2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Was nun? Co-Trainer Serdal Gündogan und Rico Röder sind nach dem 1:4-Debakel beim SV Heimstetten konsterniert.   Foto: Weller
Was nun? Co-Trainer Serdal Gündogan und Rico Röder sind nach dem 1:4-Debakel beim SV Heimstetten konsterniert. Foto: Weller

Vier schmerzhafte Stiche ins Klosterherz

Laue Offensive, unkonzentrierte Abwehr

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Jetzt ist guter Rat wirklich teuer. Der SV Seligenporten hat im Kellerduell beim SV Heimstetten eine herbe 1:4 (0:1)-Schlappe kassiert und ist wieder ans Tabellenende gestürzt. Besonders bedenklich ist hierbei, dass neben den schon hinlänglich bekannten Offensivschwächen, nun auch noch krasse Abwehrfehler zu Tage traten.
Dieses mittlerweile 15. Saisonspiel begann wie schon so viele in dieser für den SVS so unbefriedigenden Spielzeit: Während der Gegner seine erste Chance unbarmherzig einnetzt, zeigt Seligenporten vor dem Tor Nerven. Ein schnöder langer Ball auf den an der Strafraumgrenze lauernden Danijel Majdancevic sollte schon nach drei Minuten die Partie in eine für die Klosterer völlig verkehrte Spur lenken. Denn der Heimstettener Stürmer ließ sich nicht lange bitten und hob die Kugel kurzerhand über den aus seinem Kasten herauseilenden Dominik Brunnhübner hinweg zum 1:0 in den Kasten. 120 Sekunden danach ereignete sich eine Szene, die sich in dieser für den SVS so unbefriedigend verlaufenden Spielzeit schon etliche Male so oder ähnlich zugetragen hat, als Rico Röder nach einem schönen Solo abzog und statt ins Netz nur den rechten Pfosten anvisierte.

“Kloster” war lange Zeit besser

In der Folge besaßen die Gäste die weit größeren Spielanteile und drängten ihren Konkurrenten in dessen eigene Hälfte zurück. Gelegenheiten, sich für diese Spielweise zu belohnen blieben nicht aus. Jedoch - auch das ist eine an dieser Stelle schon zu oft wiederholte traurige Tatsache - sie wurden schlicht und einfach nicht genutzt. So stellte Patrik Nagy den Heimstettener Keeper Marjan Krasnic mit einem Freistoß zwar vor Probleme, überwinden ließ er sich jedoch nicht (17.). Nach einer halben Stunde war es dann Marcel Mosch, der aus 20 Metern ebenso an Krasnic scheiterte, wie mit einem Schuss aus spitzem Winkel (35.). Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel gesellte sich mit Patrick Schwesinger, der nächste Teilnehmer zu diesem verhängnisvollen Reigen, indem er einen Kopfball knapp rechts vorbei bugsierte. Heimstetten indes beschränkte sich auf gelegentliche Konter und nutzte darüber hinaus jede Gelegenheit, um die Partie zu verschleppen.

In der 53. Minute sollte sich das Resultat dem tatsächlichen Spielverlauf annähern. Röder band mit einem Pass aus der Zentrale Mosch ins Geschehen ein, der auf dem rechten Flügel davon zog und flach nach innen spielte, wo Schwesinger goldrichtig stand, um aus kurzer Distanz zum 1:1 einzuschieben. “Nach dem Ausgleich habe ich niemals damit gerechnet, dass wir dieses Spiel noch verlieren könnten”, brachte Trainer Florian Schlicker die zu diesem Zeitpunkt herrschende allgemeine Stimmungslage auf den Punkt.

K.o.-Treffer in der 70. Minute

Die Realität aber wollte es in der 70. Minute ganz anders. Während sich der SVS bis dorthin einige wirklich vielversprechende Gelegenheiten erspielte, diese aber weiterhin teils kläglich versiebte, nutzte Majdancevic seine zweite Chance im gesamten Spiels erneut im Stile eines echten Torjägers. Nach einer von der Klosterabwehr durchaus vermeidbaren Flanke kam auch Brunnhübner einen Schritt zu spät und musste zusehen wie Majdancevic im Fünfer stehend zum 2:1 für Heimstetten einköpfte. Schlicker versuchte mit der Einwechslung der Offensivakteure Ahmed Ayaloglu und Stephan König das Blatt zu wenden. Dieses Ansinnen aber entpuppte sich unmittelbar danach nur noch als bloße Makulatur. Denn die das Attribut “Abwehr” an diesem Tage nicht verdienende SVS-Defensive ließ sich nach einem schnell vorgetragenen Konter abermals überrumpeln, so dass Sammy Amari auf 3:1 erhöhte (81.). Dass Dominik Schmitt mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 4:1 (90.) dem Aufbauprogramm des in den letzten zehn Spielen nur einen Zähler ergatternden SVH einen weiteren Glücksmoment hinzufügte, hatte dann nur noch statistischen Wert.

Es sind zwar noch 19 Spieltage bis zum Ende der Saison zu absolvieren. Doch sollte der SVS am Ende dieses mit Unwägbarkeiten nur so gepflasterten Weges tatsächlich die Liga nach unten verlassen müssen, dann war dieses Match ein wesentlicher Meilenstein dorthin.
Aufrufe: 013.10.2014, 08:42 Uhr
Udo WellerAutor