2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Noch einmal voller Einsatz: Pascal Bretschneider und die Usinger TSG hoffen noch auf den Klassenerhalt. 	Foto: Breier
Noch einmal voller Einsatz: Pascal Bretschneider und die Usinger TSG hoffen noch auf den Klassenerhalt. Foto: Breier

»Wir laufen auf der letzten Felge«

VL SÜD: +++ UTSG-Spielertrainer Marcel Kopp über die Chancen auf den Klassenerhalt und warum die UTSG am Sonntag nicht volles Risiko ging +++

USINGEN. Am Sonntagnachmittag um 17 Uhr herrschte tiefe Niedergeschlagenheit bei den Spielern und Verantwortlichen der Usinger TSG. Der heimische Fußball-Verbandsligist hat nach dem 1:1 beim direkten Konkurrenten SG Unter-Absteinach zwei Spiele vor Saisonende das Geschehen im Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. Dennoch bleibt noch eine minimale Chance auf den Ligaverbleib, wenn sich die Zahl der Absteiger aus der Verbandsliga verringern sollte (der Usinger Anzeiger berichtete). Unter diesen Umständen muss die Mannschaft von Spielertrainer Marcel Kopp aber die beiden letzten Spiele gewinnen (zu Hause gegen Ober-Roden und bei der SG Bornheim/GW), um zwei Punkte Rückstand gegenüber Unter-Absteinach zu egalisieren. Der Usinger Anzeiger sprach mit Kopp über die neue Konstellation und wie die letzten 180 Minuten der Saison bestritten werden sollen.

Wie geht es weiter angesichts einer minimalen Chance auf den Klassenerhalt und wie groß ist die Hoffnung, es doch noch zu schaffen?

Marcel Kopp: Wir dürfen den Kopf noch nicht in den Sand stecken. Wenn es wirklich einen Absteiger weniger gibt, müssen wir die Chance nutzen, an Unter-Absteinach vorbeizukommen, zumal wir den direkten Vergleich ja gewonnen haben. Es ist ganz, ganz bitter, dass wir das Geschehen nicht mehr in der eigenen Hand haben. Es ist sehr unangenehm, dass wir nicht recht wissen, was los ist.

Wie ist das Unentschieden vom Sonntag im Nachhinein zu bewerten? Hätte man noch mehr Risiko gehen müssen?

Kopp: Es gibt überhaupt keinen Vorwurf an die Mannschaft. Pelka und Pauly fehlten in der Woche erkältet, stellten sich zur Verfügung und haben genauso durchgehalten wie der angeschlagenen Marco Weber. Pascal Bretschneider läuft bildlich gesprochen auf der Felge. Darüber hinaus musste Darius Rienmüller kurzfristig verletzt passen und Nils Wielpütz wegen der Geburt seines Kindes aus privaten Gründen. Mehr war einfach nicht drin. Das Unentschieden ist ein gerechtes Ergebnis. Wenn das Spiel noch zehn Minuten länger gedauert hätte, verlieren wir vielleicht noch, weil physisch nichts mehr ging. Die Mannschaft kämpfte bis zum Schlusspfiff, aber wir hatten personell keine Alternativen mehr. Sicher war es bitter, dass Lars Guenther mit der allerletzten Aktion nur die Latte traf. Ein Sieg von uns wäre ungerecht gewesen, aber wer fragt später noch danach.

Was war entscheidend, dass es nicht für den Sieg gereicht hat?

Kopp: Wir konnten nicht mehr in die Offensive gehen. Es war schon volles Risiko, Pelka von Anfang an spielen zu lassen. Natürlich kann man zehn Minuten vor Schluss alles auf eine Karte setzen und Selzer noch in die Spitze stellen. Aber wir wussten, dass die Chance auf einen Absteiger weniger besteht. Mit einer Niederlage in Unter-Absteinach wäre auch diese letzte Chance vertan gewesen. Ein Auswärtssieg hätte im Hinblick auf den zwölften Platz nicht weitergeholfen, weil Bornheim sein Spiel gewann. Mit dem Unentschieden sind wir noch im Geschäft.

Wie verläuft jetzt die Vorbereitung auf das letzte Heimspiel gegen Germania Ober-Roden und wie bauen sie das Team auf?

Kopp: Wir werden nicht normal trainieren, sondern am Dienstag trainingsfrei machen. Wir laufen auf der letzten Felge und können keine weitere Trainingsverletzung riskieren. Es geht vor allem darum, den Körper zu pflegen und so gut es geht zu regenerieren. Wir werden am Donnerstag trainieren, aber auch nicht zu intensiv. Das Wichtigste wird sein, im Kopf zu arbeiten und an die verbliebene Chance zu glauben. Wir wollen positiv bleiben und alles versuchen, die letzten beiden Spiele zu gewinnen.



Aufrufe: 014.5.2019, 08:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor