2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Mindelheims Mario Spendel streifte sich noch einmal die Torwarthandschuhe über. 	F.: Erich Wörishofer
Mindelheims Mario Spendel streifte sich noch einmal die Torwarthandschuhe über. F.: Erich Wörishofer

Vom Spielfeldrand zwischen die Pfosten

Beim TSV Mindelheim stand Torwarttrainer Mario Spendel im Kasten

Dass er noch einmal im Tor der ersten Mannschaft des TSV Mindelheim stehen würde, damit hätte Mario Spendel nie gerechnet und hat es bisher auch kategorisch ausgeschlossen. Nachdem Torhüter Dennis Motzer am Wochenende rotgesperrt fehlte und die Personalsituation des TSV allgemein angespannt war, feierte der 38-Jährige dann doch sein Comeback im Kasten der Mindelheimer. Wir sprachen mit ihm über diesen Einsatz und klären, wie es dazu kam.

Herr Spendel, wissen Sie noch, wann Sie das letzte Mal zwischen den Pfosten gestanden sind?

Spendel: Ja, das war vor fünf Jahren bei meinem letzten Spiel in der Landesliga Nord beim TSV Sulzfeld am Main. Da dachte ich, meine Karriere wäre beendet.

Daraus wurde ja nichts: Am Wochenende mussten sie zurück ins Tor. Was war das für ein Gefühl?

Spendel: Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal als Aktiver in Mindelheim auf dem Platz stehe. Und das in der ersten Mannschaft. Aber ich habe meinen Spielerpass vor drei Jahren mitgebracht und gesagt, falls was wäre, bin ich da. Trotzdem wollte ich eigentlich nicht mehr spielen. Ich war 33 und hatte alles erreicht. Aber bei unserer Personalsituation gerade hab ich gesagt, für euch Jungs mache ich das und habe eine Woche mittrainiert.

Was haben sie sich für das Spiel vorgenommen?

Spendel: Ich habe mir gedacht, mach dein Zeug und fang was auf dich zukommt. Das hat auch eine halbe Stunde gut funktioniert. Aber Neugablonz ist offensiv einfach wahnsinnig stark. Zum Schluss konnte ich wenigstens noch zwei Mal zeigen, was ich kann.

Was hätte der Torwarttrainer Mario Spendel seinem Schützling geraten?

Spendel: Ich hätte gesagt, geh in die Kiste und hab einfach Spaß. Denn wenn ein Torwart mit Spaß bei der Sache ist, holt er auch unmögliche Bälle raus.

Was machen Sie ab sofort lieber: Torwart oder Torwarttrainer?

Spendel: Ich denke, es wird keinen zweiten Auftritt von mir geben, das sollte ein Notnagel bleiben. Mir tun heut noch alle Knochen weh!

Aufrufe: 016.9.2014, 07:02 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Julia BuchmaierAutor