Erste Elf kristallisiert sich heraus

Das Spiel war kaum abgepfiffen, als eine Gruppe Fans den Platz stürmte. Die aktuellen Alemannia-Spieler waren längst in der Kabine, da posierte Straub immer noch für Erinnerungsfotos. „Ich glaube, an den fünf Treffern konnte ich nichts machen, aber früher habe ich auf jeden Fall das Spiel besser gelesen“, so Straub, der Oidtweiler von 2010 bis 2013 trainiert und 2012 in die Bezirksliga hochgeführt hatte, selbstkritisch. Einen Schuss von Daniel Hammel (12) wehrte er locker ab, doch dessen zweiter Schuss (18.) aus kurzer Distanz – nach einer Flanke von Arda Nebi landete im Gehäuse. Vier Minuten später versenkte Innenverteidiger Alexander Heinze den Ball nach einer Ecke von Meik Kühnel zum 2:0 an Straub vorbei im Netz.

Aachen drängte Oidtweiler, das sich kaum befreien konnte, in den eigenen Strafraum – für Mark Depta und in der zweite Hälfte Akif Sahin wurde es ein langweiliger Nachmittag. Nicht immer kamen die Aachener Pässe bei den Mitspielern an, der holprige, nasse Boden tat sein Übriges, doch insgesamt war das Kombinationsspiel der Gäste schon deutlich gefälliger als noch zum Auftakt in Eilendorf. So ging dem 3:0 von Ilias Azaouaghi (35.) ein schöner Doppelpass mit Daniel Pütz voraus.

Als Kai Bösing im Strafraum gefoult wurde, hatte Straub gegen Junior Torunarigha (49.) das Nachsehen. Chancenlos war er auch nach einem schönen Doppelpass von Azaouaghi und Tobias Mohr, Azaoughi (62.) erhöhte auf 5:0. Und zuletzt belohnte sich Mohr (85.) für seinen guten Auftritt, zog aus gut 25 Metern einfach mal ab: 6:0 – und damit war der freie Sonntag sicher, denn Kilic hatte gefordert, mit vier Toren Unterschied und möglichst zu null zu siegen.

„Wir hatten viele Möglichkeiten, die wir zwar nicht alle genutzt haben. Die Mannschaft hat aber viel Laufbereitschaft gezeigt. Der Platz war, nicht nur vom Boden her, schwierig, da er nicht die Originalmaße hat und wir uns so einige Bälle nicht erlaufen konnten“, war Kilic mit dem Auftritt zufrieden. „Die ersten beiden Trainingswochen waren sehr aufschlussreich, die erste Elf kristallisiert sich so langsam heraus.“

Und auch Frank Mangels war sehr zufrieden mit seinem Team, das noch nicht im Training ist. „Natürlich haben wir defensiv gestanden, und das 0:6 geht auch in Ordnung. Aber alle haben gut gekämpft“, so der Oidtweiler Torwarttrainer, der den privat verhinderten Coach Frank Raspe an der Seitenlinie vertrat.