2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Reinhard Völdl kehrt am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurück F: Geisler
Reinhard Völdl kehrt am Samstag an seine alte Wirkungsstätte zurück F: Geisler

Völdls ganz besondere Rückkehr

Hauzenbergs Ex-Coach fiebert dem Spitzenspiel an seiner alten Wirkungsstätte entgegen

Am Samstag steigt in der Bezirksliga Ost um 15 Uhr der absolute Kracher. Der FC Sturm Hauzenberg empfängt den 1. FC Passau. Vor etwas mehr als vier Monaten beförderte der "Sturm" die Dreiflüssestädter mit zwei Relegationssiegen in die Bezirksliga. An der Hauzenberger Seitenlinie stand seinerzeit Reinhard Völdl (43), der mittlerweile beim 1. FC Passau die Richtung vorgibt. FuPa fühlte den in Hauzenberg lebenden Übungsleiter vor dem Derby auf den Zahn.

FuPa: Reini, am Samstag steigt der Bezirksliga-Schlager zwischen dem FC Sturm Hauzenberg und dem 1. FC Passau. Vor ein paar Monaten hast du Passau mit dem "Sturm" in die Bezirksliga befördert. Mittlerweile hast du die Seiten gewechselt. Mit welchem Gefühl trittst du den Gang ins Staffelbergstadion an?
Reinhard Völdl (43): Ich bin immer noch in Kontakt mit vielen Hauzenbergern, sei es mit Spielern, Funktionären oder Fans. Daher freue ich mich auf das Spiel. Wer sollte mir in Hauzenberg auch etwas vorwerfen? Ich habe meinen Job bis zum Schluss durchgezogen, obwohl es schon klar war, dass ich zum 1. FC Passau wechsle. Einen Tag nach der bitteren Relegationsniederlage in Hebertsfelden war bei mir der Blick voll auf den 1. FC Passau gerichtet.

Nach Startschwierigkeiten kommen deine Jungs immer besser in Tritt - sieben Siege am Stück sprechen für sich. Hat diese tolle Serie auch nach dem Match in Hauzenberg Bestand?
Wir sind erstmal froh, dass wir uns nach dem Abstieg stabilisieren und diese Serie starten konnten. Von vornherein von einem Sieg in Hauzenberg auszugehen, wäre natürlich vermessen. Hauzenberg hat daheim alle Spiele gewonnen. Wir haben viel Selbstvertrauen und ich weiß, was meine Mannschaft leisten kann. Um den achten Sieg in Serie feiern zu können, muss allerdings alles passen.

Der Sturm und Osterhofen liegen aktuell neun Punkte vor euch. Wäre einen Niederlage im Spitzenspiel schon gleichbedeutend mit dem Aus im Aufstiegsrennen?
Wir haben unsere Ziele vor der Saison definiert und sind bislang voll im Soll. Hauzenberg muss mit den hochkarätigen Neuverpflichtungen aufsteigen. Der Druck liegt also bei der Heimmannschaft. In jeder anderen Bezirksliga wären wir mit unserem Punktestand auf dem zweiten Tabellenplatz. Was die zwei Spitzenteams abliefern, ist schon respektabel. Bei einer Niederlage wird es natürlich sehr schwierig für uns, einen der ersten beiden Plätze zu erreichen. Da müsste schon ein Team komplett einbrechen. Aber letzte Saison mit Hauzenberg haben wir auch innerhalb kürzester Zeit sieben Punkte auf Plattling aufgeholt. Abgerechnet wird am Saisonende.

»Hauzenberg muss mit den hochkarätigen Neuverpflichtungen aufsteigen.«

Vor knapp eineinhalb Jahren mischte der 1. FC Passau in der Landesliga ganz vorne mit, die Reserve wurde in der Kreisliga Vizemeister. Die Erste hat in den sauren Abstiegsapfel beißen müssen, die Zweite steht vor dem Absturz in die A-Klasse. Muss man sich Sorgen um den ruhmreichen FCP machen oder kann sich der Klub für die Zukunft wieder ehrgeizigere Ziele setzen?
Vor eineinhalb Jahren hatte die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht und es gibt genügend Beispiele von Vereinen, die nach einem Abstieg innerhalb kurzer Zeit von der Bildfläche verschwunden sind. Wichtig ist, nicht zu träumen und in der Vergangenheit zu leben. Unsere Ziele sind gesteckt und wir wollen uns punktuell weiterentwickeln, ergänzt durch die eigene Jugend und die ein oder andere Verstärkung, die uns aber weiterbringen muss, ähnlich wie Radek Szmek. Dass die zweite Mannschaft die Liga halten muss, steht auch außer Frage. Ein Stadtverein wie Passau gehört natürlich in eine andere Liga, allerdings muss hier auch die Basis geschaffen werden, damit das umzusetzen ist. Der wichtigste Schritt in meinen Augen ist die neugewählte, intakte Vorstandschaft.

»Die Spieler mussten die härtere Gangart in der Bezirksliga erst einmal akzeptieren.«

Stichwort Startschwierigkeiten. Hast du eine Erklärung dafür, warum der Saisoneinstieg nicht nach Wunsch verlaufen ist?
Hier gibt es mehrere Punkte, die zu nennen sind. Nach dem Abstieg, einem neuen Trainer, einer neuen Vorstandschaft, musste sich alles erst einmal finden und zusammenwachsen. Zudem haben wir Anfangs nie mit der gleichen Elf auflaufen können, da viele Spieler verletzt oder im Urlaub waren. Desweitern mussten die Spieler die härtere Gangart in der Bezirksliga erst einmal akzeptieren. Seit dies der Fall ist, kommt auch unsere spielerische Qualität besser zum Vorschein.

Du hast im Frühjahr mit Hauzenberg beachtliche Erfolge gefeiert, mit dem Team nur knapp den Aufstieg in die Landesliga verpasst. Du kennst die Mannschaft in- und auswendig. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Geiger-Truppe?
Es wäre natürlich nicht klug, hier Einzelheiten zu nennen. Diese Frage beantworte ich dir gerne nach dem Spiel.

Abschließende Prognose: wie geht das Spiel am Samstag aus? Wer steht am Saisonende ganz oben und wer wird Vizemeister?
Ich wünsche mir jede Woche einen Sieg, aber träumen bringt ja bekanntlich nichts. Also „schau ma mal“ würde ein gewisser Beckenbauer sagen. Ganz oben steht am Saisonende Osterhofen, Hauzenberg oder Passau. Wenn ich da nicht Recht habe, lade ich dich auf eine Brotzeit ein.


Aufrufe: 014.10.2014, 09:53 Uhr
Thomas SeidlAutor