Herr Spendel, wissen Sie noch, wann Sie das letzte Mal zwischen den Pfosten gestanden sind?
Spendel: Ja, das war vor fünf Jahren bei meinem letzten Spiel in der Landesliga Nord beim TSV Sulzfeld am Main. Da dachte ich, meine Karriere wäre beendet.
Daraus wurde ja nichts: Am Wochenende mussten sie zurück ins Tor. Was war das für ein Gefühl?
Spendel: Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal als Aktiver in Mindelheim auf dem Platz stehe. Und das in der ersten Mannschaft. Aber ich habe meinen Spielerpass vor drei Jahren mitgebracht und gesagt, falls was wäre, bin ich da. Trotzdem wollte ich eigentlich nicht mehr spielen. Ich war 33 und hatte alles erreicht. Aber bei unserer Personalsituation gerade hab ich gesagt, für euch Jungs mache ich das und habe eine Woche mittrainiert.
Was haben sie sich für das Spiel vorgenommen?
Spendel: Ich habe mir gedacht, mach dein Zeug und fang was auf dich zukommt. Das hat auch eine halbe Stunde gut funktioniert. Aber Neugablonz ist offensiv einfach wahnsinnig stark. Zum Schluss konnte ich wenigstens noch zwei Mal zeigen, was ich kann.
Was hätte der Torwarttrainer Mario Spendel seinem Schützling geraten?
Spendel: Ich hätte gesagt, geh in die Kiste und hab einfach Spaß. Denn wenn ein Torwart mit Spaß bei der Sache ist, holt er auch unmögliche Bälle raus.
Was machen Sie ab sofort lieber: Torwart oder Torwarttrainer?
Spendel: Ich denke, es wird keinen zweiten Auftritt von mir geben, das sollte ein Notnagel bleiben. Mir tun heut noch alle Knochen weh!