfer noch gar keinen Gelben Karton gesehen hatte (86.). Doch das war nicht spielentscheidend. Insgesamt gesehen war der Sieg des TSV Lützelburg absolut verdient. TSV Lützelburg Lettrari; Moscato, Uhl, Leblang, Mayer, Kamissek, Hanisch, Oblinger, Dörrich, Ergenler, Rester (Karg, Walter, J. Christi). VfL Westendorf Krauss; Büchele, Weber, Sonner, Baumann, Liess, Schnell, Reißner, Wiedemann, Schuster, Storzer (Gerstmeier, Knorr). Tore 1:0 Leblang (12.), 2:0 Kamissek (21.), 2:1 Schnell (32.), 3:1 Oblinger (52.), 4:1 Ergenler (64./Foulelfmeter), 4:2 Moscato (74./Eigentor), 4:3 Wiedemann (81.). – Schiedsrichter Harald Förg (Thierhaupten). – Zuschauer 280. – Bes. Vorkommnisse Gelb-Rote Karte gegen Storzer (86./Westendorf).
Aufrufe: 013.10.2014, 12:11 Uhr
Oliver ReiserAutor