2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
André Dej freut sich auf das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen und möchte seinem ehemaligen Trainer Tomasz Kaczmarek zeigen, dass dieser ihn zu Unrecht aussortierte., Foto: Dahmen
André Dej freut sich auf das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen und möchte seinem ehemaligen Trainer Tomasz Kaczmarek zeigen, dass dieser ihn zu Unrecht aussortierte., Foto: Dahmen

Viktorias Wiedersehen mit André Dej

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Der Ex-Spieler tritt mit seinem neuen Klub Sportfreunde Lotte am Samstag zum Topspiel in Höhenberg an. Mit einem Sieg gegen den Tabellenführer könnte die Viktoria den Rückstand auf Platz Eins auf vier Punkte verringern.

FC Viktoria Köln - VfL Sportfreunde Lotte (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Benjamin Bläser (Oberzier)

Der 6. Dezember des vergangenen Jahres war kein guter Tag für den Fußballer André Dej, wobei die Entscheidung, die an jenem Nikolaustag im Sportpark Höhenberg gefällt wurde, ursächlich rein gar nichts mit seiner Person zu tun hatte. Es war das Datum, das gleich bedeutend war mit der Freistellung von Claus-Dieter Wollitz der damals noch Trainer des FC Viktoria Köln war und nach einer Anreihung trostloser Resultate schließlich von seinen Aufgaben entbunden wurde: „Dass Wollitz gehen musste, war für mich sehr schade”, erklärt der 23-Jährige, der unter seinem Ex-Coach zu Beginn der letzten Saison wie ein Phönix aus der Asche emporstieg, dann jedoch, wie der übrige Teil der Mannschaft, arg ins Wanken geriet. Dej präzisiert: „Am Anfang haben wir ja alles gewonnen und sensationell gespielt. Dann begann die Abwärtsspirale, die wir leider nicht mehr aufhalten konnten.” Der einstige Junioren-Nationalspieler Polens bekam unter Wollitz? Nachfolger Tomasz Kaczmarek kein Bein mehr auf den Boden, wurde obendrein durch zwei schwere Verletzungen zurückgeworfen, so dass dem kleinen Techniker dann irgendwann eröffnet wurde: Für dich ist kein Platz mehr frei bei der Viktoria. „Tomasz Kaczmarek wollte mich nicht mehr”, beschreibt der gebürtige Kölner die für seine aktive Laufbahn wegweisenden Prozesse im Frühjahr. „Das Verhältnis zwischen ihm und mir war eben weniger innig als das zu Wollitz vorher.” Nach nur einem Jahr und 21 Einsätzen für den FC Viktoria entschied sich der sympathische Dej zu einem Wechsel ins Tecklenburger Land nach Lotte. Bei den Sportfreunden, auf die die Höhenberger am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) treffen, gehörte der Blondschopf zuletzt durchweg zur Stammformation — sogar zwei Tore sind ihm für seinen neuen Arbeitgeber bereits gelungen: „Für die Viktoria habe ich ja leider nie getroffen”, sagt die Lotter Neuerwerbung mit einem Augenzwinkern.

Auf die Begegnung gegen seine Kameraden von einst freut sich André Dej wie ein kleiner Junge, was angesichts der Tabellenkonstellation beider Teams in der Regionalliga West auch nicht wirklich erstaunlich ist: Der Vierte (Viktoria Köln) erwartet den Ersten (Lotte), es ist ein Spitzenduell auf Augenhöhe, wobei die Gastgeber nach Einschätzung ihres einstigen Spielers in der Bringschuld sind: „Eigentlich muss die Viktoria ja gewinnen. Falls wir am Wochenende siegen, wird es richtig schwer für sie.” Tomasz Kaczmarek möchte der Auseinandersetzung trotz des Sieben-Punkte-Rückstands seiner Equipe auf die Sportfreunde nicht zu viel Bedeutung beimessen: „Es sind noch 22 Partien zu spielen. Selbst bei einer Niederlage wäre die Saison für uns noch nicht gelaufen.”

Trotzdem begegnet der 31-Jährige dem Primus mit Respekt: „Sie haben erst einmal verloren, spielen mit Abstand den härtesten Fußball in der Regionalliga und sind darüber hinaus äußerst eingespielt.” Auch vor den bisherigen Darbietungen des André Dej zieht der Höhenberger Trainer den Hut: „Er spielt mindestens drei Mal so gut wie bei uns. Ich gönne es ihm von ganzem Herzen, dass er so gut in Lotte angekommen ist.” Bis auf den Gelb-Rot-gesperrten Tim Jerat kann Kaczmarek auf fast alle Aktiven seines Kaders zurückgreifen und sich ebenso wie André Dej auf das Gipfeltreffen freuen. Falls die Sportfreunde am Samstag das Feld als Sieger verlassen sollten, darf sich Viktorias Ex-Fußballer auf ein besonderes Schmankerl freuen: „Mein Trainer hat mir versprochen, dass ich dann in Köln bleiben darf. Das wäre natürlich wunderbar.”

Aufrufe: 05.11.2015, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor