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Im Nachfassen
Foto: Rinke
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Vorsätzlicher Fehler im Spielbericht

Drei Jahre Sperre nach Brutalo-Foul

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Inzwischen geht es Alexander C. wieder besser. Doch Fußball spielen möchte er vorerst nicht mehr. Zu viel ist passiert an jenem 14. September 2014 in Aachen. Beim Spiel Munzurspor SV gegen DJK FV Haaren III legt sich der 30-Jährige wenige Minuten vor dem Schlusspfiff den Ball zum Freistoß für die Gäste zurecht. Gerade als er sich die Stutzen hochziehen will, tritt ihn Gegenspieler Tahar C. mit voller Absicht mit dem Knie ins Gesicht.
Blutüberströmt sinkt der Haarener gen Boden, muss sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Folge: Dreifacher Jochbeinbruch und ein einwöchiger Krankenhaus-Aufenthalt nach der OP. Monatelang hat er mit Beschwerden zu kämpfen. Das Kuriose: Schiedsrichter Nedeiljko K. sieht den Vorfall zwar, vermerkt ihn aber nicht im Spielbericht. Stattdessen pfeift er das Spiel direkt ab - einige Minuten zu früh. "Wenn ich gegen den Spielbericht keinen Protest eingelegt hätte, wäre der Täter niemals bestraft worden", sagt Adi Hermanns, Vorstand vom FV Haaren. Erst dann kommt der Stein ins Rollen, der Unparteiische gibt seinen Fehler im Spielbericht zu und es kommt zur Verhandlung.

Tahar C. wird für drei Jahre gesperrt, eine strafrechtliche Anzeige läuft derzeit noch. Munzurspor muss zusätzlich 500 Euro Strafe zahlen. Aber auch Schiedsrichter Nedeiljko K. wird wegen vorsätzlicher Irreführung im Spielbericht vier Monate aus dem Verkehr gezogen. Warum es genau zur Tat kam, bleibt indes ungeklärt. Alexander C. galt seit Jugendzeiten als äußerst fairer Sportsmann. Tahar C. ist hingegen kein unbeschriebenes Blatt, bekam bereits zu früheren Zeiten eine einjährige Sperre wegen einer Kopfnuss an einem Gegenspieler. Immerhin: Unter den beiden Vereinen herrscht wieder Frieden: Munzurspor distanziert sich deutlich von dem Übeltäter. Er soll nie wieder eingesetzt werden.

Das Wiederholungsspiel verläuft sehr fair. Es findet ohne Alexander C. statt. "Vielleicht fängt er demnächst bei den Alten Herren an", hofft Adi Herrmanns. "Dort geht es nämlich wesentlich entspannter zu."
Aufrufe: 019.2.2015, 11:31 Uhr
Karol Herrmann I RPAutor