2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Jules Schwadorf
Jules Schwadorf

Viktoria muss Unterzahl Tribut zollen

Nach frühem Platzverweis für Jules Schwadorf reicht es beim BVB II nur zu einem 1:1 - der Viktoria Trainer war höchst verärgert

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Köln. Völlig ausgepumpt stand David Jansen nach dem Abpfiff da und bemühte sich um Erklärungen für das 1:1 (0:1) des FC Viktoria Köln in der Fußball-Regionalliga bei der U 23 von Borussia Dortmund. Erneut hatte es für das ambitionierte Viktoria-Team nicht zum ersten Erfolg des Jahres gereicht und außerdem hatte der Kölner Jules Schwadorf bereits nach neun Minuten Rot gesehen. „Natürlich ist es sehr enttäuschend, dass wir nicht gewonnen haben”, sagte Angreifer Jansen (28), der erst vor wenigen Tagen von RW Oberhausen nach Köln gewechselt war. „Die ganze Mannschaft hat super gekämpft. Schade, dass wir die letzten Minuten nicht auch noch überstanden haben.”

Diese Ansicht vertrat auch der Höhenberger Trainer Tomasz Kaczmarek, doch der Auftritt von Viktoria-Angreifer Schwadorf ärgerte ihn noch mehr: Weil er einen Freistoß nicht zugesprochen bekommen hatte, spie der einstige Profi dem Unparteiischen eine nicht unbedingt jugendfreie Vokabel entgegen; Schiedsrichter Bastian Börner reagierte und zückte die Rote Karte (9.). Kaczmarek meinte: „Das wird deutliche Konsequenzen für Jules haben. Er ist definitiv zu weit gegangen.” Viktorias Sportlicher Leiter musste sich beinahe auf die Zunge beißen, um nicht ebenfalls emotional zu reagieren: „Ich möchte mich dazu eigentlich gar nicht äußern, weil ich dann womöglich etwas Falsches sage”, erklärte Stephan Küsters. „Eine solche Aktion ist einfach nicht zu entschuldigen.”

Dass der Platzverweis dennoch so etwas wie ein Signal darstellte und die Rechtsrheinischen zu einem beeindruckenden Kampf auf einem kaum zu bespielenden Platz animierte, zeugt zumindest von der Moral des Tabellendritten.

Die Gäste, die infolge des Unentschiedens nun schon acht Zähler hinter Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II liegen, gingen sogar in Führung. Nach Vorarbeit des agilen Jules Reimerink nickte Jansen den Ball am langen Pfosten zum 1:0 ein (31.). Anschließend warfen sich die Kölner in beinahe jeden Dortmunder Angriff — wurden für ihren Aufwand am Ende aber nicht belohnt: Torwart Nico Pellatz war auf dem seifigen Untergrund weggerutscht und hatte Marvin Ducksch unglücklich am Fuß erwischt, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als auf Foulelfmeter zu entscheiden: Michael Eberwein ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß zum späten Ausgleich (82.).

Aufrufe: 07.2.2016, 20:04 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor