2024-04-25T14:35:39.956Z

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Trainer im Gespräch: Laufenburgs Coach  Erkan Aktas (links)  mit seinem Weiler Kollegen Kurt Schwald (rechts), hier moderiert vom 2.  SVW-Vorsitzenden Bernd Vogtsberger   | Foto: Uwe Rogowski
Trainer im Gespräch: Laufenburgs Coach Erkan Aktas (links) mit seinem Weiler Kollegen Kurt Schwald (rechts), hier moderiert vom 2. SVW-Vorsitzenden Bernd Vogtsberger | Foto: Uwe Rogowski

Vier Hochrheinklubs mit positiver Bilanz

Lörrach-Brombach und Weil an der Spitze, Rheinfelden und Laufenburg im Vorderfeld.

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So etwas hat es lange nicht gegeben: Zwar ist der Bezirk Hochrhein in dieser Saison mit vier Mannschaften in der Landesliga, Staffel II, vertreten, doch schwebt keine in Abstiegsgefahr. Ganz im Gegenteil: Nach der Hinrunde stehen alle Teams in der oberen Tabellenhälfte. Der FV Lörrach-Brombach, im Vorjahr knapp am Aufstieg gescheitert, führt zum Rückrundenstart am 7./8. März 2015 sogar das Klassement an. Knapp dahinter folgt Verbandsliga-Absteiger SV Weil als Dritter (ein Spiel weniger). Der SV 08 Laufenburg sowie Neuling FSV Rheinfelden nehmen die Ränge sieben und acht ein. Der Meister steigt am Saisonende direkt auf, der Zweite bestreitet Relegationsspiele.
FV Lörrach-Brombach
1. Platz: 19 Spiele, 45 Punkte: Als Spitzenreiter geht der FV Lörrach-Brombach in die Winterpause. Balsam für die Lörracher nach dem bitteren Aufstiegsrunden-Aus gegen den SC Offenburg im Frühjahr, das vielen Beteiligten noch bis in den Sommer nachhing. Trainer Ralf Moser gelang es jedoch, den Blick schon zu Vorbereitungsbeginn wieder nach vorne zu richten und sein Team für einen weiteren Anlauf in Richtung Verbandsliga zu begeistern. Zwar geriet das erste Saisondrittel des nochmal verjüngten Teams zu einer Berg- und Talfahrt, doch war dies eng mit dem Anpassungsprozess der jungen Kräfte wie Stürmer Nils Mayer oder Mittelfeldstratege Patrice Glaser ans Landesliganiveau verbunden. Mit der Rückkehr von Frank Malzacher oder Vedat Erdogan im Herbst wurde der Kader weiter verstärkt. Der FVLB reihte zuletzt acht Siege in Folge aneinander. Auch in Partien, die die Lörracher nicht durchweg dominierte, gelang es ihrer starken Offensive, entscheidende Akzente zu setzen - zuletzt beim 3:1 in Herbolzheim. Verliert der FVLB nicht wichtige Stützen durch Verletzungen, ist ihm der direkte Aufstieg zuzutrauen. Das intakte Mannschaftsklima könnte zum Vorteil in den entscheidenden Wochen im Frühjahr werden.

Das sagt Trainer Ralf Moser: "Nachdem wir zu Anfang schwer in die Gänge gekommen sind, hat sich das Team im Verlauf der Vorrunde gefunden. Wichtig war, dass nach dem Abgang einiger arrivierter Spieler wieder ein Gerüst entstanden ist, das trägt. Zum Ende hin haben wir, auch bedingt dadurch, richtig guten Fußball gezeigt. Ich denke da zum Beispiel an die Auftritte in Stegen und gegen Auggen. In der Pause werden wir nun versuchen, einige aufstrebende Akteure aus der zweiten Mannschaft in unser Team zu integrieren. Alexander Fingerle wird hochrücken, und Dominik Krieger hat mit seinem Tor beim letzten Spiel in Herbolzheim auch schon angedeutet, dass er für uns noch wichtig werden kann."

