2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Vielleicht tröstet ein Blick zum Volleyball

Baumbergs Teil-Erfolg in Wuppertal

Das Stadion Am Zoo schien plötzlich eine Oase des Friedens geworden zu sein. Und von einem Spiel mit einem möglicherweise erhöhten Sicherheitsrisiko war über die 90 Minuten auch nichts zu spüren. Klar: Die weitaus meisten der 1345 Zuschauer hielten es mit dem Wuppertaler SV, der diesmal im eigenen Stadion zu Gast war - weil der Verband einem Heimrechttausch mit den Sportfreunden Baumberg zugestimmt und einen Protest der SSVg Velbert dagegen abgelehnt hatte.


Ob die Partie in einem kleineren Stadion in Baumberg oder Monheim oder Langenfeld oder sonstwo ähnlich friedlich geblieben wäre, vermag wohl mit Bestimmtheit niemand zu sagen. Umso bestimmter waren jedoch die paar Anhänger der Sportfreunde ("Baumberger Jungs", wegen eines eigenen Banners klar zu identifizieren) deutlichst überbetreut, denn auf der einen Stirnseite des Platzes standen ihnen gleich zwei Ordnungskräfte zur Verfügung. Berührungsängste zwischen den Beteiligten gab es offenbar nicht.

Sehr unwahrscheinlich ist, dass die Velberter über die Ablehnung ihres Protestes gegen den Heimrechttausch noch sehr lange traurig sein werden. Ihnen hilft das 0:0 der Baumberger in Wuppertal schließlich weiter. Weil der Tabellenführer seine eigene Aufgabe gegen den Dritten Ratingen 04/19 mit einem 2:0-Sieg zu lösen wusste, konnte er seinen Vorsprung an der Spitze auf vier Zähler ausbauen.

Unter dem Strich bringt das torlose Unentschieden den Velbertern sogar mehr als den Baumbergen selbst, die sich nicht von Rang 17 lösen konnten - weil die Ergebnisse der Konkurrenz diesmal gar nicht passten. Der Teil-Erfolg könnte immerhin eine Spitze für mehr Selbstbewusstsein abgeben, das die Mannschaft von SFB-Trainer Salah El Halimi im weiteren Kampf um den Klassenerhalt noch dringend benötigen wird.

Weil El Halimi ohnehin erwartet, bis zum letzten Spieltag bangen zu müssen, hilft den Sportfreunden möglicherweise der Blick in eine andere Sportart - zu den Drittliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL). Das Team von Trainer Michael Wernitz hatte sich durch schwankende Leistungen in der Rückrunde selbst an den Abgrund gebracht, durfte jetzt aber ein Happy End feiern. Das 3:1 im klassischen Abstiegs-Endspiel gegen die SSF Fortuna Bonn, die nun den Weg in die Regionalliga antreten müssen, brachte die späte Rettung. Das sollten sich die Baumberger und alle, die ihnen die Daumen drücken, schon mal den 7. Juni notieren. Dann tritt Baumberg bei der Düsseldorfer TuRU zum letzten Saisonspiel an, das ebenfalls ein Finale werden könnte. Mit dem fünften Saisonsieg dürfen sich die Sportfreunde allerdings nicht so lange Zeit lassen. Der stammt vom 2. November 2014 beim 4:0 über den SV Sonsbeck. Anschließend gab es inzwischen schon zehn Spiele hintereinander ohne weiteren Erfolg. Diese lange Serie wird El Halimis Mannschaft bald brechen müssen. Denn Komplimente für beachtliche Auftritte bringen keinen einzigen Punkt - und damit auch nicht den Klassenerhalt.

Michael Deutzmann

Aufrufe: 023.3.2015, 16:45 Uhr
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