Von Mentalitäts-Monstern und gefallenen Favoriten

Oidtweiler – Rott 3:0 (1:0): „Das war ein Spiegelbild der Vorbereitung – und die war ein Desaster!“ Mirko Braun, neuer Cheftrainer beim Landesliga-Absteiger SV Rott, erlebte ein Debakel zum Auftakt. „Wir haben jeden Zweikampf verloren und sind mit der 0:3-Niederlage noch gut bedient“, kochte Braun. Hätte der erst im Juli 19 Jahre alt gewordene Philipp Ferebauer nicht die eine oder andere Glanztat zwischen den Pfosten gezeigt, es wären mindestens „noch zwei, drei Treffer mehr für Oidtweiler“ drin gewesen. „Gegen brutalen Männer-Fußball haben wir keine Schnitte gesehen. Nach dem Spiel habe ich zu meinen Jungs gesagt: ‚Willkommen in der Bezirksliga.‘ Jetzt müssen wir gucken, dass wir bis zum Winter den Kontakt nach oben nicht abreißen lassen“, fand Braun deutliche Worte.

Sein Trainer-Kollege Frank Raspe konnte dagegen vollkommen zufrieden sein: „Jetzt haben wir schon drei Punkte mehr auf dem Konto, als wir gedacht hätten. Auf dieser tollen Leistung lässt sich aufbauen.“

Die Torfolge: 1:0, 2:0 Yürük (45.+1, 60.), 3:0 Santos (70.)

Kellersberg – Haaren 2:1 (2:1): „Haaren wurde zuvor etwas höher gehandelt. Der Klub hat sich gut verstärkt“, wusste KSC-Coach Robert Kroll um die Bedeutung des Auftaktsieges über die DJK FV. „Wir sind an unsere Grenzen gegangen, haben uns den Allerwertesten aufgerissen. Das war wichtig bei unserem schweren Startprogramm“, war Kroll bester Laune nach dem Schlusspfiff.

Die Gäste punkteten trotz Überzahl ab der 12. und Führung ab der 15. Minute nicht, weil Kellersberg schnell antwortete und das Spiel noch in der ersten Halbzeit drehte. Sehr zum Ärgernis von Haarens Coach Redzo Sakanovic, konnte seine Elf keine Antwort mehr in Durchgang 2 finden: „Beim 1:1 macht unser Torwart keine gute Figur. Nach dem Rückstand haben wir den Hebel nicht mehr umlegen können. Ich sehe das allerdings nicht so schlimm. Ein Betriebsunfall, der Unaufmerksamkeiten geschuldet war.“

Die Torfolge: 0:1 Bergrath (15.), 1:1 Feuser (17.), 2:1 Cebeci (45.) Rot: Rohr (12./Kellersberg) wegen Notbremse

Raspo Brand – Schafhausen 2:2 (2:1): „Vor dem Spiel hätten wir den einen Punkt unterschrieben“, sagte Matthias Conrad, Trainer des A-Liga-Meisters Raspo Brand, wohl wissend, dass letztendlich ein Sieg beim Bezirksliga-Debüt hätte herausspringen können, ja eigentlich sogar müssen. „Nach einem frühen Gegentor haben wir das Spiel an uns gerissen und zwei Treffer sehr schön herausgespielt. Leider verwerten wir mehrere Kontergelegenheiten nicht zum Siegtreffer – das wird in der Bezirksliga bestraft“, zahlten Conrads Jungs noch Lehrgeld.

Die Torfolge: 0:1 Kranz (1.), 1:1, 2:1 Schruff (21., 27.), 2:2 Hartmann (90.)

Roetgen – Kückhoven 2:2 (0:0): „Das war ein echt gutes Bezirksliga-Spiel“, zeigte sich Roetgens sportlicher Leiter Tom Moosmayer zufrieden mit der ersten Partie in der neuen Klasse. „Wir kassieren noch das 2:2 – das ist nach zweimaliger Führung schade, aber leistungsgerecht. Man sollte die Ergebnisse des ersten Spieltags nie zu hoch hängen, aber ich glaube schon, dass wir für die Bezirksliga gerüstet sind.“ Gegen Kückhoven, einen etablierten und spielstarken Bezirksligisten, setzte der FCR jedenfalls ein Ausrufezeichen mit „einem der besseren Spiele unseres Teams in den letzten Jahren“.

Die Torfolge: 1:0 Grümmer (65./Handelfmeter), 1:1 Reiff-Horst (68.), 2:1 Mertens (76.), 2:2 Schumacher (83.)