2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Vorwürfe und Rücktritt beim SuS Wesel-Nord

Walter Bernhart wirft als Abteilungsleiter hin und meldet sich aus dem Verein ab. Zukunft der ersten Mannschaft in der C-Liga ungewiss.

Beim SuS Nord ist Feuer unterm Dach. Walter Bernhart, seit 16 Jahren im Vorstand der Fußball-Abteilung aktiv, ist als Abteilungsleiter zurückgetreten. Zudem hat er seine Mitgliedschaft im Verein gekündigt. Der Grund sind Differenzen mit dem Hauptvorstand - besonders mit Schatzmeister Bernd Rolofs. „Die wollten, dass ich abdanke“, sagt Bernhart.
Schwere Geschütze fährt Rolofs gegen Bernhart auf. „Die Abteilung macht jährlich zwischen 2000 und 4000 Euro Schulden. Finanziell stimmt es vorne und hinten nicht. Auch Verabredungen wurden nicht eingehalten“, sagt der Schatzmeister des Gesamtvereins. Der „Schuldenberg“ habe auch schon Unmut bei anderen Abteilungen ausgelöst. Zudem wirft Rolofs dem früheren Abteilungsleiter vor, dass er Kicker unter Transferwert freigegeben habe. „Und bei Testspielen und der Stadtmeisterschaft wurden Akteure eingesetzt, die nicht im Verein waren. Die sind dann nicht versichert.“ Bernhart kontert. „Da sieht man die Qualität des Kassenwartes. So etwas ist intern zu regeln. Und das wurde es auch. Zu Details möchte ich mich nicht äußern und auch keine dreckige Wäsche waschen.“

Derweil hat sich ein Quartett gefunden, das zumindest kommissarisch die Geschicke der Fußball-Abteilung leiten will. Olaf Buschheuer, Leiter der Jugend-Abteilung, übernimmt den Posten von Bernhart. Er wird von Erwin Beenen, ehemaliger Geschäftsführer des SuS-Fußballer, Ex-Trainer Michael Tyrann und Bernd Rolofs unterstützt. „Wir wollen jetzt erst einmal Ruhe reinbringen“, sagt Rolofs.

Die erste Mannschaft, in der letzten Saison aus der Kreisliga B abgestiegen, soll am Sonntag auch ihr erstes Meisterschaftsspiel zu Hause gegen den PSV Wesel IV bestreiten. „Wir treten in der Kreisliga C an und schauen mal, wie sich das Ganze nach dem zweiten Spieltag entwickelt“, sagt Rolofs. Einen späteren Rückzug des Teams schließt er nicht aus. „Den kann es während der Saison geben.“

Dabei weiß Trainer Wieslaw Przybyla noch überhaupt nicht, wer ihm am ersten Spieltag zur Verfügung steht. Zuletzt hatte das Team den Test gegen den SV Haldern II mit 0:12 verloren. „Danach haben etliche Spieler gesagt, dass sie nicht mehr kommen“, sagt der SuS-Coach. Trotzdem geht Przybyla davon aus, dass er am Sonntag elf Mann zusammenbekommt. „Aber die Lage ist ganz schwierig“.

Bei der Jahreshauptversammlung war übrigens eine Fusion der Fußballer mit anderen Clubs der Stadt schon ein Thema. „Herr Rolofs wollte zu dem Zeitpunkt die Abteilung doch schon schließen“, sagt Bernhart. Derzeit ist deren Zukunft auf jeden Fall stark gefährdet.

Aufrufe: 020.8.2014, 12:47 Uhr
RPAutor