2024-05-14T11:23:26.213Z

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Verbandssportlehrer Dirk Reimöller (Zweiter von rechts) hat derzeit Kevin Kanschat (von links), Marcel Kopp und Gregory Strohmann unter seinen Fittichen.
Verbandssportlehrer Dirk Reimöller (Zweiter von rechts) hat derzeit Kevin Kanschat (von links), Marcel Kopp und Gregory Strohmann unter seinen Fittichen.

Viele neue Erkenntnisse für alte Hasen

TRAINERAUSBILDUNG: +++ Marcel Kopp und Gregory Strohmann arbeiten an Trainer-B-Lizenz +++ „Ausbildung ist sehr umfangreich“ +++

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HOCHTAUNUS . Weltweit erfährt das Ausbildungssystem für Trainer beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) allerhöchste Anerkennung. Bis man als Übungsleiter allerdings in der Bundesliga angekommen ist wie im aktuellen Fall der erst 29-jährige Julian Nagelsmann bei der TSG 1899 Hoffenheim, bedarf es vieler Unterrichtseinheiten.

Zwei, die sich zurzeit in der Ausbildung zum Erwerb der B-Lizenz befinden und in der Sportschule Grünberg neben den Praxiseinheiten auf dem Platz die Schulbank drücken, sind Marcel Kopp und Gregory Strohmann. Beide arbeiten beim Verbandsligisten Usinger TSG und beim Kreisoberligisten SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach bereits als Spielertrainer, sind jedoch noch nicht im Besitz des Übungsleiter-Zertifikats.

Besonders für Kopp ist diese Lizenz notwendig, denn im Bereich des Hessischen Fußballverbands ist der „B-Schein“ inzwischen zwingende Voraussetzung für eine Tätigkeit in der zweithöchsten Amateur-Liga.

Neben Kopp und Strohmann nehmen noch 24 weitere Fußballer (darunter der ehemalige UTSG-Fußballer Kevin Kanschat; jetzt Karbener Sportverein 1890) an der zentralen Ausbildung teil, die unter der Leitung von Verbands-Sportlehrer Dirk Reimöller in zwei mal zwei Wochen abgewickelt wird. Teil eins ist am vergangenen Freitag zu Ende gegangen und der zweite Teil steht vom 20. bis 31. März auf dem Ausbildungsprogramm.

„Die Ausbildung ist sehr umfangreich und die Lehrinhalte werden von kompetenten Referenten vermittelt“, haben auch die alten Fußball-Hasen aus dem Taunus in Grünberg viele neue Erkenntnisse gewonnen. Vor allem im theoretischen Bereich, der die Bereiche Trainingslehre (Referent Verbandssportlehrer Christoph Liebich), Sporternährung (Nina Reimöller), Regelkunde (Kreisschiedsrichterwarte Patrick Haustein und Tobias Vogel), Sportverletzungen (Physiotherapeut Timo Lindemann) und Konfliktvermeidung (Joachim Besier) beinhaltete.

Im Bereich Praxis, die vorwiegend in der Sporthalle abgewickelt wurde, ging es unter anderem um Aufbau einer Trainingseinheit, methodische Hilfsmittel und Steuerungsgrößen im Training sowie viele Taktikformen in der Defensive und Offensive.

Alle Ausbildungsstufen von der B- bis zur A-Lizenz enden mit einer Prüfung, bestehend aus Klausur, mündlicher Prüfung, Lehrprobe, freiem Vortrag und einem Praxistest der eigenen fußballerischen Fähigkeiten. Zumindest bei diesem letzten Prüfungsteil haben der ehemalige Hessenliga-Torjäger Kopp und der frühere amerikanische U-20-Nationalspieler Strohmann gegenüber den übrigen 24 B-Lizenz-Anwärtern des aktuellen Lehrgangs einen großen Erfahrungs-Vorsprung.



Das Trainersystem

- Das Ausbildungssystem für Trainer im Bereich des DFB umfasst sechs Stufen, angefangen vom Teamleiter auf unterster Ebene bis hin zum Fußball-Lehrer, den alle im Profi-Bereich arbeitenden Coachs vorweisen müssen. Jede Lizenz ist drei Jahre gültig und muss dann über die Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltung verlängert werden.

Die sechs Ausbildungsstufen sehen wie folgt aus:

. Teamleiter: Grund-Ausbildung für einzelne Bereiche (Kinder, Jugend, Erwachsene, Freizeit- und Gesundheitssport und Torhüter). Der Lehrgang Basiswissen umfasst 30 Lerneinheiten (LE), die Ausbildung zum Junior-Coach 40 LE.

. Trainer-C-Lizenz: Ausbildung in den sechs Profil-Kombinationen Kinder/Jugend, Kinder/Erwachsene, Jugend/Erwachsene, Jugend/Torwart, Erwachsene/Torwart sowie Freizeit- und Gesundheitssport; die Ausbildung umfasst 120 LE.

. Trainer B-Lizenz: Grundlagenausbildung und Profil Erwachsenen-Trainer. Die Inhaber dürfen Mannschaften bis einschließlich der 5. Liga trainieren; die Ausbildung umfasst 140 LE.

. DFB-Elite-Jugend-Lizenz: Die Inhaber dürfen Mannschaften der 2. Frauen-Bundesliga und der B-Juniorinnen-Bundesliga trainieren sowie in den Stützpunkten der Verbände und den Leistungszentren der Vereins arbeiten; die Ausbildung umfasst 160 LE.

. Trainer A-Lizenz: Die Inhaber dürfen Mannschaften der Regionalliga und der Junioren-Bundesligen (A-, B- und C-Jugend) trainieren; die Ausbildung umfasst 120 LE.

. Fußball-Lehrer: Ausbildung ein Jahr zentral in Köln. (jf)

Aufrufe: 09.2.2017, 08:00 Uhr
Gerhard Strohmann (Usinger Anzeiger)Autor