Vorfreude prägt Stimmung vor Derby

zweiten Wesermarsch-Derby der Saison. Das Hinspiel endete 2:2. Einen Favoriten wollen beide Lager nicht ausmachen.

"Wir haben zwar erst fünf Auswärtspunkte geholt, aber diese Bilanz ist für das Spiel in Esenshamm hinfällig", sagt TSV-Teammanager Christoph Reiprich. Ein Derby habe eigene Gesetze. In die gleiche Kerbe schlägt Esenshamms Obmann Siegfried Adamietz: "In einem Derby kann auch der Letzte gegen den Ersten gewinnen."

Ganz so weit liegen die beiden Teams in der Tabelle zwar nicht auseinander, aber die Hausherren sind in einer wesentlich angenehmeren Situation. Mit 29 Punkten aus 23 Spielen belegen sie derzeit den elften Tabellenplatz, liegen aber nur zwei Zähler hinter dem Siebten BV Bockhorn. Mit dem Abstiegskampf wird der TVE wohl nichts mehr zu tun bekommen im Gegensatz zu den Abbehausern. Als Zwölfter beträgt der Vorsprung auf den STV Voslapp, der den ersten Abstiegsplatz belegt, zwar vermeintlich beruhigende acht Punkte. Doch der STV hat noch zwei Nachholspiele vor der Brust. Wenn er die gewinnen sollte, betrüge der Vorsprung gerade einmal noch zwei Zähler.

Einen Abbehauser Abstieg wünscht man sich in Esenshamm aber keinesfalls trotz aller Rivalität. "Natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen", sagt TVE-Trainer Wolfgang Rohde. Gerade Derbys würden im Fußball den Reiz ausmachen. "Wir wollen in der Abschlusstabelle vor dem TSV stehen. Aber absteigen soll keiner von uns", so Rohde. Dank der meistens weit aufgerückten Abbehauser Defensive sieht der Coach gute Möglichkeiten, zum Erfolg zu kommen. "Wir werden versuchen, schnell in die Schnittstellen zu passen. Dann werden wir hoffentlich zu guten Chancen kommen."

Eine wichtige Rolle spielen dabei Bünyamin Kapakli und Norman Preuß, was aber auch TSV-Coach Hans-Jürgen Immerthal weiß. "Wir müssen sie im Verbund stoppen", sagt er. Am vergangenen Wochenende ging die Generalprobe in die Hose. Beim 2:2 gegen Bockhorn beschränkte sich das Angriffsspiel der Friesländer auch auf lange Bälle auf die Spitzen Niklas Fasshauer und Patrick Degen. Aber genau diese beiden Spieler erzielten die späten Treffer für Bockhorn.

Personell können beide Trainer kaum klagen. Beim TVE fällt Stefan Janssen aus für Catalin Cotarcea kommt ein Einsatz nach langer Verletzungspause noch zu früh. Bei den Grün-Gelben kehren Kapitän Ruben Rebmann, Miguel Jöllerichs und Lennart Wohlrab in den Kader zurück. Auch der A-Jugendliche Emanuel Radu, der gegen Bockhorn ein starkes Debüt feierte, wird wieder dabei sein. "Wir brauchen noch ein paar Punkte zum Klassenerhalt. Aber wir müssen kühlen Kopf bewahren", sagt Immerthal. Beim TVE herrscht wegen der entspannten Tabellensituation Gelassenheit. "Wir freuen uns alle auf das Spiel", so Rohde.