Der FVLB beginnt am 26. Januar mit dem Training für die Restrunde und bestreitet sein erstes Testspiel am 4. Februar (19.45 Uhr) zu Hause gegen den FC Wittlingen.


SV WEIL
3. Platz: 18 Spiele, 42 Punkte: Die große Dominanz hat der Verbandsligaabsteiger nicht ausgestrahlt. Doch es ist ja im Sport immer auch die Frage, wie gut die Konkurrenz ist. Und da haben die Weiler mit dem starken Kollektiv FV Lörrach-Brombach und dem eingespielten Team aus Auggen gleichwertige Gegner. Die Drei sind eine Liga innerhalb der Liga. Die statistische Auswertung ergibt für Weil zur Winterpause 42 Punkte aus 18 Partien und nur zwei Niederlagen. Das ist ohne Wenn und Aber eine gute bis sehr gute Bilanz. Einen kleinen Vorsprung haben sie sich selbst verbaut. Weil wirkte gefühlt weniger beständig als der FVLB und Auggen. Individuelle Klasse wurde durch zuweilen fehlende taktische Disziplin konterkariert. Ihr gutes Pressing und die Orientierung zum Ball sind augenscheinlich. Die Außenverteidiger rücken oft ins Mittelfeld und die ballfernen Flügelspieler ins Zentrum. So entsteht Kompaktheit. Doch gelingt es dem Gegner, sich zu befreien, scheint Weil nach hinten zuweilen dürftig abgesichert. Und vorne bleibt die Effektivität ein Sorgenkind. Unter dem Strich kann es dennoch zum direkten Wiederaufstieg reichen. Im Winter wird man sich mit Trainer Kurt Schwald über einen Vertrag für die nächste Saison unterhalten. "Es gibt die Mission Wiederaufstieg. Da waren wir uns vor der Saison einig und haben das gemeinsam so formuliert. Was es für Konsequenzen hätte, wenn wir das Ziel verpassen sollten, weiß man jetzt noch nicht", sagt der sportliche Leiter Perseus Knab. Wahrscheinlich ist eine Art Vertragsklausel, die den Aufstieg als Voraussetzung enthält.

Das sagt Trainer Kurt Schwald: "Wir haben es bis jetzt superordentlich gemacht, haben bislang eine gute Serie gespielt. Wir haben natürlich einige Punkte gelassen, aber da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, können es also positiv sehen. Denn das heißt, dass es eigentlich immer an uns selber lag. Außer beim 0:5 in Auggen haben wir unsere Punktverluste oder Niederlagen selber verantwortet. Wenn wir also alles abrufen, gewinnen wir unsere Spiele. Richtig ist, dass wir über die Einstellung einige Punkte gelassen haben, in Oberried (1:1) oder Au-Wittnau (0:3). Das muss in den restlichen Spielen bis Saisonende besser werden. Ich glaube nicht, dass wir uns noch viele Ausrutscher erlauben dürfen."

Der SV Weil beginnt mit der Vorbereitung am 26. Januar 2015 (19 Uhr). Das erste Testspiel bestreiten die Weiler am 7. Februar (14 Uhr) zu Hause gegen den SV Stadelhofen.


SV 08 LAUFENBURG
7. Platz: 19 Spiele, 29 Punkte: In der vergangenen Saison als Aufsteiger auf Platz vier gelandet, wollten die Laufenburger möglichst nahtlos an ihre überaus erfolgreiche Runde anknüpfen. Nach einem personalbedingt etwas missglückten Start verbesserten sie sich stetig und gehörten erneut zu den Topteams der Liga. Nachdem Trainer Erkan Aktas seinen Abgang zum Saisonende verkündet hatte und zugleich etliche Spieler krankheits- oder verletzungsbedingt ausfielen, geriet das Gefüge aber ins Wanken. Vor allem in der Abwehr galt es, Lücken zu schließen. Zumal in Onur Yildirim wochenlang nur ein gelernter Innenverteidiger zur Verfügung stand. Nach fünf Niederlagen in Folge gelang in der finalen Partie in Oberried immerhin ein versöhnlicher 2:1-Erfolg. Damit beträgt der Rückstand auf Rang vier nur noch drei Punkte.

Das sagt Trainer Erkan Aktas: "Leider haben wir keinen guten Start hinbekommen. Nach dem fünften Spiel wurde es besser, da holten wir viele Punkte. Doch vor sechs Wochen folgte ein richtiges Tief mit vielen Verletzungen und einer unglaublichen Krankheitswelle, zeitweise fehlte die komplette Innenverteidigung. Dadurch mussten wir unser System leicht verändern, was Zeit benötigte. Wir haben hinten von Viererkette auf eine Mischform von Dreier-, Vierer- und Fünferkette umgestellt, zugleich den Schwerpunkt mehr ins Mittelfeld verlagert, um viele Räume zu besetzen und Überzahl zu erhalten sowie bei Ballbesitz schnell und gradlinig nach vorne umzuschalten. Anfangs wurden die Räume oft falsch besetzt, doch seit drei Wochen klappt das immer besser. Nur stimmten die Ergebnisse noch nicht, da wir Probleme im Abschluss hatten. Somit bin ich froh, dass wir die Hinrunde mit einem Sieg beendeten. So ein Negativlauf war Neuland für uns, das kannten wir nicht. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich die Jungs nicht mehr motivieren kann. Nach den sechs Wochen Winterpause sollten fast alle verletzten Spieler wieder fit sein. Dann wollen wir erst alles stabilisieren und möglichst einen Schritt nach vorne machen."

Der SV 08 Laufenburg beginnt mit der Vorbereitung am 1. Februar, da er zum Rückrundenstart spielfrei ist. Zuvor gibt es Testspiele, darunter gegen Bonndorf und den FC Neustadt aus der Landesliga, Staffel III.


FSV RHEINFELDEN
8. Platz: 19 Spiele, 28 Punkte: 13 Punkte hat der FSV Rheinfelden schon zwischen sich und die Konkurrenz in der Abstiegszone gebracht. Ein beeindruckender Wert der Mannschaft von Trainer Giuseppe Stabile, von dem andere Hochrhein-Aufsteiger zum gleichen Zeitpunkt in den vergangenen Jahren nur träumen konnten. Rang acht mit nur vier Punkten Rückstand auf den Vierten VfR Hausen sind Ausdruck der großen individuellen Qualität. Rheinfelden schnappte sich einige gestandene Akteure mit Landesligaerfahrung wie Matthias Bader (aus Binningen/Schweiz), Daniel Ulrich oder Alexander Herr (beide Laufenburg) ins Team. Mit ihrer Hilfe und dem bewährten Stamm der Bezirksliga-Truppe, die mit Platz zwei hinter dem nicht aufstiegsberechtigten SV Weil II den Aufstieg sicherte, bewältigte der FSV den Sprung auf das höhere Niveau ohne große Probleme. Dazu profitierte das Team davon, den Toptorschützen der Staffel in den eigenen Reihen zu haben: Giuseppe Catanzaro traf bereits 18-mal in 17 Spielen und fühlt sich wohl in Rheinfelden. Sein Weg wird wohl nicht in der Landesliga enden. Der des FSV fürs Erste schon. Damit hätten die Rheinfelder ihr Saisonziel erreicht.

Das sagt Trainer Giuseppe Stabile: "Ich bin zufrieden mit dem bisher Erreichten, werde aber nicht eher die hinteren Ränge aus dem Blick lassen, bis wir den Klassenerhalt in trockenen Tüchern haben. Arbeiten können wir noch an der mannschaftlichen Geschlossenheit auf dem Feld. Wir haben in jedem Spiel eine Phase, da wird plötzlich gemotzt, und es stehen elf Trainer auf dem Rasen. Das bringt Unruhe. Wenn wir das abstellen, sind wir noch ein gutes Stück weiter."

Der FSV Rheinfelden beginnt am 26. Januar mit dem Training und testet unter anderem gegen BW Murg (Kreis A-West) und den FC Arlesheim (2. Liga Schweiz).

Aufrufe: 016.12.2014, 11:20 Uhr
Uwe Rogowski, Jochen Dippel & Hannes Schuster (BZ)Autor