2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Bors
F: Bors

Vier marokkanische Hochzeiten und ein Todesfall

SSV Merten III - Marokkanischer SV Bonn 8:1

Es kommt immer anders als man denkt. So auch heute. Der SSV Merten kam der Bitte des MSV Bonns, das Spiel aufgrund eines (angeblichen) Todesfalls zu verschieben, nicht nach. Wie sich am gestrigen Ostersonntag herausstellt, war dies nur ein vorgeschobener Grund, da Mitglieder der Mannschaft den arbeitsfreien Montag dazu nutzen wollten am Sonntag „etwas länger aufzubleiben“. Aufgrund dessen bequemten sich die Gäste erst um 10:50 auf den MerKur, sodass das Spiel mit Verzögerung angepfiffen wurde.
Merten begann erneut mit einer umformierten Mannschaft. Ralf Siebert, Christopg Rüth und Sven Engels aus der Mertener A-Jugend kamen heute zu ihren Pflichtspieldebüts bei den Senioren und wussten gleich zu überzeugen. Siebert und Rüth stabilisierten nicht nur die linke Seite der Viererkette, sondern setzten auch in der Offensive deutliche Zeichen. So verwertete Siebert in der 12.Minute einen nicht konsequent geklärten Ball der Bonner Abwehr mit einem Schuss durch die Beine des Gästetorhüters. Euphorisiert vom Führungstreffer und weiterhin extrem schläfrigen Marokkanern, die an diesem Tag den Eindruck erweckt, ob sie kein Interesse an einem vernünftigen Fußballspiel hätten, legte Merten nach. Tief stehend konnten diverse Bälle bereits an Mittellinie erobert werden und wurden daraufhin konsequent in die Tiefe gespielt. Das 2:0 durch Klein, der heute eine sehr gute Leistung zeigte, war die logische Konsequenz.

Die wiederrum verjüngte Truppe um Platzhirsch Ungermann wollte mehr und so dauerte es nicht lange bis Nipps auf 3:0 und Klein auf 4:0 erhöhte. In der 35. Minute wurde ein platzierter Bläser-Kopfball, nach einer Huthmacher-Ecke, von einem Feldspieler absichtliche mit beiden Händen geklärt. Der souveräne Schiedsrichter entschied auf Elfmeter und zeigte dem besagten Feldspieler die gelbe Karte. Rot wäre die richtige Entscheidung gewesen, aber in Anbetracht der aggressiven Stimmung der Gäste, die richtige Wahl. Ungermann trat an und verwandelte zum 5:0. Vor der Halbzeit schraubte Klein das Ergebnis auf 6:0 und sorgte somit endgültig für die Entscheidung.

„Genauso weiterspielen und die 0 halten“. Dies war der Tenor der Halbzeitansprache. Es kam natürlich anders. Merten passte sich dem kopflosen Spiel der Gäste an. Die gut funktionierende Grundordnung der 1.Halbzeit wurde aufgegeben. Die eigenen Spielzüge basierten auf Zufallsprodukten und dennoch kam der SSV noch zu einem halben Dutzend 100%iger Torgelegenheiten, die allesamt vergeben wurden. Die Antwort folgte sogleich. Die Marokkaner liefen auf die Mertener Viererkette, die in diesem Fall und in der Folgezeit des Öfteren von den Vorderleuten alleine gelassen wurde und spielten einen präzisen Pass in die Schnittstelle, der vom Mittelstürmer im Mertener Gehäuse untergebracht wurde. Die Folge war ein Wutanfall von Meiers, über den man in der Art und Weise diskutieren kann der jedoch richtigerweise die katastrophale Mertener Spielweise in der 2.Halbzeit anprangerte.

Jakobs wurde im Fortlauf zwar nicht mehr geprüft, aber die eigene Chancenauswertung blieb dennoch mangelhaft. So dauerte es bis zu 80. Minute bis sich Berger ein Herz nahm und eine Flanke per Direktabnahme in den rechten Torgiebel drosch. Huthmacher erhöhte in der Schlussphase auf 8:1, welches den Endstand bedeutete.

Ein Spiel, das niemand im Vorfeld erwartet hätte. Mit der starken Leistung der Mannschaft um Kapitän Bläser schiebt sich Truppe wieder auf einen Nichtabstiegsplatz der Kreisliga B1 Bonn und geht mit erhobenem Haupt in das bevorstehende Derby. Am kommenden Sonntag erwartet die Salia aus Sechtem mit Ex-Trainer Schneider den SSV Merten III.
Aufrufe: 08.4.2015, 10:30 Uhr
Jean-Pascal Meiers, SSV MertenAutor