2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Die Neusässer Dmitrij Suvorovs, Fabian Krug, Philipp Scherer, Co-Trainer Toni Merk und Benni Schmoll (von links) feiern den Turniersieg und den damit verbundenen Einzug in die Endrunde.  Foto: Oliver Reiser
Die Neusässer Dmitrij Suvorovs, Fabian Krug, Philipp Scherer, Co-Trainer Toni Merk und Benni Schmoll (von links) feiern den Turniersieg und den damit verbundenen Einzug in die Endrunde. Foto: Oliver Reiser

Vier Stunden warten auf den Höhepunkt

In der Hauptrunde in Neusäß betreibt keines der Teams Werbung für die neue Sportart +++ Neusäß besiegt den SV Aystetten in einem hitzigen Endspiel mit 3:2 und sichert sich das Ticket zur Endrunde +++ Aystetten hadert mit den Schiedsrichtern

Vier Stunden lang mussten die rund 200 zahlenden Zuschauer in der Neusässer Eichenwaldhalle warten, um zumindest ein wenig Unterhaltung geboten zu bekommen. Im alles entscheidenden letzten Spiel setzte sich schließlich der TSV Neusäß gegen den SV Cosmos Aystetten mit 3:2 durch und löste das Ticket zur Endrunde.

Ansonsten hatte bei der Hauptrunde in Neusäß, die erneut vom TSV Täfertingen ausgerichtet wurde, lediglich der gelb-grüne Ball annähernd etwas mit brasilianischem Budenzauber zu tun. In den 15 Partien im umstrittenen Modus „jeder gegen jeden“ kam selten bis nie Spannung auf. Zu klar waren die Rollen verteilt. Die Bezirksligisten und Turnierfavoriten aus Aystetten und Neusäß leisteten sich keine Ausrutscher und standen sich schließlich in einem echten Endspiel um 17:12 Uhr gegenüber.

An dieser Stelle sollte noch der Hainhofener SV genannt werden, der sich als klassenniedrigstes Team achtbar verkaufte und den A-Klassisten SV Ottmarshausen mit 3:0 und den enttäuschenden Kreisklassisten TSV Herbertshofen mit 3:1 besiegte. Die von Hans-Jörg Passow gecoachte Mannschaft erreichte daher einen überraschenden vierten Platz, während Ottmarshausen auf Rang fünf sowie Herbertshofen auf dem letzten Platz hinter ihren Erwartungen zurück blieben. Der TSV Täfertingen erreichte sein vorher gestecktes Ziel und wurde Dritter.

Aufgrund der teils einseitigen Begegnungen und fehlender Spannung, war die Stimmung bei den Zuschauern im Foyer bei Kaffee und Kuchen teilweise besser als in der Halle. Kaum einer der Besucher konnte der neuen Spielform etwas Positives abgewinnen. Allzu oft waren die gängigen Argumente wie „zu wenig Spannung“, „nichts für unterklassige Teams“ oder „im Fernsehen wird doch auch immer mit Bande gespielt“ zu hören. Selbst eigentliche Verfechter des Futsals wie der TSV Neusäß mussten zugeben, dass dieses Turnier keine wirkliche Werbung für den „neuen“ Hallensport war.

Diejenigen Zuschauer, die bis zum Ende durchhielten, wurden mit einem spannenden und emotionsgeladenen Derby zwischen Aystetten und Neusäß belohnt. Thomas Hanselka brachte Cosmos Aystetten in Führung, Sebastian Mayer glich zum 1:1 aus. Hanselka schoss zum 2:1 ein und wurde danach zum spielentscheidenden Mann. Denn kurz danach musste der Doppeltorschütze aufgrund eines strittigen Fouls mit Gelb-Rot den Platz verlassen. Nachdem Aystetten die vier Fouls bereits erreicht hatte, verwandelte Lukas Drechsler den fälligen Zehnmeter zum 2:2. Nun war Feuer in der Partie. Obwohl es beim Futsal keine Bande gibt, nutzte Denis Becker die Hallenwand dazu, Neusäß’ Sebastian Mayer hinein zu befördern. Die Folge: Ein verletzter Mayer und der nächste Zehnmeter für den TSV Neusäß, den Lukas Drechsler zum 3:2-Endstand in die Maschen beförderte. Dadurch sicherte er dem TSV Neusäß die Teilnahme an der Endrunde. „Die Spiele zwischen Aystetten und Neusäß sind immer brisant, das hat man heute wieder gesehen“, sagte Marco Löring nach der Partie. „Wir freuen uns, jetzt wieder bei der Endrunde dabei zu sein“, so der Trainer des TSV Neusäß.

Pavlos Mavros hingegen war nach dem Spiel gar nicht gut auf die Schiedsrichter zu sprechen. „Da verliere ich lieber deutlich mit 0:5, als durch solche Schiedsrichterentscheidungen“, sagte der Aystetter Trainer. Tatsächlich ging dem fünften Aystetter Foul kein Vergehen von Michael Felder an Hakan Senyuva voraus. Doch während sich Aystetten in Diskussionen mit den Unparteiischen verstrickte, nutzte der TSV Neusäß dies clever aus. „Futsal wird durch Fouls entschieden“, meinte Marco Löring. „Es sind eben durch diese Regel mit den vier Fouls immer knappe Situationen, die die Spiele in dieser Sportart entscheiden.“

Aufrufe: 018.1.2015, 20:36 Uhr
Augsburger Landbote / Lukas HohenbergerAutor