Vom Abstiegs- zum Titelkandidaten

Rückblick Saison 2013/14: Nach sechs Spieltagen hatte der TDFV nur einen Punkt auf dem Konto und trennte Ende September vom damaligen Coach Necati Polat. Einen Monat später tauchte Lokman Özdemir zum ersten Mal offiziell als Trainer im Spielbericht auf. Seine ersten Maßnahmen waren Teambuilding und die Vertrauensbildung in das Können der Spieler. Nebenbei lag das Hauptaugenmerk im Training auf Kondition und Defensivverhalten. Murat Inan, vorher als Alleinunterhalter die gute Seele des Vereins, hatte nun Zeit für die Spielersuche und wurde fündig. In Sven Schuffels und Kemal Kiose kamen gestandene Spieler mit Erfahrung bei "Türk-Deutsch". Wie sich kurze Zeit später herausstellte, waren sie ein Volltreffer. Sie übernahmen gleich die Führung und waren der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld. Das Ergebnis: Schon Wochen vor Saisonende konnte der Klassenverbleib gebührend gefeiert werden.

Vor der jetzt laufende Spielzeit waren die Einschätzungen der B-Liga-Trainer recht unterschiedlich. Ein Teil zählte die Viersener zum Kreis der Abstiegskandidaten, ein anderer traute "Türk-Deutsch" einige Überraschungen zu. Das Auftaktprogramm war von der Papierform her heftig, doch durch die ersten Spiele ohne Niederlage gegen vermeintliche Aufstiegsfavoriten entstand eine Welle der Euphorie im Team. Davon getragen eilte der TDFV wie im Rausch von Erfolg zu Erfolg, der erst am 13. Spieltag beim Gastspiel bei Türkiyemspor ein jähes Ende fand. Nun ist der ganze Verein auf das wichtige Heimspiel am Freitagabend gegen Tabellenführer Mennrath II fokussiert. Lokman Özdemir hat den großen Favoriten mehrmals beobachtet und sich schon ein Konzept zurechtgelegt. "Ein Sieg wäre schön, ist aber kein Muss", betont der Trainer mit Blick auf das Topspiel. Auch die Stimmung innerhalb des Vereins ist wegen des Saisonverlaufs hervorragend, es ist aber auch eine gewisse Anspannung spürbar.

Özdemir setzt auf die Familienbande. Innerhalb der Mannschaft gibt es ein Verwandtschaftsverhältnis mit Lokman als Onkel und Respektsperson, dessen Wort hohes Gewicht hat. Der gute Zusammenhalt innerhalb des Vereins im Allgemeinen und innerhalb der Mannschaft im Besonderen ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Spieler Abwerbungsversuchen eine klare Absage erteilt haben und nun seit einem Jahr nahezu unverändert die Kreisliga B durcheinanderwirbeln